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Explosionsgefahr!

E-Zigaretten oder Höllenmaschinen?

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Wird jemand von einem Hai angegriffen, wird darüber in den Medien berichtet. Denn selbstverständlich ist das ein dramatisches Ereignis. Beim unbedarften Leser oder Zuschauer bleibt dadurch jedoch ganz automatisch der Eindruck, dass er grundsätzlich überall und jederzeit von einem Hai attakiert werden kann. Vor allem in Fisch-Restaurants. Es werden aber jedes Jahr weit mehr Menschen von dusseligen Kühen erdrückt. Und dafür muss man nicht einmal vor Südafrika surfen. Trotzdem halten wir Haie für gefährlicher als Kühe.
Um da eine realistische Vorstellung zu bekommen muss man sich also anschauen, was wirklich passiert ist und das mal in eine Relation setzen.

Immer wieder gibt es Meldungen von explodierenden E-Zigaretten. Und die werden dann durch die Medien des ganzen Planeten getrieben. Leicht entsteht der Eindruck, dass ständig reihenweise E-Zigaretten auf der ganzen Welt hochgehen wie Silvesterknaller.
Um das mal vernünftig zu betrachten muss man sich also anschauen, wodurch E-Zigaretten eigentlich explodieren können, und wie oft das passiert.

vgexplakkupic1Die meisten E-Zigaretten werden mit Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Und die sind in allem, was unsere schöne neue Welt so zu bieten hat: Kameras, Handys, Tabletts und vielem mehr. Das Problem ist, dass sie überhitzen können. Das passiert beispielsweise wenn sie falsch geladen werden, oder durch elektronische Unstimmigkeiten zu viel Leistung auf einmal abgerufen wird. Diese kleinen Mistdinger schaukeln sich dann nämlich hoch, und können im Zweifelsfall sogar explodieren.
Und das kann überall passieren, wo sie eingesetzt sind. Kameras, Handys, Tabletts…
Warum das aber insgesamt selten passiert hat einen sehr einfachen Grund. Bei den meisten Geräten die mit diesen Akkus betrieben werden sind entsprechende Ladegeräte dabei. Und sie sind elektronisch so reguliert, dass sie eben nicht überhitzen können.

Und das erklärt eigentlich auch schon, warum das bei E-Zigaretten vorkommt. Allerdings auch nicht bei allen.
Das passiert nur bei den Geräten die entweder keinen solchen elektronischen Schutz drin haben. Oder wenn sie nicht so aufgeladen werden wie der Hersteller das angibt.
Die dritte Möglichkeit ist, dass der Akkuträger keine Vorrichtung zum Druckabbau eingebaut hat. Erhitzt sich ein Akku derart, dann dehnt er sich aus und kann „auslaufen“. Man spricht hier auf von „entgasen“. Kommt es dazu und es ist ein solcher Schutz verbaut, passiert nicht viel. Natürlich hat man einen Schreck, wird sich vielleicht auch mal gepflegt einnässen. Aber es fliegt dann höchstens die Deckkappe ab, und das war es. Erst wenn der Akku in einem geschlossenen Behälter „entgast“ hat das den Effekt einer Rohrbombe.
Diese drei Faktoren spielen grundsätzlich immer eine Rolle.

Jeder kennt inzwischen aus Film, Funk und Fernsehen Homeland Security. Das Ministerium für innere Sicherheit der USA. Die haben wiederrum eine Abteilung, die FEMA. Die Federal Emergency Management Agency, was in Deutschland vergleichbar wäre mit dem Katastrophenschutz. Und die haben sich das vor nicht allzu langer Zeit einmal genauer angeschaut.

vgexplakkupic2In den USA dampften Mitte 2014 ca. 2,5 Millionen Menschen. Da die Zahlen rapide steigen, muss man in der Vergangenheitsform sprechen.
Von 2009 bis August 2014 wurden 25 Fälle gemeldet, bei denen E-Zigaretten explodiert sind. Oder richtiger, bei denen die Akkus entgasten.
Um das nochmal deutlich zu sagen: In einem Zeitraum von ca. fünf Jahren bei 2,5 Millionen täglicher Nutzer 25 Vorfälle. Einfach erstmal so wirken lassen.

Bei den 25 Vorfällen kam es zu zehn Verletzungen. Es war zwar keiner tödlich, aber das hätte auch anders ausgehen können.
Bei 20 der 25 Vorfälle wurde der Akku gerade aufgeladen. Alle an Geräten, die nicht dafür vorgesehen waren. Bei mehreren dieser Vorfälle war der Akkuträger durch den Nutzer selber manipuliert worden. Soweit ersichtlich hatte keines dieser Geräte mechanische Schutzvorrichtungen, wie sie heute bei fast allen Geräten gebräuchlich sind.
Bei einem Gerät kam es zu einem Feuer. Es war wohl ein billiges Teil und das passierte im Frachtraum eines Flugzeugs das gerade zur Landung ansetzte.

Um es mal auf gut Deutsch zu sagen: Die Haupursachen für so etwas sind entweder suizidale Tendenzen, oder schlichte Blödheit.

Eine kleine Checkliste:
+ Wenn ihr Euch nicht mit Akkuträgern auskennt, verwendet geregelte Akkuträger. Ungeregelte Akkuträger sind nichts für Anfänger.
+ Wenn Ihr Euch nicht mit Akkus auskennt, lasst euch beraten. Sowohl Online-Shops wie auch der Shop um die Ecke bieten nur entsprechende Akkus an. Und die haben auch wirklich kein Interesse dass ihre Kunden sich selber sprengen.
+ Lasst die Finger vom Basteln. Wenn Ihr nicht mindestens ein Elektro-Ingenieur-Studium habt, habt Ihr an der Regelung der Akku-Träger nichts verloren.
+ Ladet die Geräte so, wie der Hersteller es vorgibt.
+ Geräte mit mehreren Akkuzellen sollten grundsätzlich über ein externes Ladegerät aufgeladen werden. Fast alle Geräte haben inzwischen einen USB Port. Der ist aber meist nur zum Update der Firmware.
+ Geräte mit einem einzelnen, wechselbaren Akku können am PC geladen werden. Schon auf das Aufladen über den Tablett oder das Laptop sollte man verzichten.
+ Geräte mit fest verbautem Akku oder kleinen Akkus, wie die Startersets mit eGo Akkus, haben alle Regelungen drin und sind vollkommen ungefährlich.

Einfache Regel: Ist ein Adapter für die Steckdose vorhanden, benutzt den. Ist er nicht vorhanden, auch nicht einfach woanders dran stecken. Dann muss ein Ladegerät her.
Wenn Ihr das beachtet, kann da genau so wenig passieren wie mit dem Handy.

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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