Die Gewinne aus der Versteigerung sind endlich da, wo sie hin sollten. Und einer hat auch noch richtig abgeräumt. Und dampfermäßig für sehr lange ausgesorgt.
Das beratungsCentrum in Monheim am Rhein im Herzen von NRW ist ein gemeinnütziger Verein, der allen Bürgerinnen und Bürgern professionelle Hilfe anbietet.
Man kann sich das ein wenig wie ein Ärztehaus vorstellen. Nur dass dort keine Ärzte sitzen, sondern Juristen, Psychologen, Sozialpädagogen, Soziologen und noch mehr -ogen. Jeder Bürger (auch der Nachbargemeinden) findet hier psychologische Beratung, Schwangerenberatung, Schuldnerberatung und vieles mehr. Und das alles völlig kostenlos.
Die Kohle dafür bekommt der Verein von ganz vielen Stellen. Natürlich von der Kommune, aber auch von den Nachbargemeinden, dem Kreis bis hin zum Land. Jeder kann sich denken, was so ein Dutzend Akademiker kosten. (Reich wird da keiner.)
Das kids.treff
Das beratungsCentrum hat neben diesen jährlich 4000 Beratungsstunden aber auch noch andere Projekte am Start. Denn es liegt genau in einem Viertel, dass man wohl als sozialen Brennpunkt bezeichnen kann.
Unter anderem unterhält es seit 2009 ein offenes Haus für Kinder, mitten im Kietz. Das kids.treff.
Dieses offene Haus ist eigentlich eine kindgerecht umgebaute Wohnung. Hier können Kinder spielen, basteln, bekommen vorgelesen und kleine Veranstaltungen und Feiern werden organisiert. Weihnachten, Ostern, Halloween, Karneval.
Mehr als ein Kindergarten
Der Gedanke dahinter war aber kein alternativer Kindergarten. Sondern Kindern aus finanziell schwach gestellten Familien im Problemviertel nachmittags eine Betreuung anzubieten. Und vor allem sollte den Kindern auch eine warme Mahlzeit angeboten werden.
Denn entweder bekommen diese Kinder zu Hause morgens wirklich eine Milchschnitte und eine Tüte Chips mit zur Schule, oder die Eltern sind aus ganz verschiedenen Gründen nicht dazu in der Lage, die Kinder nachmittags zu betreuen. Beim Großteil dieser Familien handelt es sich eigentlich um alleinerziehende Mütter, die ja auch irgendwie Geld verdienen müssen.
Deshalb werden die Mahlzeiten gemeinsam geplant, von ehrenamtlichen Helferinnen täglich frisch zubereitet und zusammen gegessen. Und auch das Essen ist selbstverständlich kostenlos. Die Kinder können kommen wie sie lustig sind, nicht einmal eine Anmeldung ist nötig. Jeder ist willkommen. Eine Suppenküche für die Rotzis. Mit spielen!
Geld immer rot
Obwohl ein großer, örtlicher Supermarkt hier sehr unterstützt, ist das Geld immer klamm. Das Projekt wird durch niemanden weiter direkt gefördert. Und steht deshalb eigentlich jedes Jahr in den roten Zahlen.
Und da ich ja eh auf den Slogan „Think Global, Act Local“ stehe, fand ich: Da geht doch noch was.
Da geht doch noch was
Also habe ich im April die Werbepartner von vapers.guru angehauen, ob sie nicht Waren oder Gutscheine für ein Gewinnspiel reinhauen würden.
Und ich war nicht nur verdattert, dass alle sofort spontan Hilfe zugesagt haben. Ohne zu fragen was für sie dabei herausspringt. Sondern ich war völlig Baff, was da so zusammenkam.
- Nexus Liquids: Einen Warenkorb, Liquids oder Aromen, zum Einkaufswert von 1220,- €.
- Happy Liquid: Einen Warengutschein über Liquids nach Wahl zum Einkaufswert von 770,- €
- eDampf-Shop: Einen Warengutschein für Artikel nach Wahl zum Einkaufswert von 250,- €.
- dampftbeidir.de: Einen Warengutschein für Artikel nach Wahl zum Einkaufswert von 250,- €.
- Rockys Dampferecke: Eine Gutschrift für Waren im Wert von 200,- €.
- vapers.guru: Einen Warengutschein zum Einkaufswert von 10,- €.
Also haben wir über vapers.guru eine amerikanische Versteigerung daraus gemacht.
(Gewinnspiel und Sponsoring ist ja leider durch das Tabakerzeugnisgesetz so eine Sache.)
Jeder der teilnehmen wollte, musste sein Gebot per PayPal auf das Spendenkonto einzahlen. Mindesteinsatz 99 Cent.
Aber es sollte nicht der gewinnen, der das meiste bietet. Das wäre ja sinnfrei. Sondern derjenige, der das kleinste, einmalige Gebot abgibt.
Die Resonanz war wirklich großartig. Vom ersten Tag an haben Menschen sogar richtig viel reingehauen.
Aber leider war die Reichweite nicht so dolle. Es haben nicht viele mitgemacht, etwa 300 Bieter waren dabei. (Was aber in Dampferkreisen auch schon eine Aussage ist. Keine Frage.)
Obwohl ich auch noch einmal 10.000 Flyer habe drucken lassen und bei der Hall of Vape in Stuttgart verteilt und auf den Ständen ausgelegt habe.
Aber immerhin sind dadurch knapp 500,- € zusammen gekommen. Und das ist für so ein Projekt wie das kids.treff schon richtig Geld.
Happy Liquid rundet ein wenig auf
Thomas Mrva, der Geschäftsführer von Happy Liquid in München, sagte aber auf der Messe schon augenzwinkernd, da könne man ja später auch noch aufrunden. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht.
Als ich ihm dann später am Telefon von den 500,- € erzählt habe, kam die trockene Frage, was ich davon halte, wenn das auf 2000,- € aufgestockt wird.
Ja am Arsch die Räuber, sofort her damit. Nicht lange gefackelt.
Wie das so mit Schnapsideen ist, kam es zu einigen Verzögerungen. Aber so läuft das nun einmal im Zirkus Geschäft. vapers.guru ist ja auch aus einer Schnapsidee geboren. Das Genie beherrscht das Chaos.
Wir haben alle gemeinsam trotz leichtem Durcheinander und einem Gewinner im Urlaub doch alles auf die Kette bekommen. Und gestern ist das Geld nun endlich da gelandet, wo es hin sollte.
Die Kiddis brauchen ja neue Spiele wie Dampfer neues Liquid. Und vielleicht können davon auch neue Möbel gekauft, oder ein größerer Ausflug bezahlt werden. Ein paar Kostüme für den nächsten Umzug im Kinderkarneval sind sicher auch drin, der ist für alle immer eine riesen Gaudi und ein echtes Erlebnis. Viele kommen sonst kaum einmal aus ihrem Viertel.
Hausmeister aus Düsseldorf räumt ab
Gewonnen hat übrigens der bekennende und stolze Hausmeister (Zitat) Michael K. aus Düsseldorf. Er hatte ganz am Anfang der Versteigerung gespendet und mit dem Einsatz von 1,02 € den Gewinn im Wert von insgesamt 2700,- € abgeräumt.
Und die Gebote gingen wirklich von 99 Cent bis über 40,- €.
Auch das fand ich sehr klasse. Denn Michael hat vorher 41 Jahre lang geraucht, ist aber inzwischen schon ein alter Dampf-Hase. Denn er ist schon seit 2011 umgestiegen. Was in Dampferjahren die Steinzeit ist.
Zwar hat er vorher eher Kleingeräte bevorzugt, aber seit dem Gewinn dampft er nach eigener Aussage immer öfter Subohm. Und wer jetzt denkt, er hätte sich irgendwas teures ausgesucht, irrt. Er hat Geräte teilweise doppelt und dreifach bestellt und Freunde und Verwandte beschenkt. Auch total super.
Ein herzliches Dankeschön an alle
Natürlich möchte ich mich an dieser Stelle nochmal bei allen Werbepartnern bedanken. Mit einer solchen Unterstützung hätte ich nicht gerechnet.
Ein besonderer Dank geht an einen meiner liebsten Bazis, den Rocky von Rockys Dampferecke in Freising. Den hatte ich so nebenbei einfach mal angehauen. Und auch er hat sofort etwas in den Topf geworfen, ganz ohne Werbepartner sein oder nachfragen.
Mein ausdrücklicher Dank geht natürlich an Thomas und Happy Liquid. Das war natürlich ein Flash.
Ein extra Dankschreiben der Geschäftsführerin des beratungsCentrum, Claudia Haag-Porysiak, ist auch schon in München angekommen.
Selbstverständlich auch ein Dankeschön an alle, die mitgemacht haben. Vor allem jene, die 7,77 € gespendet haben. Denn das war der festgelegte Betrag, für jeden der spenden aber nicht gewinnen wollte.
Nochmal? Oder nochmal?
Ich mag ja so Win-Win Geschichten. Alle haben etwas davon.
Auch wenn die Teilnehmerzahl dann doch ein wenig enttäuschend war. Aber ich denke, ich werde sowas nochmal machen. Da geht doch noch mehr.
Dann aber irgendwie anders. Und mit besserer Planung und längerer Vorlaufzeit und so. Und mehr Gewinnen. Und noch mehr Flyern.
Flyer sind voll wichtig.
Heute gibt es im kids.treff übrigens Porree-Hackfleisch-Käse-Topf. Hab extra gefragt.
Extraportion für alle, würde ich sagen.
Wir sind die Gutdampfer!
Ich stehe dazu.
Joey Hoffmann
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