Einer der öffentlichkeitswirksamsten Kritiker der E-Zigarette ist Stanton Glantz.
Nach massiver wissenschaftlicher Kritik wurde nun eine Studie von ihm durch das Journal der Amerikanischen Herz Gesellschaft (JAHA) zurückgezogen.
Wie Dr. Brad Rodu von der University of Louisville anmerkte, sei die „Analyse ist eine nicht zu vertretende Verletzung jeglichen annehmbaren Standards für die Forschung nach Ursachen und Zusammenhängen.“
Professor der Medizin, der kein Mediziner ist
Stanton Glantz ist eigentlich kein Mediziner.
Er ist Ingenieur, der sich mit Berechnungsmodellen zum Herzmuskel beschäftigt
und auch schon für die NASA gearbeitet hat.
Darüber kam er in den medizinischen Bereich und wurde von der University of
California zum Professor der medizinischen Fakultät berufen. Daher wird er bis
heute in Medien gerne als Mediziner vorgestellt.
Glantz gründete bereits in den 80ern eine
Nichtraucherinitiative und erhielt Gelder von Behörden und Pharmariesen.
2002 wurde an der Universität das „Center for Smoking Cessacion“ (Zentrum für
Rauch-Entwöhnung) mit Geldern des Pharmakonzerns Johnson und Johnson gegründet.
Drei Jahre später wurde Glantz berufen, inzwischen ist er Leiter des Zentrums.
Grundlegend fehlerhafte Studie
Im Juni 2019 wurde eine von Glanz und Dharma Bhatta im Auftrag der Herz Gesellschaft durchgeführte Studie veröffentlicht.
Grundlage war die Erhebung „Population assessment of tobacco
and health (PATH)“, die regelmäßig durchgeführt wurde.
Anhand der veröffentlichten Zahlen verglichen die Forscher, wie viele Menschen jemals
eine E-Zigarette konsumiert hätten und wie viele einen Herzinfarkt
diagnostiziert bekommen haben.
Daraus schlossen sie, dass der Konsum von E-Zigaretten das Herzinfarktrisiko erhöhe. Diese Meldung wurde öffentlichkeitswirksam aufbereitet und auch in europäischen Medien ungeprüft verbreitet.
Die Studie wies drei gravierende Fehler auf.
Zum einen wurde nicht geprüft, wer regelmäßig E-Zigaretten nutzt. Zum zweiten wurde nicht geprüft, ob die Konsumenten zuvor geraucht hatten.
Der dritte und schwerwiegendste Fehler fiel dann jedoch erst anderen Wissenschaftlern bei der Überprüfung der Zahlen auf. Die Herzinfarkte waren auch erlitten worden, bevor die Menschen E-Zigaretten konsumiert hatten. Zu weiten teilen sogar, bevor die E-Zigarette überhaupt auf dem Markt war.
Massive Kritik von Wissenschaftlern
Diese grundlegenden Mängel hatten zu massiver Kritik anderer Wissenschaftler geführt. (Guru berichtete)
Nach dem Rückzug twitterte Dr. Farsalinos lakonisch „Konsum von E-Zigaretten verursacht Herzinfarkte… Jetzt nicht mehr.“
Prof. Dr. Linda Bauld hielt den Rückzug für „eine wichtige Entwicklung“. Einer der wissenschaftlich fehlerhaftesten, aber am häufigsten zitierten Artikel zum Thema Dampfen sei zurückgezogen worden.
„Eine einflussreichen Studie, die fälschlicherweise behauptet, starke Beweise dafür zu liefern, dass E-Zigaretten Herzinfarkte verursachen ist zurückgezogen worden. Die WHO hat keine andere Wahl, als den leitenden Autor nicht mehr als Schlüsselberater zu verwenden, und es muss eine Untersuchung seiner anderen Veröffentlichung geben.“
Prof. Dr. Robert West, Lehrstuhl für Gesundheitspsychologie, University College London
In den Medien wurde diese Entwicklung bisher ignoriert.
Die Studie im Original (Guru Server): https://www.vapers.guru/wp-content/uploads/2019/07/JAHA.119.012317.pdf
Die Stellungnahme JAHA: https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.119.014519
Joey Hoffmann
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