Während Neuseeland gerade den britischen Weg beschreitet, versucht das Nachbarland Australien die E-Zigarette zu unterbinden. Dabei haben die Gesetzgeber sich aber dermaßen dusselig angestellt, dass Australien gerade ein Versuchslabor für das Erschaffen eines Schwarzmarktes ist.
Die Erklärungen zum „Vaping“ auf der Homepage der Australian Lung Foundation lesen sich nicht nur wie eine Auflistung des wissenschaftlichen Standes von vor mehreren Jahren. Sie lesen sich wie ein Horrorszenario und das Einmaleins der Gegner der Tobacco Harm Reduction.
Dem informierten Leser erscheint es so, als sei das die argumentative Eskalationsstufe, welche die American Lung Association gerne auch in den USA sehen würde.
Argumente, mit denen Wissenschaftler in Europa inzwischen riskieren würden sich lächerlich zu machen.
Das passt ins Bild, eine starke Lobby hätte die E-Zigarette gerne verboten. Doch offenbar wollte man sich ein Hintertürchen offenlassen. Und hat daher nicht die E-Zigarette verboten, sondern nikotinhaltige Liquids. Einzige Ausnahme: Ein Rezept, ausgestellt von einem Arzt.
Nicht nur der Verkauf von nikotinhaltigen Produkten ist verboten. Sondern auch der Kauf und sogar der Gebrauch.
Da Australien ein Inselstaat ist, ist es noch üblicher als im gut vernetzten Europa, sich Dinge online zu bestellen. Und wenn jemand nun legal eine E-Zigarette bestellt, findet er logischerweise nur einen Klick weiter auch nikotinhaltige Liquids.
Dr. Kerry Chant, oberste Gesundheitsbeamtin des Bundesstaates New South Wales, hat am Montag nun den Krieg gegen illegale Dampfen erklärt. Man werde einen Null-Toleranz-Ansatz verfolgen.
Händlern drohte sie mit Gefängnisstrafen.
Trotzdem hat bisher fast jeder vierte Australier zwischen 18 und 24 Jahren schon einmal eine E-Zigarette probiert.
Seit Juli 2020 sind illegale E-Zigaretten im Wert von über drei Millionen Australischer Dollar beschlagnahmt worden. Über eine Million alleine in diesem Jahr.
Es wird also nicht weniger, sondern es gibt einen rasanten Anstieg.
Doch auch andere zu erwartende Effekte eines Schwarzmarktes sind bereits nachgewiesen.
Die Therapeutic Goods Administration, die oberste Regulierungs- und Zulassungsbehörde für Medikamente, hatte E-Zigaretten getestet. Jede dritte enthielt illegale Substanzen oder überschritt Höchstmengen. Es wurden auch Produkte mit Vitamin-E-Acetat gefunden. Dem Stoff, der in illegalen Produkten in den USA zu Toten geführt hatte.
Fast überflüssig zu erwähnen, dass 190 von 214 Produkten nicht korrekt ausgezeichnet waren.
Joey Hoffmann
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