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Die Tabaksucht – Was ist so geil an verbrannten Blättern?

Wie wir jetzt gesehen haben ist die Sucht nach Tabak nicht nur die Sucht nach Nikotin. Wäre das so, dann würden ja alle Ersatzmittelchen wie Nikotinpflaster funktionieren. Man haut sich etwas Nikotin rein, und schon ist alles geschmeidig.
Es gibt aber eine Menge unabhängiger Untersuchungen die streng wissenschaftlich beweisen, dass sie nicht funktionieren. Ersatzstoffe kommen nicht über den Placebo Effekt hinaus. Mit oder ohne Ersatzmittel hören genauso viele Menschen auf zu rauchen, nämlich zwischen drei und vier Prozent. Und damit sind nur die wirklichen Versuche gemeint, nicht die halbherzigen Silvester-Versprechen die jeder Raucher hinter sich hat.

Denn eines sollte man sich wirklich mal klar machen. Nikotin ist weder so gefährlich, noch ist es das Suchtmittel. Wie es jahrelang wieder und wieder propagiert wurde.
Nikotin hat ein verschwindend geringes Suchtpotenzial. Und man kann es beim Inhalieren nicht überdosieren. Man bekommt höchstens Kopfschmerzen, Schwindel und die Scheißerei. Aber es hat sich noch keiner ins Koma geraucht.

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Mal eben eine rauchen.

Nikotin hat im Körper eine Halbwertzeit von etwa einer halben Stunde. Das heißt nach etwa 45 Minuten ist das Nikotin im Körper unter einen Pegel abgebaut, bei dem der Körper damit zufrieden wäre.
Die widersinnige Logik des Bewusstseins sagt dann aber, man muss einfach stärkere Zigaretten rauchen damit der Pegel einfach länger stimmt. Das ist aber falsch, denn damit erhöht man einfach diesen Pegel den der Körper braucht (Toleranz). Er gewöhnt sich an den höheren Pegel. Es ist also auf Dauer völlig egal wie viel Nikotin man zu sich nimmt. Schön beobachten kann man das bei Menschen, die wirklich nur sehr wenig rauchen. Die rauchen meist auch nur sehr leichte Zigaretten.
Und daran erkennt man auch, wie perfide und durchdacht die Zigarettenindustrie ist. Sie verkauft üblicherweise Sortierungen von Schachteln um die 20 Zigaretten. Weil man damit über den Tag kommt. Der Großteil der Raucher gibt beim Konsumverhalten an, er rauche eine Schachtel am Tag. Was aber, wenn man mal wirklich mitzählt, de facto gar nicht so ist. Denn die Industrie ist darauf gekommen die Stückzahl ein wenig abzusenken, dann kauft der Raucher mehr als eine Schachtel am Tag. Er kommt mit einer Schachtel nicht aus. Und da er dann die zweite Schachtel schon hat, ist der Impuls auch naheliegender mehr zu rauchen.

Macht man sich das klar, wird auch klar dass jeder Raucher schon Nikotin Entzug hinter sich hat. Eigentlich hunderte. Und zwar jede Nacht. Denn steht er nach einigen Stunden morgens auf, befindet sich in seinem Körper keine für die Sucht bedeutsame Menge Nikotin mehr.
Das klingt überraschend. Aber schaut man sich beispielsweise Heroinabhängige oder Alkohol-Schwerstabhängige an, so ist der erste Schritt im Entzug immer erst einmal den Körper ruhig zu stellen. Denn sie können den Entzug nicht einfach verschlafen. Das geht nicht, der Körper weckt sie dann auf. Würde die Tabaksucht also nur in der Abhängigkeit nach der Substanz Nikotin bestehen wäre jeder Raucher morgens Nichtraucher. Und Nikotinpflaster und alle anderen Spielereien die Millionenumsätze einfahren wären noch sinnloser als sie es eh schon sind.
Es ist aber nicht nur die Substanz, es ist das Ritual.

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Kommunikation – Auch das gehört zum Ritual.

Es ist morgens die erste Zigarette beim Kaffee, die wir vermissen. Es ist die Zigarette auf dem Weg zur Arbeit.
Natürlich kann das kurzfristig auch durch ein Nikotinkaugummi überwunden werden. Denn wie beim Placebo Effekt sagt unser Bewusstsein ja dem restlichen Hirn „Du bekommst jetzt was du brauchst“. Aber spätestens beim Bierchen am Tresen oder nach dem Gespräch mit dem Scheidungsanwalt bricht die Strategie in sich zusammen.
Und wir vermissen auch den Schmerz. Denn auch danach kann man süchtig werden. Ein Raucher ist gar nicht so weit entfernt von einer Sechszehnjährigen die sich ritzt. Das wird jeder Bankmanager bestätigen, der sich bei der Domina seines Vertrauens in der Mittagspause den Hintern versohlen lässt. Raucher brauchen das was wir den Flash nennen. Erst dann geht es uns gut. Erst dann registriert das Hirn morgens dass es jetzt an der Zeit wäre wach zu werden. Und es werfe nur der den ersten Stein, der noch nie vorm Frühstück oder im Bett geraucht hat.
Zwar muss man zum Rauchen keine große, einleitende Handlung vollziehen. Aber trotzdem ist es ein Ritual. Ein ritualisiertes Verhalten. Die Selbstgedrehte bei Feierabend. Die Zigarette wenn man entspannt seine Mails liest. Oder das Kippchen nach dem Sex. All das sind Rituale, und diese Rituale sind wichtiger als alles was wir uns Bewusst einreden.

Ein perfektes Mittel um mit dem Rauchen aufhören zu können müsste also nicht nur Nikotin liefern können. Sondern es müsste genau das leisten können, was das Ritual ausmacht. Es müsste ein zu ritualisierendes Verhalten bieten. Nur das könnte dann die Zigarette wirklich ersetzen.
Und die E-Zigarette -oder wie Insider lieber sagen das Dampfen- kann genau das. Und deshalb funktioniert es.

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