Viele Deutsche kennen den Begriff. Der „Black Friday“ hält auch in Deutschland Einzug. Und damit natürlich auch bei der E-Zigarette. Das Wochenende vor Advent wird zum wichtigen Datum für Schnäppchenjäger.
Man kann von kommerziellen Feiertagen, wie Valentinstag und Weihnachten, halten was man will. Und pikiert die Nase rümpfen. Was man jedoch nicht verleugnen kann, ist die schlichte Tatsache, dass man dabei nun einmal Schnäppchen machen kann.
Alle mögen Schnäppchen. Es weckt die Urinstinkte des Jägers und Sammlers in uns. Und manch einer wird zwar öffentlich auf die Kommerzialisierung schimpfen, sich aber insgeheim über einen gemachten Schnapper diebisch freuen.
Ein wenig unkritischer ist sicherlich der so genannte Black Friday zu betrachten.
Er ist eigentlich kein Feiertag, ist aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten heraus gewachsen und hat auch für die Händler einen echten Nutzen. Weshalb er sich auch in Europa und Deutschland immer weiter durchsetzt.
Er steht im Gegensatz zu einem Valentinstag, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er zusätzliche Kaufimpulse anregen soll.
Allerdings ist der Begriff des Black Friday im europäischen Marketing noch nicht so verbreitet. Weshalb es wichtig sein könnte, die Mechanik dahinter zu verstehen.
Thanksgiving und Erntedankfest
In den USA wird am jeweils letzten Donnerstag des Novembers Thanksgiving gefeiert.
Trotz des gleichen Namens und der gleichen Ursprünge sollte es nicht mit dem traditionell tief verwurzelten Erntedankfest verwechselt werden.
Beim Erntedankfest wird im Oktober das Einbringen der Ernte gefeiert. Diese Tradition ist sehr alt und wurde auch schon in vorchristlicher Zeit unter anderem in Griechenland, Israel und dem Römischen Reich begangen. In der katholischen Religion ist es seit dem frühen dritten Jahrhundert belegt.
Als die ersten Siedler in die neue Welt kamen, waren sie dieser Tradition natürlich ebenfalls verbunden. Allerdings hatten sie in der ersten Zeit wenig zu danken. Da sie nichts zu ernten hatten und nur mit Hilfe der Eingeborenen (Powhatan) überleben konnten.
Aus diesen Anfängen entwickelte sich dann in den USA und Kanada das traditionelle Thanksgiving. Das ist in Nordamerika der zweithöchste Feiertag, ein seltener bundesweiter Feiertag und ein ausgesprochenes Familienfest.
Vor allem in den USA sind im ganzen Land sind die Flüge ausgebucht, weil die oftmals verstreuten Familien anreisen um zusammen zu kommen. Und das traditionelle Festessen mit Truthahn und Cornbread (Maisbrot) erinnert an die Pilgerväter. Weshalb das Thanksgiving auch sehr national geprägt ist.
Der Black Friday
Der darauffolgende Freitag ist dann der so genannte Black Friday. Mit ihm wird die Vorweihnachtszeit im Handel eingeläutet. Er gilt als guter Indikator für das kommende Weihnachtsgeschäft.
Denn auch in Europa ist es schon lange so, die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit des Kommerzes. In einigen Branchen wird in dieser Zeit so viel Geld umgesetzt wie im gesamten Rest des Jahres. Und Tannenbäume sind das Produkt mit der höchsten Inflationsrate.
Durch diese Entwicklung haben sich Händler und Hersteller natürlich darauf eingerichtet.
Die Lager mit alter Ware werden möglichst leer gemacht, um Platz für Neues zu schaffen.
Deshalb bieten Händler in der Zeit vor Dezember viele Vergünstigungen an. Das kann bis zum Selbstkostenpreis gehen.
Sogwirkung für den Handel
Diese Bewegung hat natürlich eine Sogwirkung in der Industrie. Denn wenn viele Händler ein Produkt vergünstigt auf den Markt schmeißen, müssen andere Händler befürchten in der Folge dann auf diesem Produkt sitzen zu bleiben. Also werden sie schauen, dass sie ihre Produkte ebenfalls vergünstigt abgeben. Ob es sich für sie lohnt oder nicht.
In der logischen Folge bringen Hersteller dann natürlich genau in dieser Zeit gerne neue Produkte auf den Markt, ähnlich wie Kinofilme.
Die Lager der Händler sind leer. Die wollen natürlich neue Produkte. Und diese versprechend dann in der kommenden Vorweihnachtszeit gut abgesetzt werden zu können.
In Anlehnung an den Börsencrash 1929 („Black Thursday“, in Europa wegen der Zeitverschiebung „Schwarzer Freitag“) wird dieser Tag seit den 1960ern „Black Friday“ genannt.
Dazu gibt es verschiedene Theorien. Naheliegend ist aber sicher das Bild der Massen, die vor den Banken Schlange standen um ihr Geld zu sichern.
Absurde Auswüchse in den USA
Denn der Black Friday hat in den USA unglaubliche Auswüchse angenommen. Kaufhäuser öffnen bereits in den frühen Morgenstunden ihre Türen, vor denen Schnäppchenjäger die Nacht über campiert haben. Diese Menschen werden als Doorbusters (Türsprenger) bezeichnet.
Es ist sogar schon zu Verletzten gekommen, und Prügeleien um Angebote sind an der Tagesordnung. Weshalb viele Läden extra Security einsetzen, vor Kaufhäusern sieht es oftmals aus wie vor Konzerten.
Was vielleicht auch vor dem soziokulturellen Hintergrund verständlich ist. Denn in den USA gibt es kein Weihnachtsgeld oder 13. Monatsgehalt. Gratifikationen sind zwar üblich, aber nicht vorhersehbar. Gerade Eltern aus einkommensschwachen Familien sparen lange auf den Black Friday, weil dies die einzige Möglichkeit für sie ist, höherwertige Konsumgüter für sich und ihre Kinder zu bekommen.
Gerade im Bereich der Elektroartikel ist dies relevant.
Black Friday in Europa
In Europa ist der Black Friday bereits angekommen, seit Apple ihn 2006 importiert hat.
Allerdings gibt es Unterschiede zu den USA. Hierzulande finden die Vergünstigungen eher im Online Handel statt.
Die Eskalation ist auch nicht so extrem wie in Übersee. Während viele Händler am Black Friday durch die beschriebenen Mechanismen teilweise ein Minusgeschäft machen, weil sie Waren auch unter dem Selbstkostenpreis anbieten, sind die europäischen Händler sehr viel vorsichtiger.
Daher steigen die Zahlen für den Handel hier, was somit tatsächlich ein Gewinn für beide Seiten ist.
Auch bei E-Zigaretten spürbares Phänomen
Der Markt der E-Zigarette verzeichnet enorme Zuwachsraten. Trotzdem beginnt spürbar die Phase der Marktentwicklung, in der Händler und Hersteller auch auf Marktanteile schauen. Der Markt wird enger. Mechanismen aus anderen Märkten kommen zum Tragen.
Dadurch wird der Black Friday nun auch bei der E-Zigarette für den Schnäppchenjäger spürbar.
Allerdings wird er oftmals nicht ausdrücklich als Black Friday benannt und bei weitem noch nicht so aggressiv beworben. Die Mechanismen dahinter sind allerdings die gleichen. Und diese Entwicklung wird sich sicher auch weiter intensivieren.
Nachlässe bis zu 50% gesichtet
Schnäppchenjäger sollten sich also ruhig die Zeit nehmen und einmal die Online Shops durchstöbern.
Die Händler vergeben teilweise Aktionsnamen für Nachlässe für das ganze Wochenende. Oder locken mit Rabatt Codes, die Bestandskunden auch per Mail zugesendet werden.
Im jedem Fall lohnt es sich, in der „Sale“ Abteilung großer Online Händler nachzusehen oder auf das „%“ Zeichen zu achten.
Im Vorteil ist natürlich derjenige, der weiß, welche Produkte neu auf den Markt kommen werden. Denn viele Händler bieten das jeweilige Vorläufermodell mit satten Nachlässen an.
Bei der Recherche zu diesem Artikel konnten Nachlässe von bis zu 20% und mehr bei Hardware gefunden werden. Ebenso bei Liquids und Basen.
Vielversprechend scheint der Bereich der Premiumliquids zu sein. Hier konnten Nachlässe von bis zu 50% gesichtet werden. Womit diese Produkte dann sogar preiswerter sind, als Standard Liquids zu handelsüblichen Preisen während des restlichen Jahres.
Joey Hoffmann
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