- Die Weltgesundheitsorganisation ist von den Geldern der Pharmaindustrie abhängig
- WHO will die E-Zigarette weltweit verbieten lassen oder durch Regulierung den Markt für kleine Unternehmen unerschwinglich machen
- Akkuträger sollen auf 25 Watt Ausgangsleistung begrenzt werden, Produkte sollen mit mindestens 75% besteuert werden
- Der Versandhandel soll verboten werden
Die Weltgesundheitsorganisation wird auch im Deutschen meist als WHO bezeichnet, als World Health Organisation.
Sie wurde bereits 1946 gegründet, ihr Hauptsitz ist in Genf.
Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen UN, wie der Weltpostverein oder die Organisation für zivile Luftfahrt.
Als Sonderorganisation ist sie zwar mit der UN verbunden, agiert aber organisatorisch und finanziell unabhängig.
Ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung von Krankheiten auf der ganzen Welt. Eine Nebenaufgabe ist die „Förderung der Gesundheit aller Menschen“.
Derzeit sind 194 Staaten Mitglied.
Die WHO ist nicht unabhängig
Die WHO steht seit langem in der Kritik. Anlass dafür ist vor allem die Finanzierung.
Alle Mitgliedsstaaten müssen der WHO einen Mitgliedsbeitrag entrichten. Der richtet sich nach der Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Landes.
Alleine dadurch entsteht bereits eine Schieflage. Denn die Industriestaaten, in denen die großen Pharmakonzerne beheimatet sind, zahlen einen erheblichen Teil der Last.
Darüber hinaus können die Mitgliedsstaaten auch freiwillige Beiträge leisten. Diese betrugen 2016 etwa 52% aller Einnahmen, der größte Anteil kam von den USA.
Diese Staaten haben also jederzeit das Druckmittel, ihre freiwilligen Abgaben zu begrenzen.
Hinzu kommt, dass die WHO auch private Spenden annimmt. Diese beliefen sich 2016 auf etwa 21% aller Einnahmen.
Der größte Spender ist die Stiftung des Microsoft Gründers Bill Gates. Doch auch die großen Pharma Unternehmen wie Pfizer, Johnson & Johnson, Novartis und andere spenden Millionen jährlich. Die Pharma Industrie ist der größte, privatwirtschaftliche Geldgeber der WHO.
Inzwischen schätzt man, dass drei Viertel der Einnahmen der WHO nicht mehr aus den ordentlichen Mitgliedsbeiträgen bestritten wird.
Der jährliche Etat der WHO beläuft sich derzeit auf etwa vier Milliarden Dollar. (Vergl.: Jahresumsatz Pfizer 2018 53 Mrd. USD)
Die Sache mit der Vogelgrippe
Das führt offenbar zu Tendenzen in den Entscheidungen der WHO. Kritiker sehen sie nicht mehr als neutral an.
Deutlich wurde das beim Auftreten der so genannten Vogelgrippe, des H5N1-Virus.
Der damalige Direktor für Impfungen Klaus Stöhr ging von einer weltweiten Epidemie mit bis zu sieben Millionen Toten weltweit aus. Die Warnstufen wurden bis zur höchstmöglichen Warnstufe (Stufe 6: Pandemie) durch die WHO fortlaufend erhöht.
Daraufhin kauften viele Regierungen vorsorglich die Grippemittel Tamiflu und Relenza ein. Obwohl die Wirksamkeit beim H5N1-Virus bis heute umstritten ist.
Da der Virus aber selten auf den Menschen übertragen wird, verstarben weltweit nur 152 Menschen. Weniger als bei einer „normalen“, saisonalen Grippe.
Kaum zwei Jahre später wechselte Klaus Stöhr von der WHO zum Pharmariesen Novartis.
Der damalige britische Abgeordnete Paul Flynn, der dazu eine Untersuchung im Europarat gegen die WHO geleitet hatte, sagte dazu: „Meiner Meinung nach ist die WHO auch heute noch exzessiv beeinflusst von der Pharmaindustrie, die sehr geschickt bei der Manipulation von Gesundheitsausgaben vorgeht, zugunsten eigener finanzieller Interessen.“
Dieses Modell des gegenseitigen Nutzens scheint zu funktionieren. Die privaten Spenden werden seit 2001 von der WHO dankend angenommen.
Das Tabakrahmenübereinkommen
Im Jahr 2003 verabschiedete die WHO das Tabakrahmenübereinkommen.
Offiziell heißt es Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (engl.: Framework Convention on Tobacco Control) oder kurz FCTC.
Die FCTC ist ein völkerrechtlicher Vertrag und damit für die 168 unterzeichnenden rechtlich bindend.
Dazu gehören auch Deutschland und Österreich. Die Ratifizierung durch die Schweiz steht trotz Unterzeichnung nach wie vor aus.
Zwar gibt die FCTC häufig nur Handlungsempfehlungen. Doch da sie auch klare Regulierungen enthält, werden auch die Empfehlungen entsprechend von den Mitgliedsstaaten bewertet.
Dazu gehören unter anderem auch die Warnhinweise auf den Zigaretten, das Verbot für Tabakwerbung und der Jugendschutz.
Das Aktionsbündnis Nichtrauchen, in dem unter der Leitung von Dr. Martina Pötschke-Langer unter anderem auch die Bundesärztekammer vertreten ist, ermahnt die Bundesregierung regelmäßig zur Einhaltung beziehungsweise Umsetzung der FCTC.
Sie spielt auch in der derzeitigen Diskussion um das Werbeverbot eine bedeutende Rolle, obwohl es dabei eigentlich nur noch um die Kino- und Außenwerbung geht.
Die Mitgliederkonferenzen
Die WHO kommt regelmäßig zusammen zu den so genannten COP, den Conference of Parties. (Mitgliederkonferenzen) Dies geschieht zu allen Themen.
Ein solches Zusammenkommen gibt es auch zur FCTC. Dort werden Änderungen beschlossen und über das weitere Vorgehen beraten.
Die COP 7 fand im November 2016 in Neu-Delhi statt. Dort kam es bereits zu einem Eklat, da den aus der ganzen Welt angereisten Journalisten kurzfristig der Zutritt verweigert wurde.
Man blieb lieber unter sich.
Im Oktober 2018 folgte die nächste COP, diesmal in Genf.
Bereits während die Konferenz noch lief kam eine Pressemitteilung heraus. Die Vorsitzende des Sekretariats der Anti-Tabak-Konvention der WHO, Vera Luiza da Costa e Silva, forderte die Regierungen der anwesenden 181 Staaten auf, strenger gegen die E-Zigarette vorzugehen. Diese müssten verboten oder zumindest hart reguliert werden.
Costa e Silva betonte, diese Produkte hätten, so wörtlich, „keinerlei Nutzen für die Menschheit“.
Im kommenden Jahr soll die COP 9 in den Niederlanden stattfinden.
Zur Vorbereitung trafen sich einige „Tabak Regulierer“ des WHO Global Tobacco Regulators’ Forum aus verschiedenen Staaten vor zwei Wochen in den Niederlanden.
Zu diesem Treffen wurde ein Papier ausgearbeitet, das zeigt, wie die FCTC nach Meinung der WHO auf die E-Zigarette reagieren soll.
Die geleakten Papiere
Dieses Papier wurde inzwischen geleakt. Es ist von offizieller Seite nicht mehr im Netz zu finden.
Die undichte Stelle scheint das WHO Regionalbüro im östlichen Mittelmeer gewesen zu sein
Die Pläne sind deutlich.
Die Mitgliedsstaaten sollten ein Verbot von Handel, Import und Vertrieb von E-Zigaretten in Erwägung ziehen. Etwas, das nicht einmal für Tabakzigaretten gefordert wird.
Dieser Passus steht über jeder vorgeschlagenen Änderung.
Wo das nicht der Fall ist, sollten zumindest andere Maßnahmen ergriffen werden.
Das Original ist unter diesem Artikel verlinkt, hinterlegt auf dem VAPERS.GURU Server.
Die wichtigsten Punkte sind:
- E-Zigaretten sollten Teil der Regulierung von Tabakprodukten sein, unabhängig von ihrem sonstigen rechtlichen Status.
- Wo die E-Zigarette nicht verboten wird, sollten von der Industrie vorgebrachte Daten gemäß international anerkannten Methoden von unabhängigen Wissenschaftlern bestätigt werden. Die Methoden der WHO Labore werden dringend empfohlen. Die Labore sollten nicht direkt oder indirekt von der Tabakindustrie kontrolliert werden.
- Die Mitgliedsstaaten sollten E-Zigaretten besteuern. Die Steuer sollte mehr als 75% des Verkaufspreises betragen oder mindestens 70% Luxussteuer beinhalten.
- Die Mitgliedsstaaten sollten in Erwägung ziehen E-Zigaretten so hoch zu besteuern, dass Minderjährige sie sich nicht leisten können.
- Nikotinfreie Liquids sollten durch Lizensierung und Kontrolle der Lieferkette stark reglementiert werden.
- Mitgliedsstaaten, die eine höhere Mehrwertsteuer auf Tabakprodukte erheben, sollten dies auch für E-Zigaretten.
- E-Zigaretten sollten vom jeweiligen Rauchverbot der Mitgliedsstaaten eingeschlossen werden, u.a. in Universitäten, Regierungsgebäuden, Restaurants, Cafés, Bars, allen Arbeitsplätzen, etc.
- Hersteller sollten schädliche Auswirkungen bei den Konsumenten dokumentieren.
- Alle Möglichkeiten den Geruch oder Geschmack eines Produktes zu verändern sollten verboten werden.
- Fruchtige, süße oder alle anderen Geschmacksrichtungen, die Kinder ansprechen könnten, sollten verboten werden.
- Die Leistung von Akkuträgern sollte auf 25 Watt beschränkt werden.
- Warnhinweise sollten 50% der Verpackung einnehmen.
- Werbeaussagen zur Wirksamkeit von E-Zigaretten als Rauchstopp sollten verboten werden.
- Die Verwendung von Cartoons, oder anderen auf junge Menschen attraktiv wirkende Elemente, auf Verpackungen sollte verboten werden.
- Jegliche Werbung sollte verboten sein, eingeschlossen Werbung an den Verkaufsstellen wie Kiosken oder Vape Shops.
- Der Online Handel und jeglicher Versand sollten verboten werden.
- Die Herstellung aller Produkte die an Tabakprodukte erinnern sollte verboten werden. (Cig-a-likes, Pod Systeme mit Zugautomatik)
Eigentlich sind zwei Papiere für kurze Zeit ans Licht der Öffentlichkeit gekommen.
Das andere behandelt die Regulierung von Heat not Burn Produkten wie die IQOS. Es ist ebenfalls unter diesem Artikel verlinkt.
Der eigentliche Skandal
Über die Motivation hinter diesen Regulierungen darf man nun trefflich spekulieren.
Doch es wird schwer nachzuweisen sein, dass Pharmariesen, die der WHO jährlich viel Geld spenden, ihre Finger im Spiel hatten.
Es ist aber allemal interessant, dass zu den größten Spendern diejenigen Konzerne gehören, die entweder Nikotinersatzprodukte vertreiben oder in der Krebstherapie Geld verdienen.
Doch selbst das wäre zu einfach. Erst vor wenigen Tagen hat Indien die E-Zigarette komplett verboten.
Indien ist nach China der zweitgrößte Tabakanbauer der Welt. Die Anteile an Rauchern in der Bevölkerung sind weit höher als in anderen Ländern. Und höher als in jedem europäischen Land.
Letztendlich leben in Indien aber mehr Menschen als in Europa und Nordamerika zusammen.
Es ist also recht offensichtlich, dass die Tabakindustrie geschützt werden sollte.
Argumentiert wurde auch das mit dem Jugendschutz. Obwohl es in Indien kaum E-Zigaretten gibt, sie dort nicht hergestellt werden und als Luxusartikel gelten.
Der Gesundheitsdirektor von Neu-Delhi Dr. S. K. Akora veröffentlichte im Oktober bereits einen großen Artikel in der indischen Mail Today, der im letzten Absatz tief blicken ließ.
Selbstverständlich müssen alle Tabakprodukte verboten werden, so Akora. Doch da das nicht möglich sei, müsse man die E-Zigarette als neues und damit schwächstes Glied der Kette angreifen.
Akora ist auch Abgeordneter der COP der WHO.
Der tatsächliche Skandal ist einem Außenstehenden kaum in der Kürze zu erklären.
Die E-Zigarette ist exponentiell weniger schädlich als Tabakzigaretten. Die britische Gesundheitsbehörde geht von 95% weniger Risiko aus, das Krebsrisiko ist um 99,5% verringert.
Das bedeutet, die E-Zigarette könnte jährlich Millionen Menschenleben retten.
Doch anstatt das im Sinne der Harm Reduction zu fördern, geht man dagegen vor. Und zwar ausgerechnet Stakeholder wie die WHO, Pharmaindustrie und Ärzte. Denen man eigentlich unterstellen würde, sie hätten die Gesundheit der Menschen im Blick.
Doch ein genauerer Blick zeigt, es geht nicht um Gesundheit.
Der tödliche Kreislauf aus Tabak, Nikotinpflastern, Krebstherapien und Steuern ist zu lukrativ.
Die E-Zigarette bedroht ihn und muss bekämpft werden. Selbst wenn dafür weiterhin jährlich sechs Millionen Menschen an den Folgen sterben.
WHO Papier zu E-Zigaretten: https://www.vapers.guru/wp-content/uploads/2019/09/WHOleakENDS.pdf
WHO Papier zu Heat Not Burn: https://www.vapers.guru/wp-content/uploads/2019/09/WHOleakHNB.pdf
Joey Hoffmann
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