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Mediziner ahnungslos: Nikotin weit ungefährlicher

Neue Studie offenbart dramatische Wissenslücken

  • Neue Studie offenbart dramatische Wissenslücken
  • Über 86 Prozent der Mediziner glauben Nikotin erzeugt Krebs
  • Öffentlichkeit und Ärzte werden desinformiert

Die Mehrheit der Europäer und Nordamerikaner glauben, dass Nikotin süchtig macht, Krebs verursacht und für die gesundheitlichen Folgen des Rauchens verantwortlich ist.

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Das hat eine sehr leicht zu erklärende Ursache.
Über Jahrhunderte hinweg war das Rauchen die einzige bekannte Form um Nikotin zu konsumieren. Kautabak fristete ein Schattendasein in Nordamerika und Snus in Skandinavien.

Nikotin wurde also immer mit Rauchen gleichgesetzt und wissenschaftlich weniger beachtet. Man untersuchte die Schädlichkeit von verbrennbarem Tabak, getrieben von der Gesundheitsindustrie und den Moralwächtern. Doch zu Nikotin alleine gab es kaum wissenschaftliche Arbeiten.

Mäßig bekannt geworden ist die Arbeit des Pharmakologen Prof. Dr. Bernd Mayer, dem Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften der Universität Graz. Er untersuchte 2014 die letale Dosis von Nikotin.

Dabei stellte er nicht nur fest, dass die tödliche Dosis bisher vollkommen überschätzt wurde. Weshalb er eine Untergrenze vorschlug, die um das zehn bis zwanzigfache höher liegt, als die bis dahin angenommene. Mayer fand auch heraus, dass alle bisherigen Annahmen auf einem Lehrbuch des deutschen Forschers Rudolf Kobert beruhten. Und das stammte aus dem Jahr 1906.
Und diese beruhten wiederum auf seltsamen Selbstversuchen des Pharmakologe Karl Damian von Schroff aus Wien aus dem Jahr 1856.

Das bedeutet, der Wissensstand der Menschheit bezüglich der angenommenen Schädlichkeit von Nikotin beruhte auf nie hinterfragten Ergebnissen, die über 160 Jahre alt waren.

Nicht einmal suchterzeugend?

Und auch mit der Suchtwirkung des Nikotins scheint es nicht so weit her zu sein.
Rauchen macht abhängig, darüber gibt es überhaupt keine Diskussion. Doch warum?
Die Suchtwirkung von Nikotin konnte bisher wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Die meisten Suchtforscher ordnen Nikotin inzwischen bei der Suchtwirkung von Coffein ein.

Vom Fagerström Test zur Abfrage von Abhängigkeit sollte jeder Mediziner mal gehört haben. Der Psychologe Prof. Dr. Karl Fagerström gilt als Pionier der Suchtforschung.
Er benannte den nach ihn bezeichneten Test vor über zehn Jahren bereits um. Von „Test für Nikotinabhängigkeit“ in „Test für Zigarettenabhängigkeit“. Weil es „für eine Abhängigkeit durch Nikotin alleine keine ausreichenden Hinweise gibt“.

Auch in den internationalen „Katalogen der Krankheiten“ ICD und DSM, in denen alle physischen und psychischen Krankheiten kategorisiert werden, existiert keine Nikotinabhängigkeit.
Und inzwischen wird an Nikotin-Medikamenten gegen Erkrankungen wie Alzheimer geforscht.

Nach wie vor wird die Suchtwirkung von Nikotin deutlich überschätzt und die Rolle der Verhaltensabhängigkeit völlig unterschätzt.
Bisher ist kein Fall einer Nikotinabhängigkeit durch Sprays oder Kaugummies dokumentiert.



Wording, Priming und Framing

Genau das nutzen die Gegner der E-Zigarette für ihre Zwecke aus. Der allgemeine Sprachgebrauch schein darauf festgelegt zu sein von dem „stark suchterzeigenden“ Nikotin zu sprechen und von seiner Schädlichkeit. Nicht aber vom Rauchen.

Der Pharmariese Johnson & Johnson verdient mit seiner Entwöhnungspille Champix bereits doppelt so viel wie mit seinem bekanntesten Produkt Viagra. Mit steigenden Zuwachsraten, denn der Markt ist noch nicht weltweit erschlossen.
Da kann man auch mal einige hundert Millionen in öffentliche Meinungsbildung investieren. Beispielsweise durch das Gründen von medienwirksamen Initiativen wie Tobacco Free Kids, einer inzwischen millionenschweren Vereinigung von Gegnern der E-Zigarette.

In Deutschland kämpft vor allem der Lobbyverband Aktionsbündnis Nichtrauchen (ANBR) gegen die E-Zigarette und die Tobacco Harm Reduction, weil man den Millionenmarkt der Rauchentwöhnung in den Händen der Mediziner sehen will. Und diese zur Kassenleistung machen will.

Dass die E-Zigarette nichts anderes als ein Substitut (Ersatz) ist, wird dabei rhetorisch geschickt unterwandert. Die Öffentlichkeit wird geprimed: Jugendschutz und Gesundheitsschutz.
Dass vor allem die Tabakkonzerne davon profitieren wird ignoriert. Eine Aufklärung findet nicht statt.

Nur so ist es zu erklären, dass nach den Argumenten der Gegner das Nikotin in E-Zigaretten gefährlich und suchterzeugend sein soll, das Nikotin in frei verkäuflichen Kaugummis, Sprays und Dragees aber offenbar nicht.

Aktuelle Studie

Doch auch die Mediziner selber werden entsprechend beeinflusst.
Denn entgegen der landläufigen Meinung sind Ärzte eben keine Wissenschaftler und nicht immer auf dem neusten Stand.

In der September Ausgabe des wissenschaftlichen Fachmagazins Journal of General Internal Medicine wurde nun eine Erhebung veröffentlicht, die das Debakel deutlich abbildet.

Einige Forscher der Rutgers University in New Jersey und der University of Pennsylvania haben 1020 Mediziner verschiedener Fachrichtungen befragt.
Aussagen zum Nikotin sollten von „starker Zustimmung“ bis „starker Ablehnung“ bewertet werden.

Über 90 Prozent der befragten Mediziner hielten die Aussage für richtig, dass Nikotin kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht. (Kreislauf: Schlaganfälle, Herzinfarkt, etc.)
Über 86 Prozent hielten es für richtig, dass Nikotin Krebs verursacht. Ebenso viele stimmten zu, dass Nikotin COPD verursacht. (Chronisch-obstruktive Bronchitis)
Alle diese getroffenen Aussagen sind falsch.

Das zeigt, dass zumindest die Ärzte in den USA nicht nur nicht über Tobacco Harm Reduction und alternative Konsumformen wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzer informiert sind. Es zeigt auch, dass kaum ein Arzt in der Lage ist, auf wissenschaftlichen Stand zu beraten.

Das deckt sich mit den Ergebnissen der kürzlich durch die Philip Morris GmbH durchgeführten Befragung von deutschen Ärzten und Apothekern, die sich weitestgehend uninformiert über Tobacco Harm Reduction zeigten.

An den Folgen des Rauchens sterben jährlich fast so viele Menschen wie an Krebs. Die geschätzten Zahlen hängen zusammen,
Mit den alternativen Konsumformen von Nikotin hat die Menschheit erstmals ein Mittel in der Hand, das millionen Menschenleben retten könnte.
Und die Ärzte wissen nichts darüber. Und die Öffentlichkeit wird nicht darüber aufgeklärt.

Es fällt schwer, es nicht einen Skandal zu nennen.


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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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