Liebe Interessengemeinschaft E-Dampfen e.V.,
da Ihr mich einigermaßen direkt in Eurer Veröffentlichung vom 27.08.2016 angesprochen habt, möchte ich Euch eine Antwort nicht schuldig bleiben.
Noch direkter ging gar nicht, jede Namensnennung hätte vielleicht zu Klicks auf unserer Seite geführt. Aber is‘ schon ok.
Zumindest habt Ihr ja von „Kritikern“ gesprochen, die „publizieren“ es seie „alleine“ Eure Aufgabe die Interessen der Dampfer bei Politikern zu vertreten.
Es ist sehr offensichtlich, dass Ihr damit meinen Facebook Kommentar meintet, in dem ich angemerkt habe, dass eine Interessenvertretung Unfug sei, wenn sich alle dann doch selber um Ihren Scheiß kümmern sollten.
Vielleicht muss man es tatsächlich einmal erklären
Aber alleine an den Kommentaren, die auf unserer Facebook Seite, aber auch in anderen Foren zu lesen waren, sowie an der Formulierung Eurer Erklärung, lässt sich ablesen, dass Ihr und andere zutiefst nicht verstanden haben, was damit tatsächlich gemeint ist.
Ich darf es daher noch einmal erläutern. Vielleicht einmal etwas deutlicher. Ich entschuldige mich vorab für die Länge des Textes.
Ich halte Euch für eine Gurkentruppe. Die nicht nur nichts für die Dampfer in Deutschland tut, sondern die darüber hinaus sogar noch negative Auswirkungen auf die Dampfer haben könnte.
Dieser Eindruck stützt sich für mich auf zwei ausschlaggebende Punkte.
Zum Ersten stellt Ihr Euch in Eurer Außenkommunikation als eine Lobbyvereinigung für den Endverbraucher, also uns Vaper, dar.
Das tut Ihr nur bedingt unmittelbar. So betont Ihr ja immer wieder gerne, dass Ihr ein Verein von Amateuren seid. Aber Eure Mitglieder agieren auch im Einzelnen. Sie sprechen für den Verein. Das kommt daher, dass der Verein selber keine Deutungshoheit innerhalb des Vereins besitzt, und selber zu wenig nach außen kommuniziert. Das ist ein allgemein bekanntes Problem im Kommunikationsmanagement von Vereinen und Unternehmen. Viele Köche verderben den Brei.
Ihr widersprecht aber auch nicht dem, was Eure Mitglieder raushauen. In diesem Falle fühlt Ihr Euch nicht dafür verantwortlich. (Wenn es etwas Positives ist, das einzelne Mitglieder tun, schreibt Ihr es Euch hingegen gerne auf die Fahne.)
Die Erwartungshaltung ist ausschlaggebend
Allerdings wird dadurch bei mir, wie auch bei vielen anderen, eine Erwartungshaltung geweckt. Nämlich die Erwartung, hier sei eine kompetente und professionell agierende Lobby. Dieser Erwartungshaltung werdet Ihr aber in keiner Weise gerecht.
Es gibt keine Geschäftsräume. Es gibt keine vernünftige postalische Adresse. Es gibt keine Telefonnummer. Es gibt keinen Juristen, der den Verein vertritt. Es gibt keine klaren Strukturen, keine Vorgesetzten, keine Sprecher die auch als solche fungieren, es gibt keine Fachleute.
Keine der für uns Vaper relevanten Entscheidungen oder Diskussionen der vergangenen drei Jahre habt Ihr in irgendeiner Weise nachhaltig beeinflusst. Ihr seid kein kompetenter Ansprechpartner. Weder für Politiker, noch für Händler.
Ihr habt keine wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag gegeben, keinen Prozess initiiert, und auf Euren „Demos“ versammeln sich einige wenige, verloren aussehende Menschen.
Nun kann man natürlich argumentieren, diese Erwartungshaltung sei zu hoch und müsse zwangsläufig enttäuscht werden. Aber bei allen anderen Interessensvertretungen funktioniert es. Vom Bund der Steuerzahler, über die Gesundheitslobbys bis zu Foodwatch. Alle bekommen es auf die Reihe.
Es gibt Homöopathen ohne Grenzen -was an Sinnlosigkeit kaum zu toppen ist- aber es gibt keine juristische Vertretung der IG-ED, die für Millionen Dampfer spricht.
Ein falscher Eindruck schleicht sich ein
Diejenigen Vaper, die sich nicht für Politik interessieren, sind die deutliche Mehrheit. Und sie sind sicher auch unter den Lesern von vapers.guru überrepräsentiert. Dafür sind wir ja da, nicht schlimm.
Bei denen entsteht nun aber der Eindruck, hier würden sich Dampfer untereinander verstreiten. Was dann natürlich den Eindruck verstärkt, dass sei ungünstig, weil man dadurch nicht mit einer Stimme spricht.
Aber das ist unlogisch. Denn das würde voraussetzen, dass Ihr die Sache der Dampfer wie oben beschrieben vertreten würdet. Aber da ist ja nichts.
Die IG-ED existiert zum Selbstzweck.
Alles was ich und wir auf vapers.guru tun, ist aufzuzeigen, was wirklich abläuft. Den Leuten zu erklären, was sie tatsächlich zu erwarten haben. Damit sie sich ein eigenes Bild machen könne. Und es hinterfragen.
Und das schmeckt Euch nicht. Denn Ihr lebt tatsächlich in der Gedankenwelt einer verschworenen Community, die für das Dampfen kämpft. Und jeder der etwas dagegen sagt, sagt automatisch etwas gegen den Kampf für das Dampfen.
Was eigentlich absurd ist. Da ich als Hauptverantwortlicher von vapers.guru selber dampfe und Mitglied der IG-ED bin. (Zumindest ist mir bis heute nichts davon bekannt, dass Ihr es geschafft hättet, ein Ausschlussverfahren zu initiieren.) Aber uns wurde ja auch schon von Euren Mitgliedern vorgeworfen, U-Boot zu sein. Also ein Schläfer, ein eingeschleuster Spion.
Ein virtueller Stammtisch
Was Ihr de facto seid, ist ein virtueller Stammtisch. Denn Ihr habt Euch noch nie tatsächlich irgendwo getroffen. Selbst die Hauptversammlungen finden online statt.
Auch habt Ihr Euch ein grunddemokratisches Prinzip zu Eigen gemacht, das es in der Realität gar nicht gibt. Jeder hat irgendetwas zu sagen. Das kann aber gar nicht funktionieren.
Das sieht man nicht nur daran, dass die wohleinstudierte Rede des Vorsitzenden vor dem Bundestagausschuss vorher im Forum von allen diskutiert und dann nervös vorgelesen wurde. Mit dem zu erwartenden Ergebnis, dass alle Argumente von den Kommunikationsprofis mit einer Handbewegung weggewischt wurden. Das sieht man auch an solchen Kleinigkeiten, dass Ihr nach meinem erwähnten Facebook Kommentar satte sechs Tage benötigt, um darauf zu reagieren. Wahrscheinlich ist Eure Veröffentlichung wieder erst einmal im Forum mit allen diskutiert worden. Im online Stuhlkreis.
Wer selber keine Kompetenzen besitzt, hat auch Probleme anderen Kompetenzen zu überlassen.
Die IG-ED kann gar nichts bewirken
Spannend ist für viele vielleicht auch, sich einmal einige formale Dinge des Vereins klar zu machen. So müssen Ausgaben von mehr als 400,- € durch den Verein von der Mehrheit genehmigt werden. Eine solche Regelung ist an Absurdität und Ineffektivität kaum zu überbieten. Denn unter 400,- € kann man nicht einmal einen vernünftigen Flyer entwerfen und drucken lassen. Was wiederum dazu führt, dass jeder Flyer mit allen durchgekaut werden muss. In fast allen Fällen führt das dazu, dass etwas Derartiges nicht zu Stande kommt. Und deshalb sehen die Sachen auch unprofessionell aus. Weil jeder Amateur mitredet, und verwirklicht wird der kleinste gemeinsame Nenner.
Der Vorstand hat auch nicht den Arsch in der Hose, sich entsprechend durchzusetzen. Für eine Änderung dieser „Vorschrift“ wäre eine Hauptversammlung notwendig, und die… ach ja, hatten wir ja schon.
Und deshalb steht über allem was Ihr tut „Es darf nix kosten“. Ihr habt fünfstellige Summen auf der Bank, Mitglieder zahlen artig Beiträge, aber Ihr tut nichts. Geschweige denn, dass Ihr irgendetwas tut, um Kohle zu generieren und das mal zu professionalisieren.
Euer Shop ist eine Totgeburt, mit irgendwelchen Shirts die keiner freiwillig tragen würde. „Designed“ von irgendwelchen Mitgliedern. Und wenn doch einmal ein armer Mensch etwas bei Euch bestellt, verdient Ihr daran kaum etwas. Weil Ihr den ganzen Shop nämlich wegen Inkompetenz an andere abgegeben habt.
Euer YouTube Kanal sieht aus wie das was er ist. Ein privater Kanal von Amateuren geführt. Eure Facebook Seite ist ineffektiv, weil diejenigen die Ihn führen keine Ahnung von Facebook haben. Und weil Eure Kommunikation schlicht nicht mehr zeitgemäß ist. Euer Twitter Kanal ist tot. Eure Messeauftritte sind unprofessionell. Und selbst das alles kommt nur zu Stande, weil eine Hand voll Enthusiasten sich dafür den Arsch aufreißt und quer durch die Republik fährt.
Was ihr von Euch gebt sind dann so tolle Sachen wie dieses sagenumworbene Buch. In dem -gestützt von geschmacklich fragwürdigen und nur anonymisiert veröffentlichen Grafiken- Mitglieder Ihre persönliche Dampfergeschichte erzählen. Dass verschickt Ihr dann an Politiker und versucht es medienwirksam an die für Euch große Glocke zu hängen. Mal ehrlich: Denkt Ihr denn allen Ernstes, nur ein einziger Bundestagsabgeordneter hat das Ding gelesen? Tolle Geschichten von Einzelnen interessieren in der Politik einen Scheiß. Geld verbrannt habt Ihr, mehr nicht.
Natürlich kann und sollte jeder seine Politiker ansprechen. Aber wofür benötigen wir dann die IG-ED, wenn wir uns doch selber darum kümmern? Das kann ich –wie jeder andere- auch selber. Und die Listen der Politiker kann ich gerne auf vapers.guru veröffentlichen. Kein Problem. Nur ich würde mich dann nicht erkäcken und erdreisten, es als „Kampagne“ zu verkaufen.
Ein Haufen Wutdampfer
Der zweite Punkt, warum ich Euch für eine Gurkentruppe halte, ist ein ganz anderer. Ihr seid die AfD der Dampfer. Zu mehr taugt dieser Verein nicht.
Ihr bedient alle Wutdampfer durch eine sehr einfache Kommunikationsstrategie: Angst machen. Revolution ausrufen. Der arme kleine Mann muss aufstehen. Es denen da oben zeigen. Hauptsache dagegen, konstruktiv ist später.
Dadurch kommt es zu solchen Szenen, wie diese tolle Aktion gegen Ende letzten Jahres, bei der sich ein Shitstorm über eine Facebook Seite des DKFZ ergoss. Nicht nur, dass dort im unterirdischsten Deutsch mit Verbalentgleisungen abgezogen wurde. Nein, es war auch noch eine völlig falsche Seite. Es war nämlich die Seite des DKFZ, deren Abteilung Angehörigen und Ärzten von Krebskranken kostenlose Beratung anbietet. Und da wundert Ihr Euch vielleicht noch, warum das DKFZ nicht mit Euch redet.
Aber natürlich hattet ihr damit nichts zu tun. Hat ja alles nichts mit nichts zu tun. (Woran erinnert mich das?)
Es wird ja alles immer schlimmer
Seit 2014 baut Ihr ein Bedrohungsszenario auf, an dem Ihr tapfer festhaltet. Obwohl bis jetzt absolut nichts davon eingetroffen ist. Und ich selber war erst gestern noch in einem Shop und habe online etwas bestellt. Man bemerkt keine Einschränkungen.
Natürlich sind die politischen Entwicklungen bedenklich. Und natürlich muss man etwas dagegen tun. Aber etwas weniger Superlativ würde Euch gut zu Gesicht stehen.
„Kämpft mit uns für die Freiheit!“ Nein danke. Meine Freiheit ist nicht davon abhängig, ob ich das Liquid in 10ml oder 30ml Flaschen kaufen kann. Meine Freiheit wird bestimmt durch viel rudimentärere Dinge, mit denen die IG-ED absolut gar nichts zu tun hat.
Ihr malt ein Bedrohungsszenario an die Wand. Ihr geht vom Schlimmsten aus. Aber Ihr vermeidet geschickt Möglichkeiten aufzuzeigen, wie es gut ausgehen kann. Und das verhindert, dass der geneigte Vaper sich ein wirkliches und reelles Bild selber machen kann.
Als Beispiel sei einmal genannt, dass Ihr wieder und wieder von der Gleichsetzung von nikotinhaltigen und nikotinfreien Liquids durch eine Gesetzesänderung redet. Doch dass das in der gleichen Gesetzesänderung abgeschwächt und damit nichts beim Endverbraucher konsequent ankommen wird, das vermeidet Ihr zu erwähnen. Was diese Gesetzesänderung tatsächlich bewirken würde, darüber könnt Ihr Euch überhaupt kein Fachurteil erlauben. Denn weder seid Ihr Juristen, noch habt Ihr einen Juristen zu Rate gezogen. Denn der kostet Geld. Ihr wisst also genau so viel wie der Vaper auf der Straße. Außer, dass Ihr einige Informationen sammelt, die aber jeder auf entsprechenden Publikationen selber zusammensuchen kann.
Und so ist auch Eure Aussage zu werten, Ihr würdet mit dem Bundesministerium kommunizieren. Ich denke nicht, dass da eine wirkliche Interaktion stattfindet.
Und das es eine Negativliste für Aromen gibt, das ist mir -und vielen der Leser von vapers.guru- ebenfalls seit Monaten bekannt. Auch das ist keine Neuigkeit, für die man die IG-ED nun bräuchte.
Das Ende des Dampfens
Das Video von Phil, das Ihr eingebunden habt, beinhaltet Auslassungen und sogar Fehler. Auch wenn ich Phil bei vielem zu schätzen weiß und gerne empfehle. Aber die Prognosen, die er abgibt, sind ebenso laienjuristisch, wie Eure Einschätzung. Es wird nichts weiter darüber gesagt, wie gegen diese Regulierungen über die er spricht prozessual vorgegangen werden kann. Und bereits wird. Ja das sie sogar bis zum endgültigen Entscheid auf Eis gelegt werden könnten. Es wird auch nichts darüber gesagt, dass u.a. das Weiße Haus bereits Regulierungen zurück genommen hat. Und vor allem lässt es die Anpassungsfähigkeit des Menschen völlig außen vor. Dass nämlich auch amerikanische Händler pfiffig genug sind, Mittel und Wege zu finden.
Zumindest haben wir uns einmal den 08.08.2018 als endgültiges aus des Dampfens in den USA notiert. Wenn es vapers.guru dann noch gibt, kommen wir sehr gerne darauf zurück.
Ebenso zitiert Ihr die TPD (wobei Ihr wieder Gesetz und TPD geschickt vermengt) und impliziert, dass man hier für Geräte und Liquids eine Genehmigung bräuchte. Aber der aufmerksame Leser wird schon selber merken, dass das dort gar nicht steht.
Die IG-ED nervt nur noch
Ich könnte lange so weiter machen. Eigentlich kann man jede Eurer Aussagen interpretieren, kaum eine würde standhalten. Aber ich muss auch mal los. Dampfe voll, die Sonne scheint, es ist Wochenende.
Aber keine Sorge. Dieser Kleinkrieg ist damit beendet.
Wir werden zwar nicht damit aufhören, Eure Verlautbarungen auf den Prüfstand zu stellen. Und den Leuten klar zu machen, dass Erwartungshaltung und Realität bei der IG-ED vielleicht doch nicht so ganz überein stimmen.
Aber ein derartiger Kleinkrieg wie hier, und auch mit eventuellen Kommentatoren oder Mitgliedern der IG-ED, endet hier. Die Auseinandersetzung wie mit vermeintlich erwachsenen Menschen endet hier. Schnauze voll, genug ist genug.
Bekommt doch einfach mal den Arsch hoch. Fangt an zu arbeiten. Leistet Aufklärungsarbeit, anstatt Euch stundenlang in Dampfer Foren zu tummeln. Und gebt uns einfach keinen Anlass mehr, Euch zu widerlegen. Dann endet das nämlich von ganz alleine.
Allerdings wage ich die Prognose, dass die IG-ED zeitlich eh überschaubar ist. Denn Ihr seid in einer Zwickmühle, aus der Ihr kaum noch heraus kommt. Endet das Dampfen, so wie Ihr prognostiziert, dann wird es auch keine IG-ED mehr geben. Und gibt es das Dampfen doch noch etwas länger, dann wird jeder früher oder später merken, was Ihr für einen sinnlosen Alarm gemacht habt.
In jedem Fall entscheiden ganz andere als Ihr darüber, wie es weiter geht.
Für diesen nervigen Kleinkrieg seid Ihr einfach zu unwichtig. Und für Politik zu unprofessionell.
Nicht ganz so hochachtungsvoll
Joey Hoffmann
Initiator vapers.guru
Joey Hoffmann
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