Mit der Vox brachte die Berliner Firma Lynden in diesem Jahr ein sogenanntes All-In-One Gerät auf den Markt. Akku, Tank und Gehäuse sind fest miteinander verknüpft. Die Vorteile überwiegen gegenüber den Nachteilen und machen die Vox zu einem exzellenten Einstiegsgerät.
Der Berliner Hersteller Lynden wurde im Jahr 2012 von Rene Linden gegründet.
Dieser fand das Konzept der E-Zigarette schon seit vielen Jahren interessant und erkannte bereits 2008 die Möglichkeiten, welche diese bietet.
Zusammen mit drei anderen Gründern wollte und will er den E-Zigarettenmarkt voran bringen und Rauchern einen leichten Umstieg auf das elektronische Rauchen ermöglichen. Da drei der vier Gründer selbst langjährige Raucher waren, wissen sie auch ziemlich genau, woran der Umstieg oft scheitert. Dem entsprechend gestaltet sich auch die Entwicklung der einzelnen Geräte.
Dass Lynden durchaus erfolgreich ist, zeigt unter anderem der Verkauf der Vox, welche von vielen Dampfern sehr geschätzt wird. Auch ich habe mich einmal diesem All-In-One System gewidmet und war in vielen Punkten durchaus angetan.
Mängel oder Nachteile sind subjektiv und entsprechen lediglich meiner Wahrnehmung. Dies könnte darin begründet liegen, dass ich nicht die Zielgruppe für ein solches Gerät bin, zielt die Vox doch auf Ein- und Umsteiger ab.
Alles was eine AIO haben muss
Nach dem Auspacken präsentiert sich die Vox in einem matten, gräulich schwarzen Finish. Neben dem Gerät befinden sich in der Packung noch ein Skin, ein Ersatzverdampferkopf, ein Micro-USB Ladekabel und eine zweisprachige Anleitung.
Sobald man die Vox in der Hand hält, fällt einem sofort die interessante Oberfläche auf. Ich hielt diese zu Anfang für eine Gummierung, tatsächlich handelt es sich jedoch um eine besondere Art der Lackierung.
Das Gerät hat einen Durchmesser von 24,5 mm und eine Höhe von knapp 12 cm inklusive Mundstück. Das Design ist eher schlicht gehalten, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Der 3000 mAh starke Akku wird über den üblichen Micro-USB Anschluss geladen und ist bei kompletter Entladung nach circa drei Stunden wieder voll.
Leider verfügt die Vox nicht über eine Anzeige des Ladestandes, die rechtzeitig anzeigt, wann das Gerät ans Kabel muss. Allerdings ist der Akku Pass Through fähig, man kann während des Ladens weiter dampfen.
Geladen habe ich mit einem 1 Ampere Adapter, welches auch der empfohlenen Stromstärke laut Lynden entspricht. Generell gilt bei fast allen Geräten 1 Ampere als Maximum, hier hat sich Lynden also am Markt orientiert und keine Innovation gewagt.
Überflüssige und störende Dichtung
Verwirrung gab es bei der maximalen Füllmenge des Tanks.
Auf der Homepage der Firma wird ein Füllvolumen von 4 ml angegeben, auf der Packung und vorn in der Beschreibung jedoch standen bei meinem Modell 2ml. Da es auch eine 2ml Variante mit einem Silikonstopfen zur Tankverkleinerung gibt, dieser aber bei mir nicht vorhanden war, habe ich wohl die 4ml Version.
Um den Tank zu befüllen reicht es aus, die Topcap mit dem Mundstück abzuschrauben.
Im ersten Moment war ich etwas verwundert, da unter den Befülllöchern eine weitere Dichtung angebracht ist. Diese wird mit der Spitze der Befüllflasche beiseitegeschoben und verhindert ein Zurückfließen des Liquids in den Bereich der Topcap.
Ebenfalls ist an der Topcap selbst eine dicke Silikondichtung zu finden – auslaufen sollte die Vox an dieser Stelle also auf keinen Fall.
Bei manchen Flaschen sorgte die interne Dichtung jedoch für Frust. Ich besitze noch manche Pipettenflaschen und mit diesen war es schier unmöglich, den Tank zu befüllen. Die Dichtung sorgte hierbei dafür, dass ich das Liquid nicht in den Tank bekam. Ich habe dann notgedrungen den Tank abgeschraubt und von unten befüllt.
Da diese Flaschen aber eher einer vergangenen Ära angehören, sollte es für die bevorzugte Zielgruppe keine Probleme darstellen, die Vox zu befüllen.
Gute Coils, hervorragender Geschmack
Wie üblich habe ich den Verdampferkopf vor dem ersten Dampfen mit Liquid benetzt. Die großen Liquidlöcher schaffen sogar sogenannte Premiumliquids ohne Probleme.
Die Köpfe laufen mit 0,25 Ohm und bieten eine gute Laufzeit.
Ich hatte während meines Tests dank der vier großen Löcher keine Nachflussprobleme. Selbst, als ich einmal testweise reines Glycerin gedampft habe, gab es kein Kokeln.
Großes Lob an dieser Stelle an das Design.
Allzu süße Liquids sollte man aber auch mit diesen Coils nicht dampfen. Liquids eines Schlages wie Bienenstich von Vaporist zerstören sogar die Watte bei Selbstwicklern nach einem Tank.
Geschmacklich ist die Vox ganz weit vorne mit dabei.
Abgesehen vom Uwell Crown III hatte ich selten Fertigcoiler, die einen so guten Geschmack liefern. Erst recht nicht bei einem All-In-One Gerät.
Hier hat Lynden einen sehr guten Job gemacht.
Airflow nicht einstellbar
Was das Dampfen für mich jedoch etwas trübte war die Tatsache, dass die Airflow nicht regulierbar ist. Bei 30 Watt hätte ich sehr gern ein strammeres Zugverhalten gehabt.
Trotz oder vielleicht auch wegen der nicht regulierbaren Airflow schmecken die Liquids sehr klar und voll.
Die Dampfproduktion ist selbst bei der 30 Watt Einstellung sehr hoch und sollte für Einsteiger meines Empfindens auch genug sein. Zwei weitere Einstellungen, welche durch drei Klicks auf den Feuertaster durchgeschaltet werden, bieten noch Luft nach oben.
Bei welcher Leistung man gerade dampft wird durch die Farbe der LED um den Feuertaster angezeigt. Rot steht hierbei für 30 Watt, blau für 40 Watt und weiß für 50 Watt.
Leider ist das LED bei Tageslicht kaum zu sehen und ich musste immer mit der Hand selbiges abschirmen. Außerdem stelle ich selbst mich scheinbar etwas dusselig an, klappte das Durchschalten der Modi doch nur rudimentär. Oft schaltete ich das Gerät versehentlich dabei aus.
Im Segment momentan konkurrenzlos
Automatisch aus schaltet sich das Gerät übrigens nach einer Nichtnutzung von etwa zehn Minuten.
Was für sehr viele Menschen wahrscheinlich ein Vorteil und ein Schritt zu mehr Sicherheit ist, ging mir unfassbar auf die Nerven.
Ich dampfe sehr gerne beim Arbeiten, auch aktuell beim Schreiben dieses Artikels. Da ich mehrere Geräte auf meinem Schreibtisch stehen habe, kommt die Vox nur zwischendurch zum Einsatz. Jedes Mal, wenn ich sie dann greife, ziehe ich erst einmal nur Luft.
Ich verstehe den Ansatz hinter dieser Technik, kann man die Vox doch einfach in die Tasche stecken und muss nicht darauf achten, dass sie auch aus ist und nicht versehentlich los feuert. Für mich jedoch ist dies einer der größten Kritikpunkte an dem Gerät. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich etwas aus oder an schalte und nicht erst einmal fünf Klicks machen, damit ich losdampfen kann.
Aber wie bereits erwähnt, bin ich nicht die Zielgruppe und das Maß der Dinge.
Ich kann die Vox jedem Ein- und Umsteiger, der direkt auf Lunge ziehen mag, nur ans Herz legen.
Lynden hat hier ein sehr gut durchdachtes Gerät, welches einen superben Geschmack liefert, auf den Markt gebracht.
Einfaches Handling und ein Verkaufspreis von knapp 35,- Euro, gepaart mit langer Laufzeit und sehr gutem Geschmack machen die Vox für mich persönlich in ihrem Segment momentan konkurrenzlos.
Die Exceed von Joyetech: https://www.vapers.guru/2018/07/26/exceed-edge-von-joyetech/
Die Vod von Lynden: https://www.vapers.guru/2018/01/28/testsieger-winziger-allrounder/
Vox von Lynden
34,95Pros
- Sehr gut verarbeitet und durchdacht
- Extrem guter Geschmack
- Günstiger Preis
- Als All-In-One gerät momentan für DL User mit das Beste am Markt
Cons
- Automatische Abschaltung nach 10 Minuten
- Zusätzliche Dichtung unterbindet Befüllung mit Pipettenflaschen
- Durchschalten der Modi etwas fummelig
- LED am Taster nicht hell genug
- Airflow nicht regulierbar
Sebastian Hackauf
Neueste Artikel von Sebastian Hackauf (alle ansehen)
- Brunhilde von Vapefly - 17. Januar 2019
- Endzeit Aromen vom Dampfwerk - 13. Januar 2019
- Vapewunder: Liquids im Abo - 7. November 2018