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Warnung vor E-Zigaretten: Aus wirtschaftlichen Gründen

Warum Ärzte gezielt desinformieren

Derzeit tauchen in den Medien immer wieder Berichte auf, in denen vor der E-Zigarette gewarnt wird. Das gab es auch vorher schon. Auffällig ist, dass nun auch häufig gleich für Entwöhnungskurse geworben wird.
Das ist kein Zufall. Dahinter steht ein Mechanismus.

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Ärzten ist es in Deutschland verboten Werbung zu betreiben. Damit soll die „Kommerzialisierung des Arztberufes“ unterbunden werden. (Berufsordnung MBO-Ä, §27)
Ähnliches gilt für alle Berufe im medizinischen Bereich.

Dieses Verbot ist inzwischen eingeschränkt. Dadurch ist es Ärzten erlaubt, über Ihre Qualifikation und ihr Leistungsangebot informieren. Vergleichende Werbung oder eine Anpreisung sind nach wie vor verboten.
Werbefachleute werden sagen, dass da nicht viel übrigbleibt.

Daher suchen Ärzte und andere Heilberufe Umwege, um Werbung zu betreiben. Beispielsweise durch Veröffentlichungen in den Medien, in denen sie sich fachlich äußern.
Das ist im Sinne des Gesetzes zulässig, wenn es „sachgerecht“ erfolgt. Mit dieser Einschränkung soll beispielsweise unterbunden werden, dass dem Kunden unrealistische Hoffnungen gemacht werden.

Der Markt der Entwöhnung

Die ausscheidende Regierung, das Kabinett Merkel IV, hat kurz vor der Bundestagswahl im September 2021 eilig durchgedrückt, dass Rauchentwöhnungskurse von der Krankenkasse übernommen werden. Lobbyorganisationen wie das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) hatten lange darauf gedrängt und wollten es zur Not gerichtlich durchsetzen.

Dadurch erschließt sich ein großer Markt. Es werden nun mindestens 75,- € pro Kurs übernommen, abhängig von der jeweiligen Kasse. Hinzu kommen Nikotinersatztherapien wie Sprays und Kaugummis. Diese werden allerdings nicht von der Kasse getragen. Doch wenn ein Arzt oder ein Kursleiter das empfiehlt, wer sagt da schon nein? In einigen Krankenhäusern, in denen solche Entwöhnungskurse angeboten werden, gibt es eine angeschlossene Apotheke.
Experten schätzen diesen Markt derzeit auf zweistellige Prozentzuwächse, die bis 2025 international die 25 Milliarden Dollar jährlich knacken sollen.

Es geht also um einen Markt und um Geld. Die Gesundheit der Kunden kommt häufig danach.

Sinn oder Unsinn

Nun kann man lange darüber diskutieren, ob eine solche Maßnahme tatsächlich sinnvoll ist.
Es stimmt, dass eine Rauchentwöhnung mit einer Ersatztherapie in Verbindung mit einer therapeutischen Hilfe eine Erfolgsaussicht von 20 bis 25 Prozent hat. Doch mit dem Angebot erreicht man eben nicht alle Raucher. Denn die allermeisten – etwa 80 Prozent – wollen gar nicht aufhören. Zudem ist Rauchen vor allem in den unteren Einkommensschichten verbreitet. Dort, wo man selten Geld für eine solche Entwöhnung übrighat.

In einer Studie von Prof. Dr. Hajek in London kamen E-Zigaretten auf eine Erfolgsquote von über 18 Prozent. Und waren damit fast ebenso erfolgreich. Und gut doppelt so erfolgreich, wie Sprays und Pflaster alleine. Die allgemein den Erfolg ohne die Mittel der Pharmaindustrie, den kalten Entzug, nicht übersteigen.
Die E-Zigarette stellt also eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den Entwöhnungskursen und teuren Pflastern dar, die für sich genommen sogar deutlich weniger erfolgreich sind.

Zudem adressieren solche Kurse ja ausschließlich die Raucher, die aufhören wollen. Sie sind in der Zielgruppe limitiert. E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind aber ein Substitut. Noch dazu ein frei verkäufliches.

Eine handfeste Konkurrenz

Die britische Gesundheitsbehörde Public Health England, eine Abteilung des Gesundheitsministeriums, geht nach einer Metaanalyse davon aus, dass E-Zigaretten mindestens 95 Prozent weniger schädlich sind. Diese Ergebnisse werden seit 2015 fortlaufend aktualisiert. Seit 2017 schätzen die Wissenschaftler von PHE das Krebsrisiko 99,5 Prozent geringer als bei Tabakzigaretten.
Studien zeigen, dass Tabakerhitzer in dem gleichen Bereich liegen.

Je nach Umfrage sind über 98 Prozent aller Nutzer von E-Zigaretten langjährige Raucher. Fast alle Dampferinnen und Dampfer berichten davon, dass sich Ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit sehr schnell nach dem Umstieg auf die E-Zigarette enorm verbessert haben. Langjährige Nutzer berichten von einem Gewinn an Lebensqualität.

Für den Markt der professionellen Entwöhner bedeutet das, dass diese Kunden vermutlich verloren sind. Denn wozu sollte jemand noch viel Geld für eine Entwöhnung ausgeben, wenn er ohne den Stress des Entzugs die gesundheitlichen Schäden minimieren kann?



Zwei Fliegen mit einer Klappe

Und nun ist da auch noch dieses Werbeverbot. Oder nennen wir es eine Werbeeinschränkung.
Ärzte und Klinken dürfen nicht anpreisend werben. Sie dürfen keine Plakatwerbung machen, auf denen die Preise für ihre Kurse stehen. Und sie dürfen keine Erfolgsversprechen abgeben.

Was liegt da also näher, als vor der E-Zigarette zu warnen? Damit kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man kann auf seine eigenen Leistungen aufmerksam machen und diskreditiert gleichzeitig die Konkurrenz.

Und da man Arzt ist und die Menschen einem vertrauen, instrumentalisiert man dafür die Medien.
Kaum jemand hat die Kompetenzen oder auch nur die Zeit, das genauer zu hinterfragen. Die Medien greifen so etwas natürlich gerne auf. Denn es bringt Klicks.

Die Mechanik dahinter

Dies war schon vorher ein Modell. Dabei sticht der Verband der Pneumologen (Lungenärzte) heraus. Die DGP warnt seit langem vor der E-Zigarette. Immer wieder in neuen Variationen. Sei es vor angeblichen Gesundheitsschäden oder davor, dass E-Zigaretten nicht zum Rauchstopp geeignet seien. Womit der Stopp jeglicher Inhalation gemeint ist.
Beides ist mindestens unbewiesen, wenn nicht widerlegt.

Zudem steht die DGP der Pharmaindustrie nahe. Und lässt sich Tagungen und Kongresse großzügig sponsern, beispielsweise von Glaxo Smith Kline, dem Hersteller der Nicotinell Produkte.
Inzwischen ist es auffällig: Ausgerechnet die Pneumologen warnen, während Gefäßmediziner und Suchtforscher zu wissenschaftsbasierten Argumenten mahnen.

Nach der Gesetzesänderung hat diese Masche nun an Fahrt aufgenommen. Wie nicht anders zu erwarten. Ärzte und Entwöhner warnen immer wieder in Medien vor der E-Zigarette. Häufig wird gleichzeitig auf angebotene Entwöhnungskurse hingewiesen. (hier und hier) Und fast immer mit klaren Falschaussagen zur E-Zigarette.

Und so findet eine Desinformation der Öffentlichkeit statt. Ausgerechnet befeuert von jenen, von denen die Menschen Hilfe erwarten.
Und es wird verhindert, dass Raucher auf ein exponentiell weniger schädliches Produkt umsteigen, weil sie falsch informiert werden. Auch die, die gar nicht aufhören wollen.


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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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