Die Crown Serie ist wahrscheinlich die am meisten unterschätzte Modellreihe. Was sicher auch an der Optik der ersten Krone liegen könnte. Jetzt ist endlich der Crown III in Deutschland erhältlich. Und Uwell hat damit wirklich groß abgeliefert.
Um von vorn herein Missverständnisse auszuräumen: Ich bin ein Crown Fan. Bin ich seit dem ersten Modell. Und das ist gut so.
Seit dem der Crown im August in China herausgebracht wurde habe ich auf ihn gewartet. Ich wollte ihn nicht nur vorstellen, ich wollte ihn tatsächlich auch selber haben.
Da stand ich also in der Pause der Versammlung auf der Terrasse an der Spree. Mit dabei stand Andreas Weidner vom Dampfwerk, der mit einem Mitarbeiter angereist war. Und beide dampften lustig den Crown III.
Andreas war sehr früh an die nötigen Daten gekommen und hatte ihn direkt angemeldet. Und so war er einen Ticken schneller. Also habe ich ihn direkt angehauen, dass ich mich bei ihm melden werde.
Da ich aber viel zu testen habe, habe ich das irgendwie immer auf die lange Bank geschoben.
Als nun Vape Mail kam, konnte ich mit einem der Paket nichts anfangen. Beim Öffnen fielen mir dann ein Crown III und ein handgeschriebener Gruß vom Andreas entgegen.
Crown I – nicht schön, aber gut
Die Crowns waren bisher eher selten in Deutschland in den Shops zu haben. Sie gehörten nicht zum Standardsortiment, man musste tatsächlich etwas suchen.
Was einigermaßen unverständlich war. Denn es waren mehr als einfach nur gute Verdampfer. Ihr Geschmack und ihre Verarbeitung stachen tatsächlich heraus.
Allerdings war zumindest der erste – seien wir einmal ehrlich – nicht schön. Er hatte eher den Charme eines Baumaschinenteils. Die Industrieruine unter den Dampfen. In Messing wäre er Cyberpunk gewesen.
Trotzdem wurden er und seine Nachfolger von einigen Reviewern und Händlern privat gerne genutzt. Trotz Fertig-Coils. Und das sagt ja schon einiges.
Crown III – auch Wert auf Optik gelegt
Nun ist also der Crown III da, und Uwell hat hier sowohl in der Verarbeitung wie auch in der Optik eine Schüppe drauf gelegt.
Erhältlich ist er in sechs feschen Farben. Die Liebe zum Detail erkennt man auf den ersten Blick. Die Drip Tips sind auf die jeweilige Farbe durch ein Inlet angepasst und mit einem Goldring abgesetzt.
Dieser Eindruck der hohen Wertigkeit setzt sich durch das ganze Gerät hindurch fort.
Liebe zum Detail erkennbar
Der Firmenname an der Verschlusskappe und die Rillen an der Air Flow Control sind gefräst. So dass man einen anständigen Griff hat, wenn sie einmal etwas fester sitzen. Die Luftkontrolle reicht von undampfbar dicht bis Open Draw. Auch das ist doch etwas Neues, denn die vorherigen Crowns hatten einen tendenziell restriktiveren Luftzug. Offensichtlich will Uwell hier auch die höheren Leistungsbereiche ansprechen. Das sehr weite Drip Tip unterstreicht das.
Der ganze Verdampfer ist mit Dichtungsringen übersäht. Alleine die Coils verfügen jeweils über drei Stück.
Keine Verdampferkammer
Und die Coils sind es auch, die sicherlich die größte Neuerung darstellen.
Geliefert wird der Crown III mit einem 0,5 Ohm und einem 0,25 Ohm Vertical Coil. Was von außen so aussieht, als wäre es eine Verdampferkammer, täuscht jedoch. Ganz ähnlich wie beim bekannten Cleito von Aspire bildet das Innere der Wicklung die Verdampferkammer. Diese geht nahtlos in den Kamin über. Und das sichert den hervorragenden Geschmack, für den auch die Vorgänger bekannt waren.
Die Coils werden dabei nicht eingeschraubt, sondern lediglich gesteckt.
Nebelwerfertauglich
Die auf den Coils angegebenen Leistungsbereiche können nicht nur unterschritten werden. Sie liefern dennoch den guten Geschmack. Sie können auch großzügig überschritten werden.
Den 0,5 Ohm Coil hatte ich zeitweise mit 100W und mehr im Test, ohne Nachflussprobleme zu bekommen. Das ist durch die enormen Liquid Öffnungen begründet. Es ist annährend unmöglich, damit einen Dry Hit zu erwischen.
Der Crown III ist damit definitiv auch nebelwerfertauglich. Er ist insgesamt sogar eher dafür ausgelegt.
Kritik muss erlaubt sein
Ein wenig Kritik muss bei aller Begeisterung erlaubt sein. Auch wenn das Jammern auf höchstem Niveau ist.
Zum Ersten funktioniert auch dieser Verdampfer mit Unterdruck, der sich durch das abfließende Liquid bildet. Es kommt also nur so viel Liquid an die Coil, wie durch die Kapillarwirkung angesaugt wird.
Schließt man den Verschluss nicht richtig, läuft das Liquid ganz einfach durch die vergleichsweise großen Öffnungen durch. Das ist bei sehr vielen Verdampfern so. Beim Crown III kann das aber tatsächlich passieren, denn der Verschluss braucht keine volle Umdrehung. Da er ebenfalls mit einem Dichtungsring versehen ist, sollte man ihn also sehr bewusst verschließen.
Leerdampfen impossible
Der zweite Kritikpunkt ergibt sich aus der Bauform der Coils. Daraus ergibt sich das Problem, an dem beispielsweise auch die Cubis Verdampfer gekränkelt haben.
Ist nicht mehr ausreichend Liquid im Tank, erreicht das Liquid nicht mehr den oberen Teil der Heizspirale. Was dann natürlich zu einem Dry Burn führen kann. Uwell ist sich dessen bewusst und hat im Tank eine Mindeststandanzeige angebracht.
Man muss sie nicht genau einhalten. Und im Test hat sich gezeigt, dass eine Liquid Knappheit sich lange vor einem Dry Hit durch einen kratzigen Geschmack ankündigt. Aber das bedeutet natürlich auch, dass man den Tank nicht leer Dampfen kann.
Für schnelle Liquid Wechsel ist der Crown also nicht geeignet.
Top Verarbeitung zu kleinem Preis
Als Fazit muss man aber ganz klar sagen: Der Crown III ist die Kaiserkrone. Ich halte ihn für den derzeit besten Verdampfer in dieser Leistungs- und Preisklasse.
Und es kommt erschwerend hinzu, er bewegt sich auch noch am unteren Rand dieser Preisklasse. Die Coils sind für ca. 12,- € für vier Stück zu haben. Da sie bei entsprechender Achtsamkeit aber lange halten, ist das absolut angemessen. Man kann sie auch einige male ausspülen.
Den Verdampfer selber erhält man ab etwa 30,- €. Was für die Verarbeitung und die Leistungsbreite ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis ist.
Offenbar wurde der Verdampfer von vielen erwartet. Und viele Shops führen ihn bereits. Ich gönne es den Crowns, dass sie endlich die Aufmerksamkeit und Kudos bekommen, die sie verdienen.
Als ich mich bei Andreas bedank habe, sagte er, sie hätten inzwischen schon zum dritten mal nachbestellen müssen. Und dass es teilweise zu Engpässen kommt.
Der Crown III wird sich wohl in die Bestseller einreihen. Völlig zu Recht.
Joey Hoffmann
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