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Wotofo Serpent Mini

Kleine Wuchtbrumme mit riesen Geschmack

Für die Reviews auf vapers.guru ist es weniger interessant die neusten Geräte vorzustellen, als Geräte zu zeigen die irgendwie spannend oder für Einsteiger besonders geeignet sind.
Das Gerät das ich Euch heute zeigen möchte ist schon fast ein Jahr auf dem Markt, hat sich aber inzwischen zu einem meiner liebsten Verdampfer entwickelt. Und es ist beides: Erwähnenswert und anfängergeeignet.
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Die Firma Wotofo wurde schon 2009 in der Vaper Welthauptstadt Shenzhen in China gegründet. Seit dem hat sie sich vor allem mit ihren hervorragenden Tröpflern am Markt positioniert. Zu nennen ist hier natürlich vor allem der Troll. Aber auch der Freakshow erfreut sich großer Beliebtheit.

Vor etwa zwei Jahren hat Wotofo sich dann aufgemacht auch den Markt der Selbstwickler (RTA = Rebuildable Tank Atomizer) zu erobern.
Das erste Modell war der Serpent, der von vielen als Einsteigergerät empfohlen wurde. Er hatte allerdings auch einige Schwächen aufzuweisen.

Seit etwa Mitte des letzten Jahres ist hier auch der Serpent Mini käuflich zu erwerben. Bei ihm wurde nicht einfach nur der Serpent verkürzt. Er hat sein Aussehen erheblich verändert, hat ein neues Drip Tip bekommen und vor allem wurde das Deck völlig überarbeitet.

Neues Single Coil Deck

Eine der Fertigungshallen. (Foto: Wotofo)

Das Deck ist ein reines Single Coil Deck, das in seiner Art nur mit sehr wenigen anderen Verdampfern zu vergleichen ist. Denn der Draht wird hier nicht irgendwo eingeführt und von oben mit Schrauben fixiert. Sondern es befinden sich massive Schraubsockel an den Seiten, in denen der Draht nur eingelegt und dann von der Seite fixiert wird.
Das lässt dann auch einen enormen Durchmesser der Drähte zu. Selbst Drähte mit einem Durchmesser von über einem Millimeter wären hier kein Problem.

Beschränkt ist der Platz für die Wicklung dann natürlich doch. Nämlich durch die sehr kleine Kammer. Allerdings muss man hier keine großen Einschränkungen befürchten. Ich verwende ihn gerne mit einer einfachen Clapton Coil auf ca. sechs Umdrehungen. Auch die hat noch ausreichend Raum.

Kleine Kammer, großer Geschmack

Das etwas andere Deck.

Diese Details führen dazu, dass der Raum der Kammer noch einmal enorm verkleinert wird. Denn die Wickelsockel füllen die Kammer schon weit aus. Die Wicklung selber ragt noch in einen schmaleren Fortsatz der Kammer hinein. Damit ist sie dann nur noch etwa einen Zentimeter vom Drip Tip entfernt.
Diese kleine Kammer und der kurze Abstand führen natürlich zu einem hervorragenden Geschmack. Hat man seinen Sweet Spot gefunden, würde ich das Gerät zu den besten Geschmacksgebern zählen, die es im Moment gibt.

Mini heißt Mini

Sogar fette Caterpillar haben genug Platz.

Ich finde es immer falsch, von Geräten eine eierlegende Wollmilchsau zu erwarten und das dann in eine Bewertung einfließen zu lassen. Dass der Serpent Mini nur über etwa 2,5ml Fassungsvermögen verfügt kann man ihm nicht als Nachteil anlasten. Denn dafür holt man sich ja ein Gerät mit dem Zusatz „Mini“.
Mit seinen ca. 31 Millimetern Höhe ist der Serpent Mini derzeit der kleinste Selbstwickler den ich kenne. Er ist kaum höher als der Tsunami, und das ist ein Tröpfler.
Auf dem Eleaf Pico verschwindet das komplette Gerät in der Hand und passt auch ganz locker in die Hosentasche.

Im Gegenteil, ich empfinde diese minimierte Bauart sogar als Vorteil, nicht nur wegen des Geschmacks. Denn ich wechsle auch für die Tests sehr häufig das Liquid. Kaum einmal, dass ich zwei Tankfüllungen hintereinander das gleiche benutze. Und genau dafür ist dieses Gerät wie geschaffen. Zwei bis drei Kräftige Züge, und der Geschmack des neuen Liquids kommt durch. Was bei dem Top Fill natürlich kein Problem ist. Man ist halt flexibler.

Nix für Backedampfer

Die geringe Größe und das Single Coil Deck sollten aber nicht über den Charakter des Serpent Mini hinweg täuschen. Er ist nicht nur nicht für Backedampfen (M2L) geeignet. Er ist ein Dampfwunder, eine kleine Wuchtbrumme. Und dieses Understatement macht dann wirklich Spaß.
Die erwähnte Clapton betreibe ich bei 0,33 Ohm auf maximal 50 Watt. Und dabei kommt schon echt was raus. Was sich aber auch erklärt, wenn man sich klar macht, dass er kaum größer als ein Tröpfler ist, aber eine viel kleinere Kammer hat.

Nicht zu viel Watte!

Auf dem Pico verschwindet der Serpent Mini in der Hand.

Bei der ersten Wicklung hatte ich einige Probleme, weil ich zu viel Watte in die Kanäle gesteckt hatte. Legt man sie aber sorgfältig nur ein wenig hinein, kann man ohne weiteres auch bis 80 Watt gehen ohne bei mehreren Zügen hintereinander Nachflussprobleme zu bekommen.
Das Problem war nach dem ersten Versuch auch erledigt. Auch gesifft hat er noch nie. Allerdings habe ich mich für ein anderes Drip Tip entschieden, da das mitgelieferte so kurz ist, dass man mit den Lippen an den Tankverschluss kommt. Was ich als etwas gewöhnungsbedürftig empfand.

Wuchtbrumme zum kleinen Preis

Sucht man also einen sehr kleinen Selbstwickler, der einerseits einen hervorragenden Geschmack hat und andererseits auch enorme Dampfmengen produzieren kann, ist man bei dem Serpent Mini hervorragend bedient. Noch dazu, da das Gerät inzwischen für unter 30,- € zu haben ist.
Daher würde ich ihn auch Anfängern empfehlen. Allerdings mit dem Hinweis die Watte nicht zu sehr in die Kanäle zu legen und die Drähte sehr bündig abzuschneiden, da sie sonst die Kammer berühren können.

Mir macht der Zwerg auch nach Monaten noch richtig richtig Spaß. Ich mag Understatement.

Wotofo Serpent Mini

9.4

Geschmack

9.5/10

Preis/Leistung

10.0/10

Verarbeitung

9.0/10

Wicklung

9.0/10

Pros

  • Neues Deck, kleine Kammer
  • Hervorragender Geschmack
  • Enorme Dampfentwicklung
  • Platz für dicke Drähte
  • Understatement pur

Cons

  • Nicht zu viel Watte
  • Drahtende nah an der Kammerwand
  • Drip Tip zu kurz
  • (2,5ml Volumen)
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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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