Die Elektrische Zigarette ist in ihrem Prinzip eigentlich kein neuer Gedanke.
Bereits 1965 wurde Herbert A. Gilbert das Patent auf eine „tabak- und rauchfreie Zigarette“ erteilt. Das ging aber nie in Produktion, was sicher auch mit den damaligen technischen Möglichkeiten zu begründen ist. Der Grundgedanke war dabei eine aromatisierte Flüssigkeit durch einen Heizdraht zu verdampfen um sie inhalieren zu können.
Und das stellt auch schon den größten und selbst von Kritikern nicht zu leugnenden Vorteil dar. Denn bei herkömmlichen Zigaretten wird der Tabak verbrannt. Korrekter verglimmt. Das geschieht mit Temperaturen von 700°C bis über 1000°C. Dabei finden entsprechende chemische Reaktionen statt, Verbrennungsrückstände werden gebildet und inhaliert. Die Elektrische Zigarette verdampft aber bei Temperaturen um die 300°C, wobei im normalen Betrieb keinerlei Verbrennungsprodukte entstehen können. Und das ist auch der Grund, warum Dampfer in der Bezeichnung so großen Wert auf die Distanzierung zum Rauchen legen. Man raucht nicht, man dampft.
Auch schädigt man beim Rauchen erheblich die Umwelt. Denn der so genannte Nebenstromrauch -das was verqualmt wenn man nicht an der Zigarette zieht- ist mindestens genauso schädlich wie der Rauch den man direkt inhaliert. Der entfällt aber bei der Elektrischen Zigarette völlig.
Es gab also ausreichend absehbare Vorteile um sich mal näher mit der Idee zu befassen.
In China tat das dann ein Mann mit dem Namen Hon Lik im Jahr 2003. Woher nun die einzelnen Ideen stammten ist nicht mehr ganz nachzuvollziehen. Denn beispielsweise kann man nicht einfach Wasser verdampfen, es mussten Trägerstoffe gefunden werden. Aber Hon Lik brachte 2004 die erste funktionierende Elektrische Zigarette auf den Markt.
Seine damalige Firma „Golden Dragon Holdings“, die sich kurz danach in „Ruyan“ umbenannte, exportierte nur ein Jahr später die ersten Elektrischen Zigaretten. Seit 2007 werden sie weltweit produziert und vertrieben.
2008 brachte die Firma Joyetech die „Joye 510“ auf den Markt. Das war die erste Zigarette die dem nahe kommt was wir heute kennen. Sie sah nicht mehr aus wie eine Plastikzigarette und begründete den Standard der 510er Gewinde der bis heute gängig ist. Im Jahr 2010 erschien dann das Modell „eGo T“, was endgültig den Siegeszug der Elektrischen Zigarette einläutete. Ford T lässt grüßen.
Die eGo T ist bis heute in einigen Shops erhältlich. Und auch die Firma Joyetech gibt es noch. Sie ist der Mercedes unter den Kleingeräten und kämpft seit 2014 mit einigen fast bahnbrechenden großen Geräten um die Marktführung auch in diesem Segment.
Deshalb kommen bis heute sehr viele Geräte aus China. Aber wer jetzt an asiatische Klapperkisten denkt liegt falsch. Die allermeisten Produkte der großen Hersteller sind von sehr hoher Qualität. Und natürlich gibt es auch gute amerikanische Hersteller.
Einige Produkte deutscher Wertarbeit gibt es auch. Die haben sich dabei aber vornehmlich im hochpreisigen Segment eingerichtet. Was nicht unbegründet ist, denn viele zeugen stark vom Bild der deutschen Ingenieurskunst.
Die Funktionsweise ist dabei die gleiche geblieben. Eine Heizspule (Coil) erhitzt das Liquid, das dann verdampft und inhaliert wird. Geändert hat sich die Technik in der das passiert. Waren es anfangs noch fertige Depots die auf einen Akku aufgesetzt wurden und nach Verbrauch des Liquids entsorgt wurden, gibt es inzwischen auch bei den Kleingeräten fast ausschließlich Tanks (Clearomizer) in denen Liquid nachgefüllt werden kann. Was das Dampfen dann auch noch weit günstiger macht als täglich eine Schachtel Zigaretten zu verbrennen.
An den Jahreszahlen kann man sehen dass eine rasante Entwicklung vor sich geht. Noch vor wenigen Jahren waren Dampfer eine kleine Ansammlung von belächelnswerten Randexistenzen. Nach den letzten Erhebungen dampften Mitte 2015 bereits über 2 Millionen Menschen zeitweise oder ausschließlich. Seriösen Schätzungen gehen zum Jahreswechsel von 2,5 bis 3 Millionen aus.
Derzeit kommen fast täglich neue Geräte auf den Markt. Der Markt boomt. Inzwischen sind die meisten Geräte in Akkuträger und Verdampfer getrennt. Mit dabei sind aber auch ganz neue technische Umsetzungen (TC, Temperaturgeregeltes Dampfen) aber auch ganz neue funktionelle Ideen (eGrip).
Die Einsteigerkurs – Wozu das alles?
Die Sucht – Was hat das mit Chips und Kaffee zu tun?
Die Tabaksucht – Was ist so geil an verbrannten Blättern?
Die Basics – Was ist Dampfen und was soll der bescheuerte Name?
Die Geräte – Was gibt es denn da so?
Die Technik – Was bedeutet das nur alles?
Die Feinheiten – Worauf muss man achten?
Die Liquids – Was zieht man sich da überhaupt rein?
Die Checkliste – Was ist der sinnvollste Weg?
Die Empfehlungen – Womit starten?