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OBS Engine RTA

Leider sind in den letzten Monaten dicke Nebelwerfer irgendwie in Mode gekommen. Gerade die Smok Produkte zielen genau auf diesen Markt ab.
Leider, denn viele Anfänger die früh auf solche Wuchtmaschinen umsteigen lernen nicht, dass es nicht nötig ist seine Verdampfer und Akkuträger an die Leistungsgrenze zu bringen, um guten Geschmack oder viel Dampf zu haben.
Trotzdem wollte ich einmal ein solches Gerät vorstellen.
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Es gibt eine natürliche Grenze, bis wohin man E-Zigaretten ausreizen kann. Das ist begründet durch die Leistung, die Akkus abgeben können. Gemessen in Ampere. Die meisten geregelten Akkuträger arbeiten nur bis ca. 0,1 Ohm Widerstand. Darunter ist Ende.

Gerade jüngere Poser wollen gerne möglichst viel Dampf. Steigt ein Rookie also schnell auf solche Geräte wie den Smok Alien und den TFV 4/8/12 um, arbeitet er direkt an den natürlichen Grenzen. Danach kommen eigentlich nur noch ungeregelte Akkuträger, und dafür sollte man schon richtig Ahnung haben. Weil man sich sonst sehr schnell seiner Vorderzähne entledigen kann.

Aber es gibt ja auch genug altgefahrene Vaper, die gerne viel Dampf haben. Oder Leute, die sich damit ernsthaft beschäftigen, und die ganze Geschichte weiter ausreizen wollen. Und gerade deshalb auf das Selberwickeln umsteigen möchten.
Solche Geräte sind zwar nichts für mich, aber ich wollte gerne einmal ein solches Gerät vorstellen. Am Anfang war ich skeptisch. Diese Bedenken haben sich auch bestätigt, aber aus einem ganz anderen Grund als erwartet. Was auch in keinem Review angesprochen wurde.
Man sollte trotzdem möglichst objektiv beurteilen und versuchen die eigenen Vorlieben außen vor zu lassen.

OBS Technology Co., LTD

Fertigungshalle von OBS (Foto: OBS)

OBS heißt eigentlich OBS Technology Co., LTD und sitzt in einem Hochhaus in der Dampferhauptstadt Shenzhen in China. Sie haben eine eigene Abteilung Forschung und Entwicklung. Und sie haben schon wirklich spannende Geräte heraus gebracht.
Bis zum Ende des letzten Jahres habe ich Selbstwickel Anfängern immer gerne den Crius empfohlen. Denn der war recht leicht zu wickeln, hatte alles was man für den Anfang braucht im Lieferumfang und war sehr leicht zu befüllen. Er ist bis heute ein sehr guter Verdampfer und vor allem sehr all day tauglich.

Der OBS Engine

Seit einigen Monaten ist nun der Engine auf dem Markt. Und der ist ein ganz anderes Kaliber. Der Name ist Programm.
Trotzdem hat er sich inzwischen zu einem Bestseller entwickelt.
Was mich etwas abgeschreckt hat, war alleine schon der Durchmesser. Standard sind eigentlich 22mm, was darüber hinaus geht sind üblicherweise auch in der Dampfentwicklung fettere Geräte.
Der Engine hat einen Durchmesser von 25mm. Sein kleinerer Bruder, der Engine Mini RTA (Rebuildeable Tank Atomizer) hat immerhin noch einen Durchmesser von 23mm. Was bedeutet, dass sie nicht auf Akkuträger wie den Eleaf Pico oder 22mm Tubes passen. (EDIT: Ja, ist ja gut. Der Mini passt soeben auf den Pico.)

Von außen auffällig ist auch schon das weite Delrin Drip Tip, das etwas konisch zuläuft. Hier wurde ich aber überrascht. Zum einen weil sich darunter trotzdem eine standarisierte 510er Aufnahme für alle anderen gängigen Drip Tips verbirgt. Und zum zweiten weil es tatsächlich sehr angenehm zu dampfen ist. Allerdings gab es recht lange einen unangenehmen Plastik Geschmack an den Dampf ab.
Beide Engines unterscheiden sich ansonsten nicht weiter. Trotz des kompakten Aufbaus und des scheinbar recht vollgestopften Tanks kommt der Engine noch auf 5,2ml Fassungsvermögen, der Mini immerhin noch auf 3,5ml.
Die Geräte gibt es mindestens in silber, schwarz und gold.

Typisches OBS Top Fill

Plop auf, Plop zu: Das typische OBS Top Fill (Foto: OBS)

Die Befüllung wurde hier vom Crius übernommen. Der obere Ring kann hochgeschoben werden, darunter verbirgt sich eine kleine Öffnung an der Seite. Es handelt sich also um ein inzwischen gängigeres Top Fill. Das Befüllen ist dadurch vollkommen problemlos und ohne Geschraube zu handhaben. Und das ist auch gut so, denn der dicke hat Durst.
Die Wicklungen finden Platz auf einem Velocity Deck. Und durch die sehr große Kammer und die Überbreite ist es das größte Deck dass ich jemals gewickelt habe. Durch die vier Schrauben kann man hier ohne weiteres auch vier Wicklungen unterbringen. Ein Wickelanfänger sollte hier keinerlei Probleme haben.

Größter Vorteil

Der große Vorteil des Engine ist, dass er zwar das Liquid über die Watte von unten ansaugt. Was bei den meisten Geräten ebenfalls Standard ist. Aber er verfügt über eine andere Luftführung.
Die Luft kommt hier von oben. Und das macht den Engine eigentlich völlig auslaufsicher. Hier könnte tatsächlich nur etwas auslaufen, wenn das Liquid in die Kammer läuft, der Verdampfer auf dem Kopf gehalten wird und es dann nach oben laufen würde. Was im täglichen Gebrauch annähernd unmöglich ist.

…ist auch größter Nachteil

Rot verdeutlicht wo die Luft vorbei geht. (Foto: OBS)

Der größte Vorteil des Engine ist aber auch sein größter Nachteil. Denn die Luft wird von oben auf die Wicklung geführt. In der Grafik ist es so dargestellt, dass die Wicklung beim Zug von der Luft umströmt wird. Das kann so aber gar nicht stattfinden, da dieser Weg ja durch die Watte weiter verengt wird.
Das führt wiederum dazu, dass sehr viel Luft dem Dampf beigemischt wird. Was genau das ist, was bei Geschmacksverdampfern möglichst vermieden wird. Bei denen wird die Luft durch die Wicklung geführt. Hier wird aber viel Luft einfach über die Wicklung hinweg direkt in den Kamin und in den Dampfer gezogen.

Um es mal ganz deutlich zu sagen: Ich kann nicht verstehen, wie fast alle YouTuber einen guten Geschmack bescheinigen können. Aber wie gesagt, es gibt ja genug Menschen, die darauf stehen. Denn gerade das macht ja auch wirklich fette Wolken.

Ich selber bin allerdings auch nach mehreren Wicklungen und fast drei Wochen experimentieren nie wirklich warm mit ihm geworden. Da ich persönlich geschmackvollen, kompakten Dampf bevorzuge. Und einen guten Zugwiderstand.
Die Airflow ist durch diese Konstruktion jedoch ziemlich Open Draw, man kann annähernd durch das Gerät atmen. Das lässt sich zwar weit reduzieren, aber eben nicht ganz. Und der Charakter des Dampfes ändert sich dadurch nicht, denn es wird ja trotzdem noch verhältnismäßig viel Luft beigemischt.

Die richtige Leistung für das richtige Gerät

Wichtig um einen passenden Verdampfer für sich zu finden ist es, zu erkennen wofür der Verdampfer konstruiert wurde. Ebenso wie es unsinnig ist, einen Kayfun mit weitem Drip Tip und bei 0,2 Ohm zu dampfen, ist es umgekehrt genauso unsinnig, einen Nebelwerfer zu niedrig zu befeuern.
Und der Engine ist ein solches Gerät. Ich würde nach meiner Erfahrung sagen, das Teil über 0,5 Ohm und unter 60 Watt zu betreiben ist vollkommen sinnfrei.
Normalerweise würde ich auch immer dazu raten, so niedrig wie möglich und mit so wenig Luft wie geht zu dampfen. Da das den Geschmack unterstützt. Beim Engine ändert sich daran aber nichts. Dieses Baby muss einfach beheizt werden.

Qualität super

Aber unabhängig von meinen persönlichen Vorlieben kann ich den Engine uneingeschränkt empfehlen. Wenn man denn so eine Nebelmaschine sucht.
Er ist hervorragend verarbeitet, das Deck ist riesig, und er ist vollkommen Problemlos im Alltag zu gebrauchen.
Sowohl der Engine wie auch der Engine Mini sind für unter 30,- Euro zu haben. Wer also beispielsweise eh schon einen TFV oder einen Cleito hat und etwas zum Selbstwickeln sucht, der wird mit ihm totsicher sehr glücklich werden.

9.2

Geschmack

7.0/10

Preis/Leistung

9.0/10

Verarbeitung

10.0/10

Wicklung

10.0/10

Dampf

10.0/10

Pros

  • Dampfentwicklung riesig
  • Hervorragend verarbeitet
  • Preis/Leistung super
  • Außergewöhnliches Drip Tip

Cons

  • Wenig Geschmack
  • Luft Beimischung nicht regulierbar
  • Durchmesser über Standard
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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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