Am Freitag ist ein 43-Jähriger von Ermittlerinnen und Ermittler der Kriminalpolizei der Polizeidirektion 5 Berlin City verhaftet worden.
Offenbar war die Polizei schon länger an der Sache dran.
Laut einer gemeinsamen Meldung der Polizei und der Staatsanwaltschaft Berlin ermittelte das zuständigen Rauschgiftkommissariat gegen einen 43-jährigen Kioskbetreiber in der Karl-Marx-Straße im Stadtteil Neukölln.
Am Freitag wurde der Mann verhaftet. Er soll „handelsübliche“ Liquids für E-Zigaretten mit synthetischen Cannabinoiden versetzt und diese „Jugendlichen zum Kauf“ angeboten haben.
Die Einsatzkräfte durchsuchten sowohl die Geschäftsräume als auch die Wohnung des Tatverdächtigen. Dabei wurden mehrere hundert Fläschchen des Drogengemischs gefunden. Darüber hinaus fand man Bargeld in unterer fünfstelliger Höhe, 200 Gramm noch unvermischtes synthetisches Cannabinoid sowie eine Schreckschusswaffe.
Fragen wirft das Foto auf, das die Polizei dazu am Samstag veröffentlichte. Zu sehen sind nicht-etikettierte Fläschchen, die offensichtlich Liquid mit Nikotin enthalten. Diese sind in dieser Form jedoch nicht verkehrsfähig. Weshalb es sich entgegen der Aussagen der Polizei nicht um „handelsübliche sogenannte Liquides“ (sic) handelt.
Im Jahr 2020 sind neun Menschen an den Folgen von synthetischen Cannabinoiden gestorben, im Jahr 2019 wurden elf Todesfälle verzeichnet. (Kleine Anfrage der FDP; Drucksache 19/32520, 21.09.21)
Synthetische Cannabinoide zählen zu den so genannten neuen psychoaktiven Stoffen, die auch als Spice oder K2 auf dem Markt sind. Bis zu ihrem Verbot waren sie auch als „Legal Highs“ bekannt.
Dabei handelt es sich um im Labor hergestellte Designerdrogen. Im Fall der synthetische Cannabinoide sollen sie die Wirkung von natürlichem Cannabis nachahmen. Weshalb sie von vielen fälschlich als harmlos wahrgenommen werden.
Diese Stoffe werden üblicherweise auf andere Trägerstoffe zum Rauchen aufgebracht. Im Fall der Liquids werden sie jedoch in Reinform zugefügt, weshalb sie beim Konsum mit der E-Zigarette kaum zu dosieren sind. Eine Überdosierung kann unter anderem zu Nierenversagen, Kreislaufkollaps und Atemstillstand führen.
Erst im Februar mussten drei Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren nach dem Konsum von synthetischen Cannabinoiden ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Joey Hoffmann
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