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Interview – StattQualm feiert Jubiläum

Eine Erfolgsgeschichte aus der Schweiz

Seit fast genau 5 Jahren baut eine kleine Firma namens StattQualm aus Altdorf in der Schweiz fleißig ihre Verdampfer. Und schafft es, uns jedes Jahr aufs Neue zu überraschen.
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Denn die Schweizer aus dem malerischen Kanton Uri bringen erst dann etwas auf den Markt, wenn sie zu hundert Prozent dahinter stehen können und überzeugt von ihrem eigenen Produkt sind.

So kann es auch sein, dass eine Idee wieder verworfen wird, weil das gewisse Etwas fehlt.

Ich habe Christian Lusser, CEO der StattQualm GmbH, ein paar Fragen gestellt. Und er war so freundlich sich viel Zeit dafür zu nehmen. Das Ergebnis sind wirklich schöne und spannende Infos über StattQualm!

Von Dampfern, für Dampfer

Remi: Wie kamt ihr auf die Idee eine eigene Verdampfer Produktion zu starten?

Altdorf am Urnersee

Chris: Vor 5 Jahren haben sich Lukas, Marc, Andreas und ich dazu entschlossen einen Verein zu gründen, um Schweizer Dampfern zu helfen, geeignete Dampfgeräte zu erwerben.
Vieles musste damals im Ausland bestellt werden. Deshalb haben wir eine Webseite mit vielen Informationen und Links gestaltet, speziell für Schweizer Dampfkonsumenten. Des Weiteren haben wir uns sehr rasch für Selbstwickler interessiert. Jedoch waren die damaligen Geräte wie z.B. Bulli, Kayfun oder GoldenGreek z.T. relativ schwierig zu bekommen.

Wir machten uns auch Gedanken, wie wir gewisse Dinge besser oder einfacher gestalten könnten. So entwickelten wir unsere eigenen Ideen mit neuen Materialien (z.B. emataliertes Aluminium) und kreierten den SQuape V1. Unser Ziel war es, einen Selbstwickelverdampfer zu entwickeln, der absolut simpel und einfach in der Handhabung ist. Die Produktion musste in der Schweiz sein und wir wollten nur hochwertige Materialien verwenden. Durch einige Gespräche mit erfahrenen Dampfern wurden wir motiviert unser System dem Markt anzubieten. Der Rest ist Geschichte.

Viele Helfer und Inklusion

Remi: Wie viele Menschen sind etwa an der Konstruktion und Fertigstellung der SQuapes beteiligt?

Chris (links) und Lukas von StattQualm

Chris: Das ist nicht ganz so einfach zu sagen. Ich teile das mal auf: In der Entwicklung sind fünf Leute beschäftigt. Je nachdem wie groß der Produktionslauf ist, haben wir etwa 10 Leute in der Produktion. In der Montage sind sechs Mitarbeiter beschäftigt. Für das Verpacken sind drei Leute bei uns beschäftigt, zusätzlich hilft uns eine Behindertenwerkstatt die Kleinmaterialien zu verpacken. Und eine Person sitzt im Versand.
Die Anzahl Personen hängt stark von der Auftragslage ab. Zum Beispiel ob es sich um einen ersten Batch eines neuen Gerätes handelt, oder dann um eine laufende Produktion. Die Prozent Zahlen der Arbeitsstunden variieren dementsprechend.

Remi: Hattet ihr schon Pläne oder Ideen, die technisch nicht umsetzbar waren? Und wie habt ihr es dann schlussendlich gelöst?

Ein SQuape in der Fräse

Chris: Nun, wir hatten z.B. einen mechanischen Akkuträger entwickelt, welcher einen einzigartigen Feuertaster hatte. Dieser funktionierte grundsätzlich ganz gut, jedoch waren wir nicht 100% zufrieden. Die Entwicklung und dann die Fertigung vorantreiben zu können hätte den Rahmen des Budgets gesprengt.
Gleichzeitig kamen geregelte Akkuträger auf dem Markt, die Leistungsstärker waren als die bisherigen. Und die mechanischen Tubes verschwanden etwas in der Versenkung. Aufwand und Ertrag hätten also unter dem Strich nicht mehr gepasst und somit haben wir das Projekt vorläufig sistiert.

Wenn wir von etwas nicht überzeugt sind, oder die Produktion für uns keinen Sinn ergibt, dann stoppen wir die Aufwendungen und schauen weiter voran. Manchmal muss man sich auch eingestehen, dass etwas nicht so geklappt hat wie gewollt und stoppt das Ganze, bevor es zu groß und zu teuer wird.

Support, Support, Support

Remi: Wie oft musst du Supportanfragen rekonstruieren, um wirklich zu wissen wo das Problem liegt und wie es zu lösen ist?

Chris: Bevor wir ein Gerät auf den Markt bringen, wird es von mehreren Testern ausgiebig getestet. Sobald aber ein Produkt auf den Markt kommt, sind tausende von Nutzern mit deiner Entwicklung beschäftigt und jeder Nutzer handhabt gewisse Dinge anders. Das kann zu ungeahnten Support Anfrage führen, welche manchmal relativ schwierig zu verstehen sind. In so einem Fall fragen wir genau nach, was der Nutzer oder die Nutzerin wie gemacht hat. Welches Liquid, welchen Draht, welche Watte, welchen Akkuträger nutzt er oder sie. Durch eine exakte Fragestellung kommen wir meistens zum eigentlichen Problemfall und rekonstruieren diesen oftmals auch nach. Dennoch sind die Fälle enorm gering. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir eher geringe Supportleistungen erbringen müssen.

Wie geht es mit der TPD weiter?

Remi: Die Tabakprodukt Richtlinie [TPD2, Anm. d. Red.] ist nun mit allen Aspekten endgültig in Kraft. Wie sieht es in Zukunft, grade mit der TPD2, bei euch aus? Wird sich etwas ändern?

Der SQuape X[dream] in der 4ml Version
Chris: Die TPD2 hat bei uns bereits jetzt schon einiges verändert. Unser Ziel ist es, absolut TPD2-konform zu produzieren und unsere Partner in der EU korrekt zu beliefern.
Obwohl die Schweiz nicht direkt von der TPD2 betroffen ist, sind wir dennoch mitten drin. Unser Hauptmarkt ist die EU und jedes Land der EU hat die TPD2 in gewissen Bereichen wiederum etwas anders umgesetzt.

In Großbritannien, Griechenland oder den Niederlanden dürfen zum Beispiel nur noch 2ml Tanks verkauft werden. In einigen Ländern muss der berühmte Nikotinwarnhinweis auf die Verpackung, selbst wenn kein Nikotin drin ist. Jedoch in anderen Ländern, wie Deutschland, nicht. Dies erschwert die Arbeit enorm. Und um den Überblick zu erhalten sind wir auf verlässliche Partner angewiesen.

Unsere Partner in der EU informieren uns über die aktuelle Situation und helfen uns TPD2-konform agieren zu können. Dafür sind wir natürlich sehr dankbar. Es gibt aber auch positive Aspekte der TPD2, wie z.B. dass die Sicherheit und Qualität der neuen Geräte mit großer Wahrscheinlichkeit ansteigen wird. Plagiate werden es in Zukunft schwieriger haben den Weg nach Europa zu finden. Oder aber auch ein unausgereiftes Produkt auf den Markt zu werfen wird in Zukunft nicht mehr so einfach sein. Dies haben wir in den letzten ca. zwei Jahren oft erleben können.

Unsinnige Frist in manchen Ländern

Was uns am Meisten stört an der TPD2 ist die unsinnige 6 Monatsfrist. Aber auch hier handhabt nicht jedes Land diese Bestimmung gleich. In England z.B. werden die Produkte angemeldet, nach ca. 2 Wochen kommen sie auf eine „to review“-Liste und können dann sofort verkauft werden. Die Englische Behörde wiederum hat dann 6 Monate Zeit die Geräte zu prüfen und allenfalls zu beanstanden. Sollten die Beanstandungen nicht verbessert werden, ist das Gerät dann nicht TPD2-konform und muss vom Markt genommen werden. So eine Lösung ist bei Weitem sinnvoller als die fixe 6-Monatsfrist in Deutschland. Diese Frist blockiert die Hersteller und Verbesserungen oder auch Änderungen könnten erst nach den 6 Monaten erkannt werden. Ebenso wird der Aufwand für die deutschen Behörden durch dieses Vorgehen eher unübersichtlicher und aufwändiger als die englische Alternativlösung.

Grundsätzlich wird sich aber nicht viel für unsere Kunden ändern.
Christian Lusser, CEO StattQualm

Wir werden weiterhin den EU- Markt mit unseren Geräten beliefern und haben bereits Geräte, wie z.B. die SQuape X-Linie und ein weiteres Projekt, gemeldet und TPD2-konform gestaltet. Änderungen könnten allenfalls bei der Preisgestaltung passieren. Größere Aufwendungen erfordern dementsprechend eine Preisanpassung.

Der StattQualm Dripper

Der SQuape X Drpper, erst seit Kurzem auf dem Markt.

Remi: Der SQuape X[dripper] ist bereits im Handel erhältlich. Wann kam bei euch die Idee auf, diese Erweiterung zu bauen?

Chris: Die Idee entstand bereits bei der Lancierung des SQuape X[dream]. Der Aufbau der Base war prädestiniert für einen Tröpfler und so kam die Idee für den SQuape X[dripper] bereits im letzten Jahr.
Erste Zeichnungen gab es somit bereits im Sommer 2016, jedoch mussten wir mit dem Tröpfler noch etwas warten, da wir durch die hohe Nachfrage beim SQuape X[dream] und X[s] komplett ausgelastet waren. Die Produktion des Tankverdampfers stand im Vordergrund und das Ziel war es die Nachfrage decken zu können. Als sich dies etwas eingespielt hatte, fingen wir mit der Produktion des SQuape X[dripper] an.

Was kommt als nächstes?

Remi: Auch wenn es noch etwas früh ist, habt ihr euch für 2017 noch etwas anderes überlegt, nachdem nun der SQuape X[dripper] offiziell released wurde? Vielleicht andere Erweiterungen für den SQuape X[dream]?

Der SQuape E[motion] in beiden Versionen, so wie er ab Samstag auf dem Markt sein wird.
Chris: Wir haben für 2017 einiges geplant. Wir werden bald Neuigkeiten veröffentlichen können, auf welche sehr viele am Markt schon seit längerer Zeit warten. Ich weiß jetzt nicht wann das Interview veröffentlicht wird, deshalb kann ich hierzu noch nichts erzählen. Es handelt sich aber nicht um eine Erweiterung zur SQuape X-Serie. Wir sind überzeugt, dass dieses neue Produkt viele Dampfer begeistern wird und wir freuen uns jetzt schon auf die Lancierung.

Remi: Ich bedanke mich für das Gespräch und deine Zeit.

Anmerkung der Redaktion:
Inzwischen ist die Neuigkeit offiziell und kann veröffentlicht werden. Ab dem kommenden Samstag, dem 01. Juli 2017, wird die Neuentwicklung im Handel zu haben sein. Pünktlich zum Jubiläum von Stattqualm.
Der SQuape E[motion] wird eine Fusion sein, basierend auf dem R[eloaded] mit Einflüssen des SQuape X[dream].

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Remi Grzegorzyca

Gast Redakteur bei vapers.guru
Leidenschaftlicher Sammler von High End Geräten und Mitarbeiter eines großen Pharma Unternehmens. Stolzer Mainhattener.

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