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Dampfen „definitiv“ weniger schädlich

Gesundheitsbehörde von Schottland gibt offizielle Erklärung ab

Gestern veröffentlichte die schottische Gesundheitsbehörde NHS Scotland eine offizielle Erklärung. In Zusammenarbeit mit 21 großen Gesundheitsorganisationen. Und diese Erklärung hat es in sich.
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Bereits vor zwei Jahren hat Public Health England, die Behörde des Gesundheitsministeriums, eine Studie und Erklärung veröffentlicht. In dieser Erklärung empfahl die Behörde der britischen Regierung eindeutig, die E-Zigarette als weniger schädlich zu erkennen und zu fördern.

Im vergangenen Jahr schloss das weltweit renommierte Royal College of Physicians, eine vor allem für England zuständige Ärztekammer, sich dieser Empfehlung an und ging in den Forderungen sogar noch weiter.
Beide Einrichtungen werteten das Risiko von E-Zigaretten im Verhältnis zu Tabak Zigaretten als 95% geringer.

Im vergangenen Monat zeigte eine große Meta Analyse der Universität Stirling unter der Leitung von Professorin Linda Bauld anhand der Daten von über 60.000 Teilnehmern, dass es auch keinen Gateway Effect und dadurch keine Jugendgefährdung durch die E-Zigarette gibt.

Keine Klarheit in Deutschland

In Deutschland wurde im vergangenen Jahr bereits der Sammelband „Die E-Zigarette“ von Prof. Dr. Heino Stöver veröffentlicht. Der Wissenschaftler der University of Applied Sciences in Frankfurt kritisierte das Verhalten der Politik und der Gesundheitsbehörden scharf.

„Die [britische Regierung, Anm. d. Red.] hat gesagt: Die E-Zigarette ist 95 Prozent weniger schädlich als die Verbrennungszigarette. Und das hat sie den britischen Bürgern mitgeteilt, und das gibt den Bürgern eine Orientierung, die wir hier für Deutschland, so in dieser Klarheit, nicht haben.“
Prof. Dr. Heino Stöver, University of Applied Sciences, Frankfurt

Mitherausgeber Dietmar Jazbinsek betonte noch einmal mit Blick auf Großbritannien „Hier ist der Tabakkonsum stringenter und konsequenter reguliert als in Deutschland, zugleich setzen sich britische Gesundheitsorganisationen und Gesundheitspolitiker nachdrücklich für eine Nutzung der E-Zigarette im Sinne der Harm-Reduction-Strategie ein.“

Schottland nimmt Stellung

Dieser deutlichen Positionierung hat sich die schottische Gesundheitsbehörde des National Health Service nun gestern angeschlossen.
Sie veröffentlichte eine Erklärung, die sich sowohl an die Öffentlichkeit wie auch an Ärzte richtet. In ihr nahmen sie eine eindeutige Position ein.

„Aufgrund von Beweisen besteht inzwischen Übereinstimmung, dass E-Zigaretten zu dampfen definitiv weniger schädlich als Tabakrauchen ist. Obwohl die meisten E-Zigaretten Nicotin enthalten, was abhängigkeitsfördernd ist, beinhaltet das Dampfen weniger Risiko als das Rauchen von Tabak. Daher wäre es eine gute Sache, wenn Raucher sie anstelle von Tabak nutzen würden.“
NHS Scotland, Konsensus Erklärung, 21.09.2017

Die Worte „definitiv weniger schädlich“ sind in dieser Erklärung sogar fett geschrieben.

21 Unterzeichner

Prof. Dr. Linda Bauld, Universität Stirling

Um der ganzen Sache noch mehr Gewicht zu verleihen und da jegliche Missverständnisse auszuräumen, wurde die Erklärung von 21 zusammenarbeitenden, namenhaften Organisationen mit unterzeichnet.
Darunter finden sich Cancer Research UK (ein unabhängiger Verband zur Krebsforschung in ganz Großbritannien), die Fakultät für öffentliche Gesundheit, die Gesundheitsbehörden von vier Bezirken Schottlands, die Ärztekammer Edinburgh (Royal College of Physicians Edinburgh) und das UK Centre for Tobacco and Alcohol Studies, dem wiederum 12 Universitäten in Großbritannien und eine in Neuseeland angehören. Die Universität von Edinburgh und die bereits erwähnte Universität Stirling werden explizit aufgeführt.

Vorstellung der Öffentlichkeit falsch

Prof. Linda Bauld begrüßte diese Erklärung deutlich. „Es ist gut zu sehen, dass NHS Scotland und seine Partner klar machen, dass E-Zigaretten weniger schädlich als Tabak sind.“
Dem schloss sich auch der Direktor der Forschungsabteilung von NHS Scotland, Dr. Andrew Fraser, an:

„Neue Forschungen haben ergeben, dass in der Öffentlichkeit die Vorstellung entsteht, E-Zigaretten seien genauso schädlich wie Tabak. Das ist nicht der Fall. Wir wissen durch aktuelle Beweise, dass Dampfen weniger Risiko als Tabak mit sich bringt.“
Dr. Andrew Fraser, Direktor Public Health Science

Dr. Andrew Fraser, Direktor der Forschungsabteilung von NHS Scotland

Natürlich wurde auch in der Erklärung und von vielen Seiten erwähnt, dass man noch nicht ausreichend über die langfristigen Auswirkungen des Dampfens wisse. Aber alle Kommentatoren stellten ganz unmissverständlich klar, dass es keinerlei Zweifel daran gibt, dass Dampfen weit weniger schädlich ist als Tabak.

Mit unterzeichnet wurde die Erklärung auch von ASH Scotland. Action on Smoking and Health ist die größte Raucherschutzorganisation Schottlands.

Die Medien reagieren

Diese Meldung wurde gestern bereits von der staatlichen BBC aufgegriffen und entsprechend gewürdigt, viele Medien dürften sich dem heute anschließen.
In einem Interview mit der BBC sagte Dr. Andrew Fraser die E-Zigaretten sind „nicht annähernd so schädlich wie Zigaretten.“ Und weiter betonte er

„Sie enthalten Nicotin, was an sich abhängigkeitsfördernd ist, und einige entflammbare Stoffe. Aber wenn man alles zusammenzählt und es mit der Alternative vergleicht, sind sie weit ungefährlicher als Zigaretten.“
Dr. Andrew Fraser, Direktor Public Health Science, Interview BBC, 21.09.2017


Die Erklärung im Original: https://www.vapers.guru/wp-content/uploads/2017/09/e-cigarettes-consensus-statement_sep-2017.pdf
Artikel zur Studie Sirling: https://www.vapers.guru/2017/09/01/studie-widerlegt-gateway/
Artikel zur Studie des Royal College of Physicians: https://www.vapers.guru/2016/05/01/sensationeller-report-aus-london/
Artikel zum Sammelband „Die E-Zigarette“: https://www.vapers.guru/2016/10/24/sensationelle-publikation-zur-e-zigarette-in-deutschland/

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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