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Abgeordneter will Verkauf von E-Zigaretten und Liquids verbieten

Lobbyisten bekommen Auftrieb durch Corona

Es war zu erwarten, dass Politiker und Lobbyisten die Corona Epidemie nutzen werden, um die Stimmung gegen die E-Zigarette anzuheizen.

Inzwischen sind die Argumente der Lobbyisten und Politiker gänzlich ins Reich der Phantasie abgewandert.

Raja Krishnamoorthi ist Vertreter des Bundesstaates Illinois im US-Repräsentantenhaus. Er gehört den Demokraten an.

Schon vor zwei Wochen behauptete er in einem Interview, laut dem National Institute on Drug Abuse würden Raucher und Dampfer sich „einem höheren Risiko von CoVid-19“ aussetzen.
Doch die Drogenbehörde, auf die er sich beruft, behauptet das gar nicht.

Das NIH hatte Anfang April lediglich Forscher zu erhöhter Aufmerksamkeit aufgerufen, dass Vorerkrankungen wie COPD oder kardiovaskuläre Erkrankungen zu Komplikationen bei einer CoVid-19 Erkrankung führen könnten.

Das Institut bezog sich dabei unter anderem auf Menschen mit einer „Raucher Geschichte“ („smoking history“). Aber nicht nur auf die. Sondern auf alle Menschen, die über einen langen Zeitraum gesundheitsschädliche Substanzen konsumiert hatten. (substance use disorder = etwa: Erkrankungen durch Drogenmissbrauch)
Zu E-Zigaretten äußerte sich das NIH gar nicht. Zumal solche Gesundheitsschäden durch E-Zigaretten nicht nachgewiesen sind.

Forderung nach Verkaufsstopp

Krishnamoorthi forderte nun, den Verkauf von E-Zigaretten während der Corona Epidemie mindestens „auszusetzen“. Was bedeuten würde, sämtlichen Handel auf unbestimmte Zeit zu verbieten.
Das ist deshalb erwähnenswert, weil er als Bundespolitiker diese Forderung direkt an die Food and Drug Administration (FDA) als zuständige Zulassungsbehörde gestellt hat.

Für amerikanische Dampfer ist Krishnamoorthi kein Unbekannter. Der Gegner der Harm Reduction forderte bereits lautstark die bundesweit einheitliche Altersbegrenzung von 21 für E-Zigaretten, kämpft für das Verbot aller Geschmacksrichtungen und bezeichnet Kritiker gerne als Trolle.

Im September sagte er dem Time Magazine: „Die Kräfte von Big Tobacco und der E-Zigaretten Industrie sind sehr mächtig. Unglücklicherweise dauert es manchmal eine Weile, bis das Volk aufwacht und erkennt, wie gefährlich einige dieser Produkte sind.“
Die E-Zigaretten Industrie, die fast ausschließlich aus kleinen und mittelständigen Unternehmen besteht, mit Big Tobacco in einen Topf zu werfen, ist ein übliches Framing der Gesundheits- und Pharmalobby.

Wie der sofortige Konsumstopp bei Gesundheitsschäden durch jahrelanges Rauchen akut helfen soll, bleibt Krishnamoorthis Geheimnis. Wissenschaftlich ist die Argumentation sicher als absurd zu bezeichnen.

Ein Verbot des Verkaufs von Tabakzigaretten, die nachweislich exponentiell schädlicher sind, forderte Krishnamoorthi nicht.


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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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