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Schweizer Suchtexperten fordern Politikwechsel

Föderation der Suchtfachleute veröffentlicht Positionspapier

Nachdem der deutsche Dachverband der Suchtgesellschaften zu Beginn der vergangenen Woche ein Positionspapier veröffentlicht hat, haben sich die Schweizer Suchtexperten nun angeschlossen. Doch sie gehen sogar noch einen Schritt weiter. Und sie stellen Forderungen an die Regierung.
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Am vergangenen Montag hat der Dachverband der Suchtgesellschaften ein Positionspapier veröffentlicht. (vapers.guru berichtete, Link unten)
In ihm argumentiert er vorsichtig doch eindeutig die Vorteile der E-Zigarette gegenüber dem Tabak.

Dieser Schritt kann kaum hoch genug bewertet werden. Denn in der öffentlichen Diskussion um die E-Zigarette haben immer wieder Gesundheitsaktivisten die E-Zigarette mit dem Tabak gleich gestellt.
Die Argumente waren dabei immer die gleichen: Jugendschutz, Öffentliche Gesundheit und fehlende Langzeitstudien.

Harm Reduction bisher ignoriert

Diese Nebelkerzen hat Prof. Dr. Heino Stöver bereits im Vergangenen Jahr scharf kritisiert. Auch der Suchtforscher der Frankfurter University of Applied Sciences hat vor allem die mögliche Harm Reduction im Blick.

„Die [Britische Gesundheitsfürsorge, Anm. d. Red.] hat gesagt: Die E-Zigarette ist 95 Prozent weniger schädlich als die Verbrennungszigarette. Und das hat sie den britischen Bürgern mitgeteilt, und das gibt den Bürgern eine Orientierung, die wir hier für Deutschland, so in dieser Klarheit, nicht haben.“
Prof. Dr. Heino Stöver, 2016

Mit dieser Kommunikationsstrategie ist vor allem ein Aspekt unter gegangen, den Dampfer als stärkstes Argument für die E-Zigarette erkannt haben. Die Minimierung des Risikos.

Dies wurde von der britischen Regierung anders umgesetzt. Dieser Aspekt wurde in der öffentlichen Diskussion im deutschsprachigen Raum bisher weitestgehend ignoriert. Und durch die Einflüsterungen der Gesundheitslobby, Pharma Lobby und moralinsauren Nichtraucherverbände konnten Politiker mit diesem wichtigen Argument nicht erreicht werden.

Schweizer Experten schließen sich an

Fachverband Sucht, E-Zigarette
Logo des Fachverband Sucht, Mitglied der Föderation

Nun haben sich mit dieser Positionierung der Suchtforscher nun endlich auch diese wichtigen Fachleute in die Diskussion eingeschaltet. Und sich klar für die E-Zigarette ausgesprochen. Eine Wortmeldung, die kaum von Politikern und Entscheidungsträgern ignoriert werden kann.

Heute hat die Schweizer Föderation der Suchtfachleute ebenfalls ein solches Positionspapier veröffentlicht.
Diese Föderation besteht aus den Verbänden Fachverband Sucht, Groupement Romand d’Etudes des Addictions (GREA) und Ticino Addiction. Sie ist vergleichbar mit dem deutschen Dachverband der Suchtgesellschaften. In ihr sind die Suchtexperten des Landes organisiert.

Kurswechsel gefordert

In ihrer Veröffentlichung gehen die eidgenössischen Kollegen jedoch noch einen deutlichen Schritt weiter als der deutsche Dachverband.
Sie fordern einen „Kurswechsel in der Tabakpolitik“.

„Wenn es gelingt, dass Konsumierende in großer Zahl vom klassischen Rauchen auf das Verdampfen umsteigen, könnten die heutigen tabakbedingten negativen gesundheitlichen und volkswirtschaftliche Auswirkungen, die durch die Verbrennung von Tabak und/oder Cannabis entstehen, reduziert werden.“
Verdampfen statt Verbrennen, Positionspapier, Föderation der Suchtfachleute

Darüber hinaus zitiert das Positionspapier den sehr bekannten Satz des inzwischen verstorbenen Suchtforschers Russel, der bereits im vergangenen Jahrhundert damit ein Dogma zementierte: Die Menschen Rauchen wegen dem Nicotin, aber sie sterben am Teer.
Dies kann nach Meinung der Experten mit der E-Zigarette verhindert werden.

„Die Föderation der Suchtfachleute setzt sich deshalb für einen Kurswechsel in der Schweizer Tabakpolitik und –prävention ein. Die bisherigen tabakpolitischen Ziele, die sich an der Abstinenz orientieren, sind zu ergänzen mit Zielen und Maßnahmen der Schadenminderung.“
Verdampfen statt Verbrennen, Positionspapier, Föderation der Suchtfachleute

Fünf klare Forderungen an die Politik

Abschließend formuliert das Positionspapier fünf deutliche Forderungen an die Regierung:

  1. Schadensminimierung in der Tabakpolitik verankern
  2. Umsteigen auf E-Zigarette: Kommunikation von Bund und Kantonen
  3. Differenzierte Zulassung von Tabak- und Tabakersatzprodukten
  4. Unabhängige Forschung ermöglichen und Diskurs weiter führen
  5. Einbezug der Konsumentinnen und Konsumenten

„Die Föderation der Suchtfachleute fordert die Integration des Verdampfens als Konsumform in sämtliche Programme und Aktivitäten der Schweizer Suchtpolitik, auch in der Tabakpolitik.“
Verdampfen statt Verbrennen, Positionspapier, Föderation der Suchtfachleute

Diese klare Positionierung ist ein weiterer Baustein der öffentlichen Diskussion zur E-Zigarette. Es dürfte für die Gegner der E-Zigarette zunehmend schwer werden, dieses Argument vom Tisch zu wischen.
Diese Meldung ist heute in ungewöhnlich großer Resonanz von den schweizer Medien aufgegriffen worden.


Positionspapier der Föderation der Suchtfachleute: https://www.vapers.guru/wp-content/uploads/2017/11/Positionspapier_E-Zigaretten.pdf
Bericht zum Positionspapier der Deutschen Suchtgesellschaft: https://www.vapers.guru/2017/11/15/deutsche-suchtgesellschaft-e-zigaretten-ernstzunehmende-alternative/
Bericht zur Veröffentlichung von Prof. Dr. Heino Stöver: https://www.vapers.guru/2016/10/24/sensationelle-publikation-zur-e-zigarette-in-deutschland/

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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