Heute Morgen wurde ich durch die Meldung aufgeschreckt, dass ein YouTuber erneut ein reißerisches Video veröffentlicht hat.
Einige Stunden auf Social Media später sehe ich mich nun doch veranlasst, das zu kommentieren.
Eigentlich wollte ich nach dem Chaos der letzten Wochen, Toten durch die E-Zigarette, nach durchgemachten Nächten und Wochenenden, einer Messe und sehr sehr viel Input einmal zwei Tage frei machen.
Offenbar ist das nicht möglich.
Diesmal möchte ich jedoch nicht, wie beim letzten Mal, einen kabarettistischen Rant heraushauen. Und ich möchte auch keine Textanalyse betreiben.
Ich werde auch keinen offenen Brief an den YouTuber schreiben. Weil ich weder Zeit noch Lust habe, mich mit diesen Menschen auseinanderzusetzen. Ich möchte sie nicht auch noch adeln.
Was mich viel mehr Interessiert ist, dass viele überhaupt nicht verstehen, warum diese Videos der E-Zigarette schaden. Und warum Prof. Dr. Bernd Mayer und viele andere sich öffentlich dagegen positionieren.
Es ist mir wichtiger, das einmal nüchtern und sachlich zu erklären.
Der Dampfergirl
Der YouTube Kanal „Dampfergirl“ wurde seit einiger Zeit mehr oder weniger erfolgreich von einem Pärchen aus dem süddeutschen Raum betrieben. Ich würde die Namen nennen, aber ich kenne sie nicht einmal.
Die beiden werden Steffi und Toni genannt.
Es war offenbar so, dass Steffi vor der Kamera agierte und Toni hinter der Kamera und als Editor. Er war der eigentliche Macher.
Die Umsetzung und Gestaltung mit schnellen Videoschnitten, Hintergrund Musik und Emojis adressiert sehr deutlich eine jüngere Zielgruppe. Es wurde neben Reviews auch Content aus dem persönlichem Lebensumfeld gezeigt.
Offenbar geht es sehr gezielt darum, eine Influencer Figur aufzubauen. Ob nun Geld, Klicks oder vermeintliche Berühmtheit die Motivation dahinter sind, kann ich nicht beurteilen.
Meine persönliche Ablehnung beruht auf ein Video, das bereits vor Monaten online gestellt wurde.
Dabei wurde die Wohnung gezeigt. Und auch die militärischen Auszeichnungen von Toni, offenbar aus einem Bundeswehreinsatz in Afghanistan.
Ich selber habe ähnliche Erfahrungen. Dabei möchte ich es belassen. In meinem Wertesystem ist eine solche Selbstdarstellung verwerflich und sagt mir sehr viel über die dahinterstehende Motivation.
Seit einiger Zeit war besagte Steffi nicht mehr in Videos aufgetaucht.
Wie sie inzwischen auf ihrem nach wie vor betriebenem Instagram Kanal veröffentlicht hat, hat sich das Paar bereits vor einigen Monaten getrennt. Der YouTube Kanal, der in der Zwischenzeit tatsächlich 44.000 Abonnenten erreicht hatte, wird nur noch von Toni geführt. Anstatt einen eigenen, neuen Kanal zu eröffnen.
Inzwischen wurde der Kanal zu V4L umbenannt, Toni möchte wohl die 44k nicht verlieren.
Sucralose Panik
Der jetzige, alleinige Betreiber möchte offenbar einen aufklärenden Dampferkanal daraus machen. Die Ausrichtung der Zielgruppe hat sich dabei nicht verändert.
Die Inhalte der wenigen, seit dem veröffentlichten Videos erscheinen den Zuschauern offenbar seriös und gut recherchiert.
Zu einer ersten größeren Reaktion kam es vor zwei Wochen, als ein Video unter dem Thema „Sucralose das GIFT in deinem LIQUID und Aroma? DAS musst du JETZT WISSEN“ veröffentlicht wurde.
Darin hatte der Betreiber sich zu der möglichen Gefahr durch Sucralose in Liquids geäußert.
Die Gestaltung der Überschrift mit direkter Ansprache des Lesers und der Verwendung von Großbuchstaben zeigt bereits, dass es mehr um Klicks denn um tatsächliche Information geht.
Recherchearbeit war für den Inhalt nicht notwendig, auch wenn einige Kommentatoren das so interpretiert haben.
Alles was Toni (oder Tony) gemacht hat war, einen bereits seit Januar laufenden Thread in einem Dampferforum aufzugreifen. Darin ging es um die Schädigung von Coils durch Liquids.
Da das Thema Sucralose, ein Süßstoff und zugelassener Lebensmittelzusatz, bereits seit Jahren in der Dampfer Szene immer wieder für Diskussionen sorgt, wurde der bekannte Pharmakologe Prof. Dr. Bernd Mayer um eine Erklärung gebeten. Er ist nicht nur selber Dampfer und Mitglied in dem Forum, sondern auch Leiter der Pharmakologie der Universität Graz.
Er bestätigte in einem Kommentar eine zuvor erschienene Stellungnahme des BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung), dass Sucralose bei Erhitzung zu anderen Stoffen umgewandelt wird, die teilweise als krebserregend gelten. Und er in einem Gutachten für den Händlerverband BfTG dazu Herstellern geraten hat, den Stoff bis zur genauen Analyse nicht mehr zu verwenden. Er schlug auch eine Kennzeichnungspflicht vor.
Da ich Mitglied im Verband bin, liegt mir dieses Gutachten vor. Der Verband hat sich dieser Empfehlung angeschlossen.
Diesen Kommentar hatte der YouTuber vorgelesen und teilweise kommentiert. Nicht das Gutachten, dass er gar nicht kennt.
Anders als dargestellt hat Prof. Dr. Mayer zu keinem Zeitpunkt behauptet, dass Sucralose in Liquids krebserregend ist oder für die Schwärzung von Watte und Coils verantwortlich ist.
Dies hat er in späteren Kommentaren, sowohl unter dem Video als auch auf seiner Facebook Seite mehrfach klar gestellt.
Bevor die Bombe platzt?
Dieses Video wurde an einem Samstag Online gestellt. Also zu einem Zeitpunkt, zu dem Hersteller und Händler im Wochenende sind und nicht reagieren konnten. So konnte sich eine Entrüstungswelle bis Montag aufbauen.
Bei den Herstellern und Händlern liefen die Leitungen daraufhin heiß.
Da Sucralose jedoch nicht kennzeichnungspflichtig ist, wussten auch viele Händler nicht, ob sie in den Produkten enthalten ist. Sie mussten also wiederum bei den Herstellern nachfragen.
Das alles dauert seine Zeit.
Doch am folgenden Wochenende legte Toni nochmals ein Video nach, unter dem Titel „RESPEKT und Transparenz für uns Dampfer! Bevor die BOMBE PLATZT wie in den USA“.
Ohne auf den Inhalt eingehen zu wollen sieht man auch daran direkt, was die Intention ist. Nämlich das Thema am Kochen zu halten.
Es findet sogar eine implizite Umdeutung statt. Denn es wird bereits in der Überschrift so getan, als wenn die Hersteller, meist selber Dampfer, die Konsumenten nicht respektieren würden. Und als wenn die Gefahr bestünde, dass ein Aromenverbot kommen könnte. So wie es derzeit in den USA der Fall ist und weit durch die Presse ging.
Das hat aber eine jahrelange Vorgeschichte, über die ich mehrfach berichtet habe. Und gerade erst haben die Parteien im Bundestag bestätigt, dass sie auch nach den Vorgängen in den USA keinen Handlungsbedarf sehen. Die Überschrift ist also schlicht erdacht um Panik und Klicks zu generieren. Ein Fachwissen, geschweige denn ein Anlass, liegt dem nicht zugrunde.
Solche Überschriften alleine sind über Clickbaiting hinaus als manipulativ zu bewerten.
Denn es werden ja nicht nur Mittel eingesetzt, um auf den eigenen Beitrag zu lenken. So etwas verwendet jeder.
Sondern es werden bereits Bilder in den Köpfen gemalt. In der Psychologie spricht man davon, dass der neuronale Deutungsrahmen genutzt wird. Darüber hinaus werden Argumente verdreht. Das ist nicht nur Framing, sondern Argumentation und Manipulation.
Ohne das Video selber gesehen zu haben, kann man sich bereits ein Bild von der Seriosität machen.
Was von vielen Rezipienten im Zeitalter von Social Media aber nicht erkannt wird.
Willkommen in der Metaebene
Für sein gestern erschienenes Video mit dem Titel „Die traurige REALITÄT! Mehr als jedes 2. Liquid ist NICHT TPD2-konform laut dt. Marktüberwachung!“ hatte Toni sich offenbar mehr Mühe bei der Vorarbeit gegeben.
Es wurden Bilder von einer Behörde eingeblendet, Grafiken eingebunden und Stock Videos von Menschen in einem Labor eingeblendet. Also beliebiges Video Material, welches den Eindruck von Seriosität und Recherche vermitteln soll.
Solche Videos sind im Internet käuflich zu erwerben oder leicht zu „besorgen“. Toni hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bis heute kein pharmazeutisches oder Liquid Labor von innen gesehen.
Auch bei diesem Video möchte ich nicht auf die genauen inhaltlichen Fehler eingehen. (#gastomographen)
Denn das ist der Punkt, der zu vielen Streitereien in der Dampferblase führt. Es geht gar nicht so um den Inhalt, sondern darum wie er verkauft wird. Es geht um die Metaebene.
Zuvor haben wir ein Video, in dem zwei Äußerungen (Mayer und BfR) ohne jegliche Relation aufgeblasen werden.
Denn unterm Strich bleibt die unumstößliche Tatsache, dass es keine Nachweis gibt, dass Sucralose im Liquid schädlich ist.
Das wird aber durch Nebelkerzen verschleiert. Es wird aufgebauscht, so wie die Medien nicht aussagekräftige Studien aufbauschen und dann Titeln „Krebserregende Stoffe in E-Zigaretten entdeckt“.
Unterm Strich macht Toni also genau das gleiche, wie das, was wir an den Boulevard Medien und anderen verurteilen. Es sieht nur anders aus. Es fühlt sich anders an. Weil Toni dampft, eine umgedrehtes Base Cap trägt und die Zuschauer „meine Freunde“ nennt.
Er hat keine große Auflage und keine Titelseite, dafür hat er aber Großbuchstaben, Emotionalisierung und direkte Ansprache in der Überschrift.
Und um das weiter zu verschleiern argumentiert er dann, es ginge ihm ja nur um die Sicherheit der Konsumenten.
Und keiner der Zuseher, die das toll finden, merkt es.
In seinem neuen Video hat er eine ältere Untersuchung eines Amtes wiedergekäut. Denn mehr macht er ja nicht. Er käut wieder und spickt das mit einigen leicht zu bekommenden Zusatzinformationen und Erklärungen.
Bei dieser Untersuchung wurden einige Liquids untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass kein einziges den Vorschriften genügt.
Dabei ging es beispielsweise um den Beipackzettel, die Warnhinweise auf der Verpackung etc.
Doch Toni formuliert das geschickt um und erweckt dadurch erneut den Eindruck, es würden Konsumenten dadurch bewusst betrogen oder hinters Licht geführt. Oder sogar geschädigt.
Natürlich kann man nun lange darüber diskutieren, ob solche Vorschriften für den Verbraucherschutz den Verbraucher tatsächlich schützen. Die Zahl der Dampfer, die den Beipackzettel lesen, dürfte ungefähr so gering sein wie bei Nasensprays.
Viel entscheidender ist doch, dass keins der getesteten Liquids inhaltlich bemängelt wurde. Und wenn die übrigen Vorschriften bei allen Liquids bemängelt wurden, dass es vielleicht andere Gründe dafür geben könnte.
An dem Punkt hätte Recherche und journalistische Arbeit überhaupt erstmal angefangen. Zu fragen, warum kein Hersteller alles korrekt umgesetzt hat oder umsetzen konnte.
Attica! Attica!
Dass Menschen wie Toni und einigen andere, die inzwischen genau in diese Bresche gesprungen sind, so leichtes Spiel mit ihren Zuschauern haben, ist tatsächlich psychologisch zu begründen.
Vollkommen unabhängig von der mangelnden Medienkompetenz und dem mangelnden Fachwissen.
Entscheidend sind dafür zwei Verzerrungen. Zwei Fehleinschätzungen, die das Weltbild und den neuronalen Deutungsrahmen beeinflussen.
Zum ersten leben wir in einer sicheren und regulierten Welt.
Es gibt immer mehr Gesetze, wissenschaftliche Erkenntnisse und der Verbraucherschutz ist gerade in Deutschland sehr stark. Was man, wie ich selber auch, durchaus kritisieren kann, ohne die Konsumenten abschätzig zu betrachten.
Dadurch haben wir den Eindruck, alles an unserer Umwelt sei sicher. Alles ist getestet und genehmigt. Jedes Lebensmittel, jedes Küchengerät, jeder Farbstoff und jeder Sitzbezug.
Doch das ist falsch.
Dinge werden ja erst getestet, wenn etwas passiert ist. Oder zumindest der Verdacht aufkommt.
Es ist nicht so, dass es irgendwo ein Superlabor gibt, in dem der Staat alles und jedes durchtestet.
An dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass die Hersteller in Deutschland und Europa sehr strenge Richtlinien befolgen müssen, sich gegenüber den Ordnunsgbehörden rechtfertigen müssen, mit Reinräumen arbeiten müssen und sogar Rücksteller zur Kontrolle für die Produktion sichern müssen.
Selbst wenn Sucralose oder ein Gefahrgutabzeichen nicht auf der Verpackung sind, leben wir deshalb doch noch lange nicht in der Anarchie.
Natürlich kann es sein, dass auch in den Aromen für Liquids Stoffe sind, die bei Erhitzung krebserregend sein können. Doch das sagt noch nichts darüber aus, ob sie beim Dampfen dann wirklich krebserregend sind. Geschweige denn, ob man dann wirklich Krebs bekommt.
Wer schert sich denn nach der letzten Panik beim Essen seiner Pommes noch darum, ob sie Acrylamid enthalten könnten?
Die Menschen wollen immer gerne einen, der die Verantwortung übernimmt. Das ist uns als Rudeltier inhärent. Und weil die Welt für uns immer sicherer wird, lernen wir nicht mehr die Verantwortung selber zu tragen, sondern uns auf andere zu verlassen.
Und dann kann es nun einmal sein, dass weder ein Prof. Dr. Mayer noch ein BfR noch ein Hersteller noch sonst wer sagen kann, ob Sucralose beim Dampfen gefährlich ist. Aber es kann doch nicht die Lösung sein, alles erst einmal für gefährlich zu halten, von dem nicht die Ungefährlichkeit nachgewiesen ist. Das ist schlicht unmöglich.
Abgesehen davon, dass man nach wissenschaftlicher Logik Ungefährlichkeit gar nicht nachweisen kann. Genau das ist ja der Denkfehler.
Es ist nicht alles gefährlich, bis die Ungefährlichkeit nachgewiesen wird. Sondern erstmal ist alles ungefährlich, bis die Gefahr nachgewiesen wird.
Es muss sich jeder selber schlau machen und abwägen. Jeder muss für sich selber Verantwortung übernehmen.
Allerdings darf man durchaus annehmen, dass Toni es sicher noch weniger weiß. Anstatt nun aber seine eigene Verantwortung zu übernehmen und diese vielleicht sogar an andere weiterzugeben, macht er alle anderen dafür verantwortlich. Prof. Dr. Bernd Mayer, das BfR, den Staat, die Hersteller, die Händler, deine Mutter.
Die Rudelbildung der Dampfer
Der zweiten Verzerrung unterliegen Dampfer schon seit langem. Indem sie nämlich Schwarz-Weiß-Malerei betreiben.
Auf der einen Seite sind die Händler, auf der anderen Seite die Dampfer.
Es braucht Erfahrung und viele Gespräche um zu verstehen, dass das nicht so ist.
Händler und Hersteller sind meist selber Dampfer. Die Interessen überschneiden sich zu weiten Teilen.
Sie sind nicht identisch, aber sie sind eben auch nicht völlig unabhängig. Und letztendlich sind die Konsumenten auch von den Händlern abhängig.
Ich unterstelle sowohl den Machern wie auch den Zuschauern solcher Kanäle, dass sie diese Erfahrung und diese Einsicht nicht haben.
Sie kennen nicht einmal die Vorschriften oder lesen die Verpackungshinweise. Trotzdem geht ein Aufschrei durch die Gemeinde, weil sie angeblich verarscht werden.
In den tiefen ihres Hirns passiert auf emotionaler Ebene eine Rudelbildung. Hier sind wir, der Stamm der Dampfer. Und da drüben sind die anderen, der Stamm der Händler. Würden sie diese Differenzierung weglassen, würden sie verstehen, dass beide Seiten Teil des gleichen Stammes sind. In dem sich auch nicht immer alle einig sind.
Die Leute werden also gar nicht faktisch angesprochen. Die wenigsten könnten etwas mit den genauen Angaben der Aromen anfangen. Es würde nur wenigen weiterhelfen, wenn auf Liquid mit Popcorn Geschmack Acetylpyrazin steht.
Aber genau das ist es, was diese Leute jetzt plötzlich fordern, Hashtag Auszeichnungspflicht. Dabei gibt es die längst.
An dieser Stelle ist sicher auch witzig zu erwähnen, das der YouTube Kanal „Mr. Würzig“ genau darauf anspringt. Gleiche Aufmachung, gleiche Zielgruppe. Offenbar ist der Betreiber Duz-Freund von Toni.
Es ist zu bezweifeln, ob es wirklich konkludentes Handeln ist, nach der Kennzeichnungspflicht von Sucralose zu verlangen, wenn man seinen Kanal auf dem Verzehr von erbrechungswürdigen Liquids mit Muschel- und Leberwurstaroma aufgebaut hat.
Ich kann es nicht nachweisen, halte eine Harm Reduction aber für wahrscheinlich, wenn man erstmal aufhört Schalentiere zu inhalieren.
Es geht um Emotion. Es geht um Recht haben. Es geht um das Selbstbild. Es geht darum einmal etwas zu sagen zu haben, einmal nicht unwichtig zu sein. Wir haben Rechte! Attica, Attica!
Ob man mit den Rechten etwas anfangen kann, ist egal.
Und das wird von diesen YouTubern schamlos ausgenutzt. Indem sie das Bild in die Köpfe pflanzen, dass irgendetwas verheimlicht wird. Und nicht ein einziger stellt einmal die Frage, warum Sucralose auch gemäß der strengen deutschen Regulierungen nicht angegeben werden muss.
Aus Eigennutz Menschen manipulieren
Ich sehe es umgekehrt. Nicht die Händler und Hersteller verarschen irgendwen.
Diese YouTuber treten bewusst, wissentlich und aus eigennützigen Motiven eine Panikwelle los. Ohne jegliche Fachkompetenz und ohne jegliche Recherche.
Sie manipulieren ihre Zuschauer. Sie versuchen sie zu emotionalisieren, denn Panik verkauft sich leichter als Zahlen und Fakten. Das tun sie, indem sie die gleichen Kommunikationstechniken verwenden, die auch Boulevard Medien wie Bild und Krone einsetzen. Und auch Demagogen wie Hitler, Goebbels, Stalin, die AfD, Trump, Le Pen, Brexiteers, Mussolini. Das beste Verkaufsargument ist Angst. Gruppenbildung fördern, eine Angst von außen konstruieren, alles was man nicht erklären kann zum Geheimnis anderer erklären, Verschwörung… es ist ein Fahrplan.
Und dabei verstehen viele dann nicht einmal, warum das kritisiert wird. Weil sie eben schon emotionalisiert sind. Weil sie schon manipuliert sind.
Ob die Macher der Videos das nun wirklich bewusst gemacht haben oder nicht.
Dass sie genau damit aber der E-Zigarette schaden, verstehen sie nicht. Nicht die Zuschauer und vielleicht nicht einmal die Macher dieser Videos. Die offenbar nicht einmal damit rechnen, dass auch umsteigewillige Raucher ihre Videos sehen könnten. Geschweige denn irgendwelche Referendare im Bundestag oder Mitarbeiter im Büro der Drogenbeauftragten.
Auf der Intertabac am vergangenen Wochenende führte man Gespräche. Durch die mediale Panik um die Toten in den USA sind die Umsätze bis zu 50% eingebrochen. Bei den Umsteigern und Beratungsgesprächen um die 70%.
Nicht bei den Großhändlern oder irgendwelchen anonymen Superschurken. Sondern bei dem Dampfer, der sich aus Liebe und Überzeugung getraut hat um die Ecke einen Vape Shop aufzumachen. Und damit weit mehr gewagt hat, als jeder dieser YouTuber. Die wie Waldorf und Stettler aus der Sicherheit ihrer Loge alles kaputt machen.
Derzeit laufen Gespräche für die Überarbeitung der TPD. Es laufen weite Pläne zum Werbeverbot. Es wird an Normen gearbeitet und an einem Medienstaatsvertrag, der vor allem den YouTubern noch ganz gehörig auf die Füße fallen kann.
Und dann kommen irgendwelche kleinen YouTuber und treten aus Unverständnis und kurzsichtiger Eigennützigkeit eine Panik los. Wegen einem Stoff, der nach wie vor als unbedenklich gilt und nicht einmal ausgezeichnet werden muss. Und wegen fehlenden Beipackzetteln.
Das ist alles so abgeschmackt, es könnte aus einem Lehrbuch für Kommunikation und Massenhysterie stammen.
Keine Sucralose: https://www.vapers.guru/2019/09/17/angeblich-krebserregender-stoff-in-e-zigaretten-entdeckt/
Sucralose Panik: https://www.vapers.guru/2019/09/08/faktensuche-sucralose-panik/
Joey Hoffmann
Neueste Artikel von Joey Hoffmann (alle ansehen)
- Razzia: 11 von 15 Verkaufsstellen mit illegaler Ware - 23. Februar 2023
- Aromenverbot: Politiker schmeißen alles durcheinander - 16. Februar 2023
- VAPERS.GURU vor dem Aus? - 8. Februar 2023