Immer mehr Menschen nutzen die E-Zigarette. Um vom Rauchen weg zu kommen, oder einfach nur um das Risiko zu minimieren.
Um Interessierten eine möglichst einfache und schnelle Übersicht bieten zu können, sind hier die häufigsten Fragen kurz und knapp beantwortet.
Was sind E-Zigaretten?
E-Zigaretten haben nichts mit normalen Zigaretten oder Tabak zu tun.
Es sind elektrische oder elektronische Geräte, die durch Strom einen Heizdraht (Coil) erhitzen und dadurch eine Flüssigkeit verdampfen. Diese Flüssigkeit wird Liquid genannt.
Über dieses Verfahren wurde bereits im letzten Jahrhundert nachgedacht. Zur Produktionsreife kam es ca. 2006 durch den chinesischen Ingenieur Hon Lik, der selber Kettenraucher und dessen Vater an den Folgen des Rauchens gestorben war.
Deshalb kommen viele Geräte bis heute aus China.
Der entstehende Dampf der Geräte wird inhaliert. Das Gefühl ist sehr ähnlich wie bei normalem, verbranntem Tabak.
Wie schädlich sind E-Zigaretten?
Tabak enthält, je nach Art und Marke, um die 6000 einzelne Stoffe. Wovon mindestens 60 krebserregend sind. Diese werden verglimmt, wodurch wieder andere Schadstoffe entstehen. Das alles fällt bei der E-Zigarette weg.
Das britische Gesundheitsministerium geht seit 2015 offiziell davon aus, dass E-Zigaretten mindestens 95% weniger Risiko mit sich bringen als Tabak Zigaretten. 2018 hat Public Health England noch einen nachgelegt und das Krebsrisiko auf 99,5% geringer geschätzt.
Seit 2016 wird die E-Zigarette in Großbritannien offiziell durch die Regierung gefördert und von Ärzten zum Rauchstopp empfohlen. Organisationen wie Cancer Research UK empfehlen Rauchern den Umstieg.
Was ist in den Liquids?
Die Liquids bestehen vor allem aus den beiden Trägerstoffen Propylenglykol und Glycerin.
Propylenglykol (1,2-Propandiol), kurz PG, ist als Emulgator oder Geschmacksträger in fast allen Saucen und Aromen enthalten.
Glycerin ist ein Zuckeralkohol und Lebensmittelzusatzstoff. (E422) Es wird VG abgekürzt. Das steht eigentlich für „vegetable glycerin“, daher wird es in Deutschland auch häufig „veganes Glycerin“ genannt. Es ist für den Dampf verantwortlich.
Beide Stoffe sind auch in Kosmetik, Cremes, Lippenbalsam, Medikamenten, Kaugummis und vielem mehr enthalten. Die Kombination aus diesen Stoffen wird seit Jahrzehnten als Disco- und Theaternebel eingesetzt. Und sie ist die Basis für Nikotin Sprays, die auch in Apotheken erhältlich sind.
Beide Stoffe werden auch Tabak künstlich zugesetzt.
Viele Liquids enthalten auch Nicotin und Aromen.
Die Aromen sind als Lebensmittelaromen zugelassen.
Liquids, die in Deutschland vertrieben werden, müssen einen medizinischen Reinheitsgrad aufweisen. Sie müssen geprüft und bei der EU angemeldet werden.
Wie gefährlich ist Nicotin?
Jahrelang wurde Nicotin mit Tabak gleichgesetzt. Weil es keine andere Darreichungsform gab. Deshalb wurde Nicotin ohne Tabak kaum erforscht. Das ist inzwischen anders.
Nicotin ist in allen Nachtschattengewächsen enthalten, auch in Tomaten, Auberginen und Kartoffeln.
Nicotin fällt in Deutschland zwar unter gewisse Regulierungen. Es ist jedoch nicht krebserregend, wie viele irrtümlich glauben.
Die Arterien „versteifen“ sich kurzfristig und der Blutdruck wird erhöht. Dieser Effekt lässt aber bereits nach einigen Minuten nach. Langfristige Schäden durch Nicotin in Abwesenheit von Tabak sind derzeit nicht nachgewiesen.
Selbst eine suchterzeugende Wirkung wird durch viele Wissenschaftler inzwischen angezweifelt.
Im Tabak befinden sich Stoffe, die eine suchterzeugende Wirkung des Tabaks verstärken. (Monoaminooxidase-Hemmer)
Ohne Tabak konnte keine suchterzeugende Wirkung wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen werden.
Deshalb vergleichen immer mehr Wissenschaftler und Ärzte Nicotin ohne Tabak mit dem Coffein im Kaffee.
Helfen E-Zigaretten beim Aufhören?
Da bei der E-Zigarette nichts verbrannt oder verglimmt wird, sehen E-Zigaretten Nutzer (Dampfer) sich als Nichtraucher. Man kann weiter Nicotin inhalieren, ohne die gefährlichen Konsequenzen des Tabaks befürchten zu müssen. Ein Kaffeetrinker sieht sich auch nicht als Coffeinist oder Süchtiger.
Aber auch wer mit jeglicher Inhalation aufhören will, hat mit der E-Zigarette die besten Chancen.
Zu lange wurde beim Rauchen in Richtung der Substanzabhängigkeit geschaut. Erst durch die Forschung mit der E-Zigarette wird immer klarer, dass es bei der „Sucht“ vor allem um den Tabak und eine Verhaltensabhängigkeit geht.
Die meisten E-Zigaretten Nutzer reduzieren von ganz alleine schon nach wenigen Wochen den Nicotingehalt erheblich. Viele verzichten ganz und werden reine Genussdampfer. Einige lassen es völlig.
Nikotinersatztherapien wie Pflaster, Kaugummis oder Sprays haben eine Erfolgswahrscheinlichkeit von etwa 5%.
Je nach Umfrage liegen die Werte der E-Zigarette zwischen 30% (Inhalationsstopp) und 80% (Tabakverzicht) innerhalb von wenigen Wochen.
In der EU haben bis 2014 bereits über sechs Millionen Menschen aufgehört zu rauchen. So viele wie nie zuvor.
Ist der Dampf schädlich für andere?
Die Frage nach der Schädlichkeit für Passivraucher wird überraschend häufig gestellt. Er ist sicherlich vor allem relevant, wenn Kinder im Haushalt sind.
Ein großer Unterschied der E-Zigarette zur Tabakzigarette ist die Emission. Denn eine E-Zigarette produziert nur Dampf, wenn sie aktiv befeuert und an ihr gezogen wird. Während eine Zigarette weiter verglimmt und Rauch produziert, auch wenn man nicht an ihr zieht. Das entfällt bei der E-Zigarette.
Es gibt viele Studien die belegen, dass in dem ausgeatmeten Dampf keine relevanten Stoffe enthalten sind. Beispielsweise liegen Schadstoffe wie Formaldehyd im ausgeatmeten Dampf unter dem Niveau der umgebenden Raumluft.
Wer nutzt die E-Zigarette?
Über 98% der Nutzer von E-Zigaretten sind ehemalige Raucher.
In Deutschland nutzen derzeit über zwei Millionen Menschen die E-Zigarette. (2016)
In Großbritannien sind es drei Millionen. (2016)
In den USA sind es mindestens acht Millionen. (2015)
Vor allem Gesundheitsorganisationen und Behörden haben starke Bedenken geäußert, dass die E-Zigarette Jugendliche und Nichtraucher verführen könnte. Das ist inzwischen durch Studien widerlegt.
Eine Studie der Universität Stirling wies 2017 nach, dass nur zwischen 0,1% und 0,5% der Jugendlichen, die regelmäßig eine E-Zigarette nutzen, vorher nicht geraucht haben.
Es gibt keine statistisch relevante Bewegung von der E-Zigarette zur Tabak Zigarette. Denn die E-Zigarette schmeckt besser, ist preiswerter, die Gesundheit und das Wohlbefinden werden nicht eingeschränkt und vieles mehr.
Wie sicher sind E-Zigaretten?
E-Zigaretten werden mit handelsüblichen Akkus betrieben. Entweder fest verbauten oder auswechselbaren.
Diese „explodieren“ nicht. Sonden sie können bei falscher Nutzung überhitzen und entgasen. Dieses Entgasen ist auch von Handys und Hoverboards bekannt.
Die Akkus in E-Zigaretten sind üblicherweise geregelt. Es existieren Schutzvorrichtungen gegen eine Überhitzung, die zum Entgasen führen könnte. Bei normaler Handhabung sind sie sehr sicher.
Die wenigen Fälle, in denen Medien von „explodierenden“ Akkus berichten, sind angesichts der Nutzerzahlen und der Nutzungsintensität verschwindend gering.
Alle Fälle „explodierender“ Akkus bei E-Zigaretten konnten bisher auf eine falsche Nutzung zurückgeführt werden.
Eine Feuergefahr wie bei der Tabakzigarette entfällt völlig.
Wo bekomme ich E-Zigaretten?
Gemäß Schätzungen hat die E-Zigaretten Industrie 2017 in Deutschland über 600 Millionen Euro umgesetzt. Tendenz steigend.
Inzwischen gibt es in allen größeren Städten so genannte Vape Shops, die sich auf den Verkauf von E-Zigaretten spezialisiert haben. Dort sollte sich jeder Umsteiger beraten lassen.
Der Großteil des Handels läuft über spezialisierte Online Shops ab. Diese sind in der Regel sehr zuverlässig.
Einsteigern ist von Angeboten über andere Plattformen wie Amazon abzuraten . Ebenso sollten Interessierte von Shops Abstand nehmen, die E-Zigaretten zusätzlich zu einem anderen Kernangebot im Sortiment haben, beispielsweise Shisha Shops oder Kioske.
Die Liquids kommen meist von größeren Händlern. Bei ihnen ist es recht egal, wo sie gekauft werden.
Was für E-Zigaretten gibt es?
Prinzipiell unterscheidet man drei Generationen von E-Zigaretten. Diese Generationen haben nur mit der Evolution zu tun und sagen nichts über die Qualität einer E-Zigarette aus.
Die erste Generation sind Kartuschen Geräte. Üblicherweise reagieren sie auf Zug. Diese findet man auch häufig an Tankstellen und in Supermärkten.
Oft sind das so genannte cig-a-likes, die in Haptik und Aussehen Tabak Zigaretten imitieren.
Davon sei jedem Umsteiger abgeraten.
Inzwischen gibt es aber sehr gute und moderne Geräte der ersten Generation. Sie haben einen guten Akku, und mit den Kartuschen wechselt man die ganze Coil und das Liquid.
Sie sind sehr einfach zu bedienen.
Die zweite Generation sind Geräte, bei denen die Coil (Heizdraht) und das Liquid unabhängig gewechselt oder aufgefüllt werden können.
Die dritte Generation sind so genannte offene Systeme. Bei ihnen sind Akkuträger und Verdampfer voneinander getrennt. Die Einzelteile können jeweils untereinander ausgetauscht werden.
Bei den Akkuträgern ist üblicherweise auch die Leistung einstellbar und die Akkus sind austauschbar. Bei den Verdampfern gibt es sehr verschiedene Formen, das geht bis zu so genannten „Selbstwicklern“, bei denen die Coil selber gedreht werden kann.
Zwischen diesen drei Generationen gibt es inzwischen sehr viele Hybriden.
Wieviel kosten E-Zigaretten?
Die Anschaffungskosten für eine anfängerfreundliche E-Zigarette liegen je nach Modell zwischen 20,- € und 40,- € für so genannte Starter Sets.
Die Coils liegen in der Regel zwischen 10,- € und 20,- € für jeweils fünf Stück. Damit kommt man im Schnitt zwei Monate aus.
Natürlich gibt es inzwischen eine enorme Palette verschiedener E-Zigaretten. Das geht bis zu hochwertigen Verdampfern um die 150,- € und Akkuträgern von vielen hundert Euro.
Liquid liegt derzeit bei einem Preis ähnlich einer Zigarettenschachtel für 10ml. Der Verbrauch ist sehr vom Gerät und der produzierten Dampfmenge abhängig.
Bei einem Einsteigergerät kann man aber ohne weiteres davon ausgehen, dass diese 10ml etwa 2,5 Schachteln Zigaretten entsprechen.
Ein Umsteiger spart vom Start an leicht 50% dessen, was er vorher für Zigaretten ausgegeben hat.
Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten Geld zu sparen. Beispielsweise durch das Selbermischen von Liquids. Das senkt die Kosten nochmal um das Fünf- bis Zehnfache.
Warum berichten Medien ständig über eine Gefahr?
Es gibt Gesundheitsaktivisten, die aus unterschiedlichen Gründen der E-Zigarette ablehnend gegenüberstehen. Beispielsweise weil sie ihre bisherige Arbeit der Suchtprävention dadurch gefährdet sehen, Befürchtungen um ihre Finanzierung haben, Genussmitteln gegenüber moralisch ablehnend gegenüberstehen und so weiter. Dazu gehören unter anderem die WHO und diverse Nichtraucherverbände.
Hinzu kommt die Pharma Industrie, die durch die E-Zigarette ihre enormen Umsätze durch Nikotinersatztherapien (Pflaster, Kaugummis, Sprays) gefährdet sehen. Sie lanciert über Agenturen Meldungen und Studien, welche die E-Zigarette tendenziös und falsch darstellen.
Diese werden von den Medien als zuverlässige Informationsgeber angesehen. Weshalb dann Pressemitteilungen oder Interviews ungeprüft übernommen werden. Die Argumente sind immer die gleichen: Jugendschutz, öffentliche Gesundheit, Normalisierung der Inhalation, nicht absehbare Langzeitfolgen.
Dabei werden wiederkehrende Strategien genutzt.
Wird von „explodierenden“ Akkus berichtet, wird nicht erwähnt, wie viele Akkus von wie vielen E-Zigaretten explodieren oder dass auch andere Akkus explodieren. Wird von Formaldehyd gesprochen, wird keine Relation genannt. Wird von Gefahr für die Jugend gesprochen, werden keine Statistiken herangezogen. Wird von Langzeitschäden gesprochen, wird verschwiegen, dass es die E-Zigarette seit über einem Jahrzehnt gibt, Millionen von Menschen sie weltweit nutzen, und trotz Milliarden von Nutzungsstunden keine Schäden bekannt sind.
Die Medien übernehmen dies, denn ihr einziges Interesse sind Leserzahlen.
vapers.guru greift immer wieder solche Medienberichte auf und widerlegt sie durch gründliche Recherche und Darstellung des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes.
Trotz Millionen von Dampfern weltweit sind bis heute keine gesundheitlichen Schäden durch das Dampfen wissenschaftlich nachgewiesen oder auch nur dokumentiert!
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Wer nicht raucht sollte auch mit dem Dampfen nicht anfangen.
Dampfen ab 18.
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