Eine kürzlich durchgeführte Befragung von Ärzten in den USA zeigte Erschreckendes: Die weit überwiegende Mehrheit hält Nikotin fälschlich für die Ursache von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und COPD.
Bereits im September des vergangenen Jahres hatte die Rutgers School of Public Health eine ähnliche Befragung durchgeführt. Sie ist Teil der Rutgers University in New Jersey in den USA.
Auch Philip Morris International hatte solche Befragung schon in Auftrag gegeben. Im Jahr 2018 wurden deutsche Hausärzte befragt, 2019 deutsche Apotheker. Wie zu erwarten kam auch eine Umfrage des Händlerverbandes VdeH im vergangenen Jahr zu ähnlichen Ergebnissen.
Alle Befragungen offenbaren: Die Ärzte sind nicht auf dem aktuellen Informationsstand der Wissenschaft. Obwohl seit Jahrzehnten klar ist, dass nicht das Nikotin das Gefährlichste am Rauchen ist, sondern die toxischen Verbrennungsprodukte (Teer), die inhaliert werden.
Nikotin wird offiziell nicht als krebserregend eingestuft und Suchtforscher ordnen es inzwischen eher bei Koffein ein.
In der aktuellen Befragung, geleitet von der Doktorin für Philosophie und Epidemiologie Michelle Bover Manderski, wurden 926 Ärzte in zwei verschiedenen Variationen nach den Auswirkungen von Nikotin gefragt. Die Befragten konnten Aussagen abgestuft stark zustimmen, zustimmen, widersprechen oder stark widersprechen.
Bis zu 85 Prozent stimmten der Aussage „stark“ zu, Nikotin sei verantwortlich für Krebs.
Ähnlich sah es bei der chronischen Lungenerkrankung COPD aus, hier stimmten über 85 Prozent „stark“ zu. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren es sogar fast 94 Prozent, 87 Prozent davon „stark“.
Der Ansatz der Tobacco Harm Reduction, der von immer mehr Wissenschaftlern gestützt wird, muss zwangsläufig ins Leere laufen, wenn die Ärzte ihn nicht verstehen. Denn sie sind es, die Raucherinnen und Raucher beraten müssen.
Joey Hoffmann
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