Die Pfostendichte ist im Dampferbereich ungewöhnlich hoch. Ein kleiner Einblick in den Mailverkehr von vapers.guru.
Häufig werde ich darauf angesprochen, oder in Kommentaren darauf hingewiesen, warum ich ruppig bis unfreundlich reagiere.
Dafür gibt es einen Grund. Einmal abgesehen von einigen persönlichen Faktoren, die da sicherlich eine Rolle spielen. Beispielsweise meine rheinische Kodderschnautze oder meine Vergangenheit beim Militär.
Ich betreibe nun seit 2015 vapers.guru. Und seit dem muss ich mich fast täglich darüber wundern, was für Trommelköppe und professionelle Amateure in dieser Branche durch Deutschland laufen.
Hätte ich nicht einerseits sehr nette, hilfsbereite und liebe Menschen kennenlernen dürfen und auf der anderen Seite wirklich professionelle und intelligente Geschäftsleute – was sich durchaus überschneiden kann -, hätte ich längst hingeworfen. Zuliebe meiner Haarfarbe und meiner Verdauung. Und meines Nervenkostüms insgesamt.
Pfostendichte überdurchschnittlich
Ich war über 15 Jahre im Bereich des Marketings unterwegs. Was natürlich Medien, Social Media und andere Dinge mit einschließt. Nirgendwo war die Pfostendichte so groß wie derzeit bei der E-Zigarette.
Offenbar meint jeder Blödmannsgehilfe, er macht jetzt in Dampfen. Das ist ja die Lizenz zum Gelddrucken. Es kommt mir gerade schlimmer vor als in der Gastronomie. Und wer nix wird, wird Wirt.
Ich habe die Nase so gestrichen voll, dass ich einmal einen sehr typischen Mail Verlauf im Original hier veröffentliche. Gleichsam als Therapie, damit ich mich nicht betrinken muss.
Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich das sonst selbstverständlich nie tun würde. In meinem Mailverlauf liegen derzeit noch über 700 Mails. Die Mehrheit sicher geschäftlich.
Beispielsweise habe ich am heutigen Tag aber auch mit einer Bloggerin korrespondiert und einen sehr netten Austausch gehabt. (Gruß nach Berlin!)
Bei dieser Mail ging es jedoch um eine geschäftliche Anfrage. Auch wenn das offensichtlich gar nicht verstanden wurde.
Nicht nur, dass ich das ja auch professionell betreibe. Sondern es ging tatsächlich um eine Seite eines deutschen Einzelhändlers. Der auf seiner Seite eine Art Blog veröffentlicht.
Anfrage, 8. Dezember 2017 23:56
Hallo und guten Abend,
Ist es erlaubt Artikel von dir zu kopieren und diese auf unserer HP zu veröffentlichen?
Inkl. der Bilder?
Natürlich würde darunter immer die Quelle und ein Dank stehen.
Momentan würde ich gerne diesen Artikel auf unserer HP veröffentlichen:
https://www.vapers.guru/2017/11/22/langzeitstudie-keine-schaeden-durch-e-zigarette/
Auf dieser HP würde er erscheinen:
www.*****.de
Besten Dank für die Antwort und ein angenehmes Wochenende wünscht
*****
Antwort, 9. Dezember 2017, 09:46
Guten Morgen,
ist es erlaubt, wenn ich in Dein Lager gehe, nach belieben Produkte aus dem Regal nehme, und die dann über meinen eigenen Online Shop verkaufe?
Gruß
Joey Hoffmann
Mail, 09. Dezember 2017, 15:18
[Man beachte den Wechsel der Anrede]
Guten Tag Herr Hoffmann,
besten Dank für Ihre Antwort.
Würden Sie bei mir eine Anfrage stellen, ob Sie nach belieben Produkte aus meinem Regal nehmen können um diese zu verkaufen, müsste ich freundlich verneinen. Ich würde Sie aber darauf hinweisen zu welchen Konditionen Sie unsere Artikel erhalten können.
Ihre Antwort ist leider eher unhöflich, wenn ich sehe wo Ihre Artikel (bzw Auszüge daraus) überall zu finden sind.
Ich verstehe das es als Inhaber der Rechte ärgerlich ist, wenn man das nicht möchte.
Daher finde ich es nur fair zu fragen, ob eine Vervielfältigung gewünscht ist, und auch ein „Nein“ ist durchaus verständlich und akzeptabel.
Viele Online Blogger möchten gerne verlinkt werden zwecks Google Ranking etc, daher wundert mich Ihre Art zu antworten etwas.
Sorry also das ich im Gegensatz zu vielen anderen gefragt habe, und dennoch weiterhin ein angenehmes Wochenende.
***** *****
Antwort, 9. Dezember 2017, 16:00
Sehr geehrter Herr *****,
ich muss mich seit nun zwei Jahren mit merkwürdigen Fragen und Interpretationen herumschlagen.
Dem liegt meist eine Unkenntnis von den Mechanismen von Medien zugrunde.
Ich hätte sie selbstverständlich gerne darauf hingewiesen, wenn ich eine entsprechende Vervielfältigung anbieten würde. Also auf Urheberrechte zu verzichten. Das biete ich jedoch nicht an. Aus, wie ich finde, völlig offensichtlichen Gründen.
Leider habe ich keine Zeit, jeden über diese offensichtlichen Gründe zu informieren.
Sie haben auch sehr konkret nach dem Kopieren von Inhalten gefragt. Nicht nach dem Verlinken. Dann hätte meine Antwort auch völlig anders ausgesehen.
Daher bestreite ich auch, dass Beiträge, auf denen ich ein Urheberrecht besitze, häufig im Netz zu finden sind. Für Verlinkungen mag das zutreffen.
Inzwischen sehe ich mich gezwungen, gegen Kopien vorzugehen. Üblicherweise reicht dazu jedoch der mahnende Hinweis auf das Urheberrecht.
Wenn sie nun meinen, dass viele „Online Blogger“ gerne verlinkt werden, dann frage ich mich, was mir ein Link auf Ihrer Seite bringen sollte.
Nur um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Ihre Seite liegt im deutschen Netz derzeit etwa auf dem etwa 1,3 Millionsten Platz. vapers.guru gehört zu den etwa 40.000 meistbesuchten Seiten. (Zahlen von November)
Das alles natürlich völlig unabhängig davon, woher ich die meisten Leser bekomme. Denn um die Vorteile eines Google Rankings überhaupt beurteilen zu können, müssten Sie wissen, wie hoch der Prozentsatz der Leser ist, die über eine Suchmaschine auf die Seite gelangen.
Das hat nichts mit Arroganz zu tun. Hätten Sie Ihre Hausaufgaben gemacht, so wie das bei geschäftlichen Kontakten eigentlich üblich ist, hätten Sie selber zu diesen Einsichten kommen können. Bevor sie mir an einem Freitagabend um kurz vor Zwölf (!) eine solche Anfrage schicken.
Ihre Anfrage empfinde ich als Frechheit und als Angriff auf das, was ich tue. Und meine Antwort als den Umständen angemessen freundlich.
Gruß
Joey Hoffmann
Ein kleiner Hinweis zum Abschluss
Eine Erklärung im Fuß einer Email, dass der Inhalt vertraulich und eine Veröffentlichung nur mit Zustimmung erlaubt ist, ist völlig sinnlos. Noch dazu wenn er auf Englisch zugefügt wird, da es dort ganz andere Gesetze gibt.
Die entsprechenden Gesetze sind sehr differenziert. Und sie haben nichts damit zu tun, ob man das noch wichtig darunter schreibt.
Zu unterscheiden ist vor allem, ob es sich um persönliche oder geschäftliche Mails handelt. Und ob beispielsweise etwaige Firmengeheimnisse preisgegeben werden.
Zähneputzen, ab ins Bett
Wenn jetzt tatsächlich einer meint, mir könne man nicht vertrauen, weil ich alles veröffentliche, dann scheiße ich einen dicken Haufen darauf.
Meine Geschäftspartner und viele Leser wissen, dass das Unfug ist.
Mir gehen inzischen einfach Leute kolloslal auf die Cojones, die einerseits den Stock so tief im Arsch haben, dass man ihn sehen kann, wenn sie gähnen. Und schon pikiert reagieren, wenn man nur „Ziegenpisse“ schreibt. Aber andererseits meinen, dass wäre hier alles nur irgendwie Spaßgesellschaft und man müsste sich nicht an die Mindestformen von Geschäftsgebahren halten.
Das sind wahrscheinlich die gleichen verwirrten Individuen, die meinen, nur weil jemand „Ziegenpisse“ schreibt, zieht er sich auch den Hut mit dem Hammer auf. (Gruß nach Hamburg)
Ich könnte noch lange erklären, warum Musiker, Designer, Schriftsteller, Maler, Tätowierer und alle anderen Kreativen auch von irgendetwas leben müssen.
Aber wenn man das noch erklären muss, dann wird auch der ganze Artikel nicht verstanden. Also drauf geschissen.
Das Problem existiert, sei jemand die Stempeluhr erfunden hat. Danke Merkel!!!
Ich wünsche dem Shopbetreiber und Sender der Mail auch weiterhin viel Erfolg. Und mir, dass ich nie wieder etwas mit ihm zu tun habe.
Vielleicht betrinke ich mich doch. Einfach weil ich es kann. Das ist schließlich neben dem Dampfen der einzig sinvolle Grund erwachsen zu werden.
Joey Hoffmann
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