Man was geht mir diese Neiddebatte schon wieder auf den Sack. Dabei betrifft es mich diesmal gar nicht. Ich mache den Scheiß hier professionell. Ich verdiene mir den Neid.
Aber die kolossale Dummheit einiger Dampfer geht mir schlicht auf die Nüsse. Und das betrifft leider auch fast alle guten und ernsthaften YouTuber.
Wann müssen YouTuber und Blogger aufstehen? Um sieben. Weil Aldi um acht zu macht.
*ba dumm tsss
Als Influenzer muss man sich nämlich nur hinsetzen, ein Produkt in die Kamera halten und sagen „Kauf das! Es ist gut!“. Dann hat man es eigentlich geschafft.
So ist die „echte“ Welt, genauso funktioniert es.
Da sitze ich Sonntagmorgen da, kurze Hose, Schießgewehr, und merke dass mir bei einer Kalkulation die Steuern durchgegangen sind. Gerade die Rüsselseuche halbwegs überlebt. (Bei Männern bekannt als „The Day after“.) Dem Tod von der Schüppe gesprungen. Und dann das. Per se angefressen geprimed. Supi, alles wieder neu.
Macht ja nix. Scheiß auf Sonntag. Familienleben habe ich nicht. Freizeit wird überbewertet. Live-Work-Balance heißt jetzt auch nur noch Work-Balance.
Und was bekomme ich dann wieder mit?
Dass irgendwelche Bunkerprinzessinen (das sind diejenigen, die im Knast und bei langer Belagerung beim Militär ihren Arsch hinhalten müssen) auf Social Media rumkoddern, dass YouTuber ja alles positiv bewerten. Weil sie ja alle geschmiert sind. Mit dem Gerät das sie besprechen.
Da könnte mir spontan der Arsch platzen. Wutdampfer deLuxe in Aktion. Krone der Evolution, die Logik mit der Muttermilch bekommen. Fickpisse.
Die fütternde Hand
Nicht weil das in Einzelfällen vielleicht sogar stimmen könnte. Niemand würde die Hand beißen, die einen füttert.
Die Frage ist doch aber, ob das wirklich die fütternde Hand ist. Und ob das Füttern satt macht.
Um das beurteilen zu können, benötigt man aber etwas Hintergrundwissen und Medienkompetenz.
Ich darf vapers.guru als einfachstes Beispiel nehmen. Reviews werden kostenlos angeboten.
Das geht aber nur, weil die Plattform eh steht. Und die Reviews unter anderem auch an freie Redakteure gehen. Wenn ein Händler ein Review haben will, dann wird ganz selbstverständlich erwartet, dass die Geräte zum Testen bereitgestellt werden.
Wer vapers.guru kennt, darf sich gerne vorstellen, wie das aussehen würde, wenn ein Hersteller vorab ein bestimmtes Ergebnis erwartet.
Ich hatte übrigens auch schon entsprechende Anfragen in der Post. Eigentlich mehrfach pro Woche. Ich bekomme das Gerät und dafür muss ich es gut beurteilen und den Händler verlinken.
Inzwischen bekomme ich sehr wenig Mail aus China.
Und das ist überall so. Wer tatsächlich glaubt, die Redakteure von Computer Zeitschriften würden die Geräte selber kaufen, der zieht sich den Hut auch mit dem Hammer auf. Wie viele Handys und Laptops sollen die Redakteure denn privat benutzen, ihr Blitzgescheiten?
Reviews um Geräte abzustauben
Natürlich ist ein Verdampfer oder ein Akkuträger mit einem Verkaufswert von 150,- Dukaten für einen Enddampfer etwas ganz tolles. War es für mich auch. Aber er hat für jemanden der das testet gar keinen Sachwert.
Wer mit diesem Gedanken einen Blog oder einen YouTube Kanal macht, der wird ganz schnell abkacken.
Und ich verabschiede mich an dieser Stelle schon einmal vorsorglich von einigen „Newcomern“. Macht lieber Influenzer für Dinkelbrot oder gebt 13 Jährigen Enthaarungstipps. Das macht mehr Sinn, als irgendwelches Gestammel in die eingebaute Kamera im Laptop mit ein paar Links zu chinesischen Händlern. Die übrigens illegal sind, aber das argumentiert ihr dann demnächst mit den abmahnenden Anwälten aus. Famegeile Blödmannsgehilfen.
Wer ist denn nun authentisch?
Diese Diskussionen habe ich, seit es vapers.guru gibt. Obwohl immer ein Impressum mit Steuernummer dran stand. Aber es betrifft mich ja gar nicht. Ausnahmsweise.
Hinter dieser Logik steht der Glaube, dass jemand der damit sein Geld verdient oder etwas dafür bekommt, ja automatisch nicht authentisch ist.
Mal ganz ehrlich, kommt mal auf nen Meter rann. Soll mir doch einmal ins Gesicht sagen, ich wäre käuflich. Ich halte ihm die Steet Credibility mal kurz ins Gesicht.
Nach dieser Logik ist kein einziger Händler oder Hersteller authentisch.
Einfach erstmal nachdenken
Aber ich bin ja nochmal etwas anderes. Ich mache das ja offiziell um Kohle zu verdienen. Umso mehr geht es mir dann auf den Sack, wenn man so etwas den YouTubern vorwirft. Und ich meine die wirklich guten YouTuber.
Die meisten Leute haben offenbar keine Ahnung, was so etwas kostet. Und nicht einmal das scheiß bisschen Anstand, sich darüber Gedanken zu machen, bevor sie etwas kommentieren.
Ich denke an YouTuber wie Dampflion, Steamshots, Dampfwolke und andere. (Man möge es mir verzeihen, wenn ich jemanden nicht nenne.) Hinzu kommen YouTuber wie Simon von Vape Scene Investigation und Vanderzarth, die den Dampfern ein sehr seltenes Fachwissen kostenlos zur Verfügung stellen.
Kaufmännisches Abwägen
Wenn also jemand meint, was diese Menschen machen wäre mit dem Erhalt von Geräten irgendwie ausgeglichen, dem gebe ich einmal ein paar Hinweise.
Um Videos in der Qualität zu produzieren benötigt man eine Ausrüstung, die deutlich im vierstelligen Wert liegt. Man benötigt nicht nur Mikrofon und Kamera. Sondern auch noch eine vernünftige Software. Die natürlich ohne entsprechenden Rechner nicht läuft.
Man muss auch noch Ahnung haben. Nicht nur von den E-Zigaretten. Sondern bevor man ein Gerät anpackt auch Fachwissen, wie man ein Video macht. (Beispiel: Dampflion ist hauptberuflich Fotograf)
Hinzu kommt, dass man sich mit Social Media auskennen sollte. Denn wenn man davon keine Raffe hat, dann guckt auch keiner die Reviews. Und wessen Reviews keiner guckt, der bekommt auch keine Geräte. Weil die Hersteller und Händler kein Interesse an zweistelligen Klickzahlen haben.
Und das alles für E-Zigaretten, die dann im Regal stehen und abgestaubt werden müssen.
Was ist ein Review 2017 eigentlich wert?
Bevor ich aber pauschal allen, die in diesem Bereich irgendetwas machen, eine Liebe zur E-Zigarette unterstelle – sei es professionell oder als Amateur – vergleichen wir das doch einfach einmal.
Vaping360 ist eine englischsprachige Internetseite. Sie wird aber von Deutschland aus betrieben. Wenn ich als Hersteller dort ein Review haben möchte, kostet mich das einen dreistelligen Betrag. Dabei sind die Geräte nicht einberechnet. Sondern wirklich so richtig Bezahlung.
DJLsb Vapes ist weltweit hoch angesehen. Bei dem kostet ein Review noch mehr. Und weil der sonst wenig Werbung macht, veröffentlicht der täglich mindestens ein Review. Weil er sonst davon nicht überleben kann. Das ist der Gleiche, der in Richtung Hersteller schon den Mittelfinger in die Kamera gehalten hat.
Sollen wir das mal ernsthaft mit Suck my Mod oder GrimmGreen vergleichen? Was denken diese Leute eigentlich, womit Phil Busardo sein Geld verdient?
Nutzen und Gewinn Rechnung
Dann stelle ich mir jetzt mal spontan eine Ausrüstung für 3000 Schekel ins Zimmer und mache Reviews. Und weil ich dann einen Verdampfer für 100,- € geschenkt bekomme beurteile ich den gut. Denn damit ist ja alles erledigt. Bombengeschäft. Ich werde Millionär.
Mal abgesehen von allen Neuerungen und allem neu zugekauften Equipment brauche ich ja nur 30 solcher Verdampfer, und ich habe das Geld wieder drin.
Ok, die kann ich nicht gleichzeitig dampfen. Verkaufen kann ich sie so auch nicht, denn bei der Stückzahl wäre es gewerblich. Aber das ist ja egal, ich habe sie. Wie der Dagobert Duck des Dampfens springe ich irgendwann mit Köpper in meinen Tresor voll E-Zigaretten.
Man kann auch mit 300 E-Zigaretten im Regal am Monatsende Dosenravioli fressen müssen.
Natürlich immer subjektiv
Natürlich sind die meisten Reviews positiv. Denn ein Reviewer will positive Tipps geben.
Oder vor einem Gerät warnen, dann ist auch mal ein Verriss dabei.
Aber man veröffentlicht doch keine Reviews von Geräten die so „Lala“ sind. Weil „Lala“ ist die bucklige, promiskuitive Cousine von Scheiße. „Lala“ interessiert keinen.
Also sind natürlich die meisten Reviews positiv. Aber doch nicht automatisch, weil man nichts Schlechtes sagen darf weil die Meinung gekauft wurde.
Und natürlich trifft es dann auch oftmals Geräte, um die ein Hype gemacht wird. Aber der Hype geht sehr selten von Reviewern aus. Sondern von einem geschickten Marketing. Und speziell in der Dampfer Szene oftmals tatsächlich von den Dampfern selber.
Und wenn die Geräte dann gut sind, soll man die dann schlecht besprechen? Nur um sich nicht dem Verdacht auszusetzen einen Hype zu stützen?
YouTuber die Stars
Aus meinem bisherigen Erfahrungsschatz darf ich auch noch etwas weitergeben. Nur so unter uns. Die YouTuber drehen alle ab. Komplett. Alles durchgeknallte. Sicher, sicher.
Ihr Lieben, Stars werden gemacht. Wenn keine Arschkriecher da sind, ist der größte Star nix mehr wert. Verpissen die sich, dann gibt es gar keine Stars. Influencer sind so alt wie die Menschheit, was soll also das Gejammer?
Ich war inzwischen ein- oder zweimal peinlich berührt, als ich gesehen habe, dass vermeintliche Promis aus der Dampfer Szene um Autogramme gebeten wurden. Ist mir bisher nicht passiert. Ich würde es auch kategorisch ablehnen.
Ich habe da eher Bedenken, wenn YouTuber sich als Moderatoren für Live Shows auf die Bühne stellen. Oder als „Stargast“ zu Shop Eröffnungen anreisen. Denn da überschreitet das für mich eine Grenze zwischen Berichtenden und zu Berichtendem. Aber das ist wieder eine andere Diskussion und sicher keine Aufregung wert.
(Davon ausgenommen das Steam Team, die das lange und routiniert machen. Das ist ihr Alleinstellungsmerkmal. Und gut so.)
Medienkompetenz gefragt
Natürlich gibt es YouTuber und Blogger, die das geil finden. So nice vong fame her. Aber bei der Zuverlässigkeit der Reviews ist es doch Sache der Zuschauer zu beurteilen, wie zuverlässig das Urteil des Reviewers ist.
Es wird immer einige geben, die etwas Watte ergattern und dann ein Review in ihr Handy quatschen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die guten YouTuber im Dampfer Bereich das aus Liebe zum Dampfen tun. Antrieb ist sicherlich die kindliche Freude am Neuen, die Motivation, die Neugier und der Wille, andere daran teilhaben zu lassen. Sie erweisen damit der E-Zigarette einen unschätzbaren Dienst und die E-Zigarette wäre ohne sie nicht da, wo sie heute ist.
Dass diese Menschen dafür Ihren Aufwand entschädigt bekommen, ist kein Grund, pauschal an ihrer Integrität zu zweifeln.
Mir gehen eher irgendwelche jungen Pseudo Hipster auf den Sack, die in die Kamera winken, jugendaffine Ziegenpisse erzählen und darunter dann zehn chinesische Händler verlinken.
Es ist doch dem Rezipienten (das heißt Leser und Zuschauer, Ihr Trommelköppe) überlassen zu beurteilen, wie zuverlässig ein Reviewer ist.
Im Zweifelsfall bieten die ihre Einschätzung aber kostenlos an. Man kann also einfach wegklicken.
Wir Dampfer-Promis werden alle reich!
Ich sehe gerade sehr schwarz auf weiß, was man damit verdienen kann. Ich betrinke mich jetzt mit 200 Jahre alten Cognac, bis ich in meine Wegwerfslips aus Nerz scheiße. Dann ziehe ich mir noch eine Currywurst mit Blattgold rein und zünde mir eine Zigarre an brennende Diamanten an. Ausschlafen kann ich dann im Privatjet auf die Kaymans.
Aber um ehrlich zu sein spekuliere ich eher auf einen Urlaub in Naminia. Zu Fuß. Halbpansion. Und ich habe Angst vor der anderen Hälfte.
Vorher möchte ich aber nochmal auf meinen geliebten Dunning-Kruger-Effect verweisen.
Ich vergleiche das sehr gerne mit einem Seefahrer vor 1700. Der konnte auch nicht sehen, was hinter dem Horizont ist. Einige Kommentatoren sollten sich doch zumindest gedanklich erstmal mit diesem Bild auseinandersetzen.
Oder wie Dieter Nuhr es sagt: Einfach mal die Fresse halten.
Hinweis an alle Werbepartner: Das ist natürlich nur die offizielle Version. Ihr wisst schon. Wie wir bei den Freimaurern besprochen haben.
Ich hätte sehr gerne hier Blogs und YouTuber verlinkt. Aber wen und was ich auch verlinke, es wäre nie gerecht. Weil immer jemand fehlt. Deshalb:
www.vapers.guru
Joey Hoffmann
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